Bertoldsheim
CSU fordert Aus für Flutpolder

28.06.2018 | Stand 02.12.2020, 16:10 Uhr
Die Bürgermeister Michael Böhm (v.l.) und Georg Hirschbeck sprachen erst im März mit Horst Seehofer über den umstrittenen Polder. −Foto: Foto: Janda/DK-Archiv

Bertoldsheim (sja) Bei der CSU im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen regt sich weiterhin massiver Widerstand gegen einen Flutpolder bei den beiden Marktgemeinden Burgheim und Rennertshofen.

Während die von den Christsozialen geführte Staatsregierung die Planungen für das umstrittene Hochwasserschutzprojekt vorantreibt, wollen die Bürgermeister der betroffenen Kommunen und Landtagskandidat Matthias Enhuber lieber auf kleinteilige Lösungen setzen und lehnen den Polder daher klar ab.

"Hier geht es einfach auch um Fairness", findet der Neuburger Enghuber, der im Oktober einen Sitz im Maximilianeum holen will. Damit meint er vor allem den Flutpolder bei Riedensheim, der sich einige Kilometer donauabwärts im Bau befindet und der ebenfalls im Rennertshofener Gemeindegebiet liegt. Dieses Projekt setzt der Freistaat ohne jeglichen Protest der Bevölkerung um. Es könne aber nicht sein, dass eine Gemeinde in Sachen Hochwasserschutz doppelt belastet wird, heißt es in einer Mitteilung, welche die CSU anlässlich des heutigen Donautags veröffentlicht hat.

Im Gespräch mit den beiden Rathauschefs Michael Böhm aus Burgheim und Georg Hirschbeck aus Rennertshofen hat der Kandidat nun die Möglichkeiten für einen Hochwasserschutz vor Ort ausgelotet. Gleichzeitig erinnern die drei CSU-Politiker an die bereits existierenden Möglichkeiten, zur Rückhaltung von Wassermassen, also an die Stepperger Enge sowie an die riesigen Flächen an natürlichem Raum beim Burgheimer Ortsteil Moos, dessen Einwohner seit Jahren abgesiedelt werden.

Der mögliche zweite Flutpolder im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen könnte zwischen den Gemeinden Burgheim und Rennertshofen entstehen. Im Gespräch sind nach wie vor mehrere Varianten - sowohl südlich der Donau als auch nördlich bei Bertoldsheim und Marxheim. Die Fläche umfasst je nach Szenario zwischen 500 und bis zu 1300 Hektar, das technische Bauwerk würde im Ernstfall 17 bis 19 Millionen Kubikmeter Wasser fassen. Als K. o. -Kriterium gilt nach wie vor ein Grundwassermodell. Sollte dieses zeigen, dass ein Flutpolder eine Veränderung des Grundwasserpegels zur Folge hat, soll sich das Projekt nach Aussage der Verantwortlichen erledigt haben. Doch diese Hoffnung allein reicht den Betroffenen, die auch in einer Bürgerinitiative gegen die Pläne vorgehen, nicht aus.