Donauwörth
Unesco-Geopark kommt nicht

Donau-Ries scheitert vorerst mit Bewerbung - Neuer Anlauf 2020

17.05.2019 | Stand 23.09.2023, 7:02 Uhr
Jenny Wagner
Die stellvertretende Geschäftsführerin des Geopark Ries, Heike Burkhardt (von links), Geschäftsführer Günther Zwerger, Donauwörths Landrat Stefan Rößle (CSU) und der stellvertretende Generalsekretär der Deutschen Unesco-Kommission Lutz Möller verkündeten gemeinsam die Entscheidung über das Scheitern der Unesco-Bewerbung. −Foto: Jenny Wagner/Donau-Ries aktuell

Donauwörth (DK) Nun ist es amtlich: Der Geopark Ries erhält vorerst nicht den Status "Unesco-Geopark".

Dies gab Donauwörths Landrat Stefan Rößle (CSU) bekannt.

Das Bedauern über die Entscheidung des Unesco-Gremiums stand allen Beteiligten ins Gesicht geschrieben. Landrat Stefan Rößle verkündete zusammen mit den Geschäftsführern des Geoparks Ries und dem stellvertretenden Generalsekretär der Deutschen Unesco-Kommission, Lutz Möller, dass die Bewerbung um den Status "Unesco-Geopark" im ersten Anlauf nicht erfolgreich war. "Wir waren vorsichtig optimistisch in das Rennen gegangen", erklärte Landrat Rößle und gestand: "Natürlich ist nun ein gewisses Maß an Enttäuschung bei uns allen vorhanden. " Aufgrund der geowissenschaftlichen Bedeutung und aufgrund von über zehn Jahren Arbeit hat der Geopark 2017 einen Antrag bei der Unesco zur Anerkennung als Geopark gestellt. Das deutsche Nationalkomitee hat diese Bewerbung nachdrücklich unterstützt, da es laut dem stellvertretenden Generalsekretär Möller alle Kriterien vollständig erfüllte.

Aus Sicht Möllers hat das Unesco-Gremium zwar durchaus zielführende Empfehlungen ausgesprochen, in Summe ist für ihn jedoch die negative Evaluation nur schwer nachvollziehbar. "Der vorrangige Grund war, dass im Antrag nicht deutlich genug gemacht worden war, dass und warum der Geopark Ries direkt an den Geopark Schwäbisch Alb stößt", sagte Möller und ergänzte: "Die Schwäbische Alb ist auf ihrer gesamten Fläche seit 2015 als Unesco-Geopark anerkannt, die beiden Geoparks haben eine genau definierte gemeinsame Grenze. Da die beiden Geoparks für sehr unterschiedliche geowissenschaftliche Phänomene stehen, haben auch wir in der Deutschen Unesco-Kommission keinerlei Probleme gesehen. "

Alles in allem beruhe "die Ablehnung aus meiner Sicht auf Missverständnissen und Fehlinterpretationen. Also nichts, was sich nicht relativ einfach aus der Welt schaffen ließe", so Möller.  Mit großem Bedauern haben natürlich die Verantwortlichen die Nachricht aufgenommen - aber zeitgleich beschlossen, im kommenden Jahr einen weiteren Anlauf zu nehmen. Auch Lutz Möller versprach seine Unterstützung: "Ich bedauere sehr, dass die Anerkennung des Geoparks aufgrund von kleinen erforderlichen Nacharbeiten nicht erfolgt ist. Doch nun blicken wir in die Zukunft und bieten dem Geopark Ries volle Unterstützung bei der Überarbeitung der Bewerbung an. "

Als erster Schritt soll nun ein Fachgutachten in Auftrag gegeben werden, das beweist, dass der Geopark Ries und die Schwäbische Alb sich unterscheiden. Im Idealfall könnte eine erneute Bewerbung bereits im November diesen Jahres eingereicht werden.  

Jenny Wagner