Hilpoltstein
Weihnachtsmarkt der Superlative

Nach zwei Jahren Pause kehrt Budenstadt beeindruckender als je zuvor zurück

27.11.2022 | Stand 19.09.2023, 3:24 Uhr

Kleine Stars auf großer Bühne: Platz genug haben die Mädchen und Jungen bei ihrem Tanz; bei den zahlreichen Zuschauern sieht das schon anders aus. Foto: Tschapka

Von Tobias Tschapka

Hilpoltstein – Gleich zwei Mal hat der Hilpoltsteiner Weihnachtsmarkt zuletzt wegen der Corona-Pandemie ausfallen müssen, doch am Wochenende war es endlich wieder so weit: Pünktlich um 15 Uhr eröffnete Bürgermeister Markus Mahl (SPD) gemeinsam mit der Vorsitzenden des örtlichen Gewerbevereins pluspol, Doris Völkl, die bunte und glitzernde Budenstadt. „Bei bestem Wetter – und auch nicht zu warm, denn sonst schmeckt der Glühwein nicht“, betonte der Rathauschef.

Schon zu früher Stunde am Samstag war ordentlich viel los in Hilpoltsteins guter Stube, ein deutliches Zeichen dafür, wie sehr die Bewohner der Burgstadt ihren Weihnachtsmarkt vermisst haben. Mit Liedern und Tänzen der Mädchen und Buben des Schutzengel-Kindergartens begann das reichhaltige Programm auf der Bühne, welches am ersten Tag von Doris Völkl moderiert wurde. Da war es noch hell, nur langsam senkte sich die Dunkelheit über den Markt, der mit der Zeit immer voller wurde.

Noch dauerte es bis zum großen Höhepunkt, wenn das Hilpoltsteiner Christkind kurz nach der Dämmerung vom Rathausfenster seinen Prolog sprechen sollte und anschließend vor der Bühne die Wunschzettel der Kinder entgegennehmen würde. Zeit genug also für einen Glühwein oder eine Bratwurstsemmel. Aber dabei war Geduld gefragt, denn überwall, wo es etwas zu essen oder zu trinken gab, bildeten sich zum Teil sehr lange Schlangen.

Derweil präsentierten die Hilpoltsteiner Trommlerjugend auf der Bühne zusammen mit der Bläsergruppe „Weihnachtselche“ vorweihnachtliche Trommelwirbel und ebensolche Lieder. Auch die Tanzschule Corinna Pietzner präsentierte einige Darbietungen, sowohl mit Kindern als auch mit einer erwachsenen Linedance-Gruppe. Die Mädchen und Buben des LBV-Kindergartens hatten ebenfalls einen Auftritt und zeigten ihren Lichtertanz.

Rund 35 Aussteller beteiligten sich heuer am Weihnachtsmarkt, damit war er so groß wie nie zuvor. Er gliederte sich in mehrere Themenbereiche: eine Kinderweihnacht im Innenhof des „Schwarzen Ross“ samt kleinem Streichelzoo und Theater der Hilpoltsteiner Spielkiste. Zu sehen gab es dort „Kasperl fährt zum Mond“. Der nächste Teil bestand aus jeder Menge Vereinsbuden auf dem Marktplatz, an denen Speisen, Glühwein und Kinderpunsch angeboten wurden. Zudem gab es einen Geschenkemarkt mit Kunsthandwerk erstmals im Bereich der Johann-Friedrich-Straße. Und nicht zuletzt eine lauschige Ecke mit bunt beleuchtetem Beduinenzelt samt Sitzplätzen im Residenzhof. Vor allem diese neue Location kam sehr gut an bei den Besuchern. In der Residenz selber fanden neben der Jahresausstellung des Kunst-Treffs unter anderen auch eine Bücherei-Rallye und im Foyer die Ausstellung der Krippenfreunde statt. Dort wurde es aufgrund eines Stromausfalls für etwa fünf Minuten dunkel, was die weihnachtliche Atmosphäre aber sogar noch erhöhte. Trotzdem waren alle froh, als das Licht wieder anging.

Gegen 17 Uhr waren dann alle Augen auf das Rathausfenster gerichtet, denn gerade hatten die Hilpoltsteiner Turmbläser mit einigen Liedern die Ankunft des Hilpoltsteiner Christkindes angekündigt. Vom mit einer Wolke geschmückten Fenster des bürgermeisterlichen Büros im ersten Stock sprach Christkind Sophia Weyrauther ihren traditionellen Prolog, um sich anschließend, wie ein Filmstar von zwei Securitykräften begleitet, einen Weg durch die Menschenmasse hin zur Bühne zu bahnen. Kein leichtes Unterfangen bei so vielen Menschen, aber letztlich kam das Christkind sicher dort an, nahm mit sprichwörtlicher Engelsgeduld die Wunschzettel der aufgeregten Kinder entgegen und verteilte kleine Geschenke.

Inzwischen war es völlig dunkel geworden. Die vielen bunten Lichter des Marktes entfalteten ihre volle Wirkung. Überall glitzerte und leuchtete es, ein praktisch immer voll besetztes Kinderkarussell gleich neben dem Brunnenmännla drehte sich permanent im Kreis und überall standen die Leute mit dampfenden Tassen beisammen – die Stimmung konnte gar nicht besser sein. Auf der Bühne gab es dann noch die Darbietungen der aus Fürth stammenden Time Bandits Big Band, ebenso der Big Band des Gymnasiums. Und im Residenzhof gab es gegen 20 Uhr schließlich noch den Auftritt der Hilpoltsteiner Sängerin Nadine Voice.

Heimzugehen brauchte dann aber noch lange niemand, denn aufgrund einer vorherigen Umfrage hatte sich die Stadt entschlossen, den Markt am Samstag um eine Stunde zu verlängern, so dass die Buden bis um 23 Uhr geöffnet waren. Danach musste man nur noch den Weg nach Hause finden, denn mit der Nacht kam auch ein dichter Nebel, der sich über ganz Hilpoltstein legte.

HK