Straß (DK) Wirtschaftsstaatssekretär Roland Weigert hat das Staatsgut in Straß besucht und dabei die Bedeutung des Raps für die heimische Wirtschaft herausgestellt.
"Gelb blühender Raps ist nicht nur schön anzuschauen, sondern auch vielfältig nutzbar, eben ein echtes Multitalent", so die Überzeugung des FW-Politikers aus Karlshuld. Die Rapsfelder seien eine Augen- und vor allem eine hervorragende Bienenweide. Der durchschnittliche Honigertrag liegt bei 50 Kilogramm pro Hektar und Jahr.
Aus den schwarzen Rapssamen wird Rapsöl gewonnen, das je nach Bedarf als Speise- und Futteröl oder als Kraftstoff und industrieller Rohstoff verwendet wird. Zurück bleibt ein eiweißreicher Presskuchen, der als Futtermittel für Rinder und Schweine verwendet wird. Rapsölkraftstoff kann direkt in pflanzenöltauglichen Traktoren Dieselkraftstoff ersetzen. Wird aus Raps Biodiesel hergestellt, reicht etwa die Fläche eines Fußballfeldes aus, Kraftstoff für 30 000 Autokilometer zu erzeugen, so das Wirtschaftsministerium in seiner Pressemitteilung. Der Ersatz von mineralischem Diesel durch Rapsölkraftstoff und Biodiesel trägt wesentlich zur Minderung der CO2-Emissionen bei und ist in vielen Bereichen, in denen eine Elektrifizierung der Fahrzeuge nicht möglich ist, wie in der Land- und Forstwirtschaft oder im Baugewerbe, die einzige heute bereits verfügbare Alternative zu fossilem Diesel.
"Als Wirtschaftsstaatssekretär ist für mich besonders wichtig, dass Raps regional erzeugt, verarbeitet und genutzt werden kann. Dadurch werden Arbeitsplätze geschaffen, lokale Wertschöpfung entsteht und darüber hinaus freuen sich auch noch unsere fleißigen Bienen", so Roland Weigert, der selbst jahrelang Imker war.
Das bayerische Wirtschaftsministerium finanziere Forschungsprojekte zu Biokraftstoffen aus Rapsöl. Am Technologie- und Förderzentrum in Straubing wurde kürzlich ein Harvester (Holzerntemaschine) der Bayerischen Staatsforsten im Pflanzenölbetrieb untersucht. Eine Flotte von 20 Pflanzenöl-Traktoren auf bayerischen staatlichen Versuchsbetrieben, zu denen auch das Staatsgut Straßmoos gehört, wird wissenschaftlich begleitet. Mehr Informationen gibt es dazu unter www. tfz. bayern. de.
