Wald als ein Stück Lebensqualität
Waldbesitzer blicken auf gutes Jahr zurück Wegen warmen Winters stagnieren aber die Preise für 2024 –

25.03.2024 | Stand 25.03.2024, 11:00 Uhr

Bei der Versammlung der FBG Roth stellt Iris Lang vom Landwirtschaftsamt Roth (3.v. links) den FBG-Mitgliedern mit Till Abt und Manuel Ludewig (1. u. 2.v. links) die neuen Förster und Ansprechpartner für die Forstreviere Roth und Wendelstein-Schwanstetten vor. Den Hauptvortrag übernahm Stefan Geßler (rechts). Mit auf dem Foto auch die Ehrengäste der Versammlung mit MdB Ralph Edelhäußer (2.v. r.), Roths 2.Bürgermeisterin Claudia Lux (3.v.r.) und stellvertretender. Landrat Walter Schnell (4.v. r.) Foto: Ruthrof

Neben dem Rückblick auf das Waldjahr 2023, dem Haushalt für 2024 sowie aktuellen Informationen zum Holzpreis haben bei der aktuellen Mitgliederversammlung der FBG Roth und Umgebung im Saal des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) weitere Fachthemen auf der Tagesordnung gestanden.

Stefan Geßler informierte als Leiter des Amts für Digitalisierung, Breitband und Vermessung in Schwabach über „Grundstücksgrenzen im Wald“ und in den Grußworten der Ehrengäste zog sich die vielfältige Kritik an aktuellen Planungen der Bundesregierung sowie der EU zu neuen Vorschriften zur Waldpflege und Holzvermarktung durch die Veranstaltung.

22300 Festmeter vermittelt

Der FBG-Vorsitzende Hans Kübler blickte auf das Waldjahr 2023 zurück. Wie im Vorjahr gab es wieder gemeinsame Ortstermine als Fachinformationen und seitens der FBG-Leitung viele Termine mit Fachbehörden zu aktuellen Themen. Für den Holzmarkt wurden 2023 insgesamt mehr als 22300 Festmeter (fm) Holz der Mitglieder als Kurzholz, Palettenholz, Spanholz oder „Energieholz“ vermittelt. Zur FBG Roth und Umgebung gehörten im letzten Jahr insgesamt 828 Mitglieder mit 793 Direktmitgliedern und 35 Fördermitgliedern.

Für den Forstbereich beim AELF in Roth berichtete Iris Lang und gab erfreut bekannt, dass alle Reviere wieder personell besetzt seien. Als neue Mitarbeiter stellte sie Till Abt sowie Manuel Ludewig vor, die in den Forstrevieren um Roth und Wendelstein mit Schwanstetten eingesetzt sind – auch als Ansprechpartner für die FBG und ihre Mitglieder. Derzeit findet durch die Behörde eine Sichtung der Waldschäden a als Aktualisierung für die regionalen Forstgutachten zur Waldentwicklung statt. Wichtig sei auch, dass aktuell die Regelung der Fördermaßnahmen auf digitale Bearbeitung ungestellt werde, so Lang.

Über die Entwicklung am regionalen Holzmarkt berichtete Geschäftsführer Dieter Winkler: 2023 sei im Rückblick ein gutes Jahr für die FBG-Mitglieder in der Preisentwicklung am Holzmarkt gewesen. 2024 sei insgesamt aber mit einer rückläufigen Entwicklung zu rechnen. Vor allem der aktuelle warme Winter hatte zur Folge, dass die Reserven für Heizholz und Pellets noch voll sind und wenig neuer Bedarf bei Abnehmern derzeit bestehe. Der Holzpreis für die einzelnen Baumarten werde jedoch stabil bleiben und könne sich für einzelne Baumarten wie Eiche oder Esche sogar positiv entwickeln.

Rückepferde im Einsatz

Um so nachhaltig wie möglich die für dieses Jahr anstehenden Festmeter der FBG-Mitglieder auch in besonderen oder schwierigen Waldflächen „ernten“ zu können, greift die FBG Roth nun auf eine traditionsreiche wie umweltfreundliche Transporttechnik zurück und wird bei Bedarf für den Abtransport des Holzes auf den Einsatz von Rückepferden zurückgreifen.

Die stellvertretende Rother Bürgermeisterin Claudia Lux (CSU) dankte allen privaten Waldbesitzern im Landkreis für deren großen Einsatz für den „Naturschatz Wald“ nicht nur in Roth selbst. Ein Waldgebiet direkt vor der eigenen Haustüre zu haben, sei für viele ein echter „Schatz“ und auch die Natur vor Ort könne kleinklimatisch davon profitieren.

Stefan Geßler, Leiter des Schwabacher Amts für Digitalisierung, Breitband und Vermessung, beschäftigte sich in seinem Fachvortrag mit dem Thema „Grundstücksgrenzen im Wald“. In seinem Rückblick auf Geschichte und Entwicklung der Land- und Grenzvermessung blickte er auf die Anfänge im Mittelalter als dokumentierte Festlegung von herrschaftlichen Gebieten ebenso zurück wie auf den Beginn der Landvermessung im Königreich Bayern ab 1806 als weltweit erste staatliche Vermessungsmaßnahme überhaupt. Um 1900 folgte die Einführung des allgemeinen Grundbuchs und des Liegenschaftskatasters als weiterer großer Schritt. Heute seien Grenzen sogar zentimetergenau einmessbar.

Interessant für Waldbesitzer ist zudem das Angebot der „Neuvermessung“ für mehrere Grundstücke, da hier eine Kostenaufteilung für die Beteiligten und in der Abrechnung für alle zusätzlich Kostenermäßigungen festgelegt sind. Ebenso ist über das AELF und das Amt für ländliche Entwicklung als Auftraggeber das staatlich getragene Verfahren der „Waldneuordnung“ möglich.

HK