Engere Kooperation
Ohm-Hochschule und Wirtschaft im Landkreis Roth wollen enger zusammenarbeiten

07.03.2024 | Stand 07.03.2024, 11:00 Uhr

Nach dem ersten Sondierungstreffen zur Errichtung eines Technologie-Transfer-Zentrums im Landkreis Roth optimistisch (v.l.): Landrat Ben Schwarz, Christoph Hauk (toolcraft), Professor Michael Fraas, Kreisrat Christoph Raithel, Bernd Krebs (toolcraft), Professor Tilmann Botsch, Jürgen Mangelberger, Landtagsabgeordneter Volker Bauer, Philip Mangelberger, Bundestagsabgeordneter Ralph Edelhäußer und Ingenieurin Sandra Knakrügge. Foto: privat

In keinem anderen Landkreis in Deutschland gibt es so viele inhabergeführte Unternehmen wie im Kreis Roth. Vom Start-Up bis zum global agierenden Hidden Champion ist der heimische Mittelstand sehr heterogen. Bislang kooperierten zwar Unternehmen in einzelnen Projekten mit Hochschulen, eine feste Kooperation im Landkreis, die den Standort stärkt, existiert aber nicht. Das soll sich ändern. Bei einem Sondierungstreffen in Georgensgmünd bei der Firma toolcraft und in Roth bei der Firma Mangelberger wurden die Möglichkeiten ausgelotet.

Mit der Änderung des Bayerischen Hochschulgesetzes fällt insbesondere den anwendungsorientierten Technischen Hochschulen verstärkt die Aufgabe zu, nicht nur Lehre und Forschung zu betreiben, sondern auch Wissen und Technologie mit der Praxis zu verbinden. Landesweit wächst daher die Zahl der Technologie-Transfer-Zentren (TTZ).

Schnittmenge gesucht

„Ein TTZ könnte die vielfältige Bildungslandschaft im Landkreis Roth bereichern“, sagte Landrat Ben Schwarz (SPD). „Wenn der lokale Mittelstand und die Ohm-Hochschule eine Schnittmenge finden, hat mir der Wissenschaftsminister auf Anfrage signalisiert, wären auch für Roth Mittel da“, ergänzte Landtagsabgeordneter Volker Bauer (CSU).

In Zeiten, in denen Entwicklung im technologischen Bereich bedeutend schneller erfolgt als im Bildungswesen, müssten sich Landkreis, Unternehmen und Hochschule mit einem Konzept beim Freistaat bewerben. Die kommunale Ebene stellt dabei die Räumlichkeiten. Über Forschungsaufträge (Drittmittel) sorgen Unternehmen für eine nachhaltige Finanzierung des TTZ, wenn nach fünf Jahren die fünf Millionen Euro Anschubfinanzierung durch den Freistaat ausläuft. „Wichtig sind ein gutes Matching der Zukunftsthemen der regionalen Wirtschaft mit den Kompetenzen der Hochschulen und ein Commitment der Unternehmen im Landkreis.

Finanzierung einer Stiftungsprofessur möglich

Dies könnte zum Beispiel die Finanzierung einer Stiftungsprofessur an einem TTZ sein, die dessen Profil unterstreicht“, sagte Professor Tilman Botsch, Vizepräsident für Forschung und Transfer der Ohm-Hochschule Nürnberg. Botsch und die Verantwortlichen für Technologietransfer Michael Fraas und Sandra Knakrügge eruierten mit Landtagsabgeordnetem Bauer, Landrat Schwarz, Bundestagsabgeordnetem Ralph Edelhäußer und Bernd Krebs und Christoph Hauck, den Machern hinter der toolcraft AG, sowie Jürgen und Philip Mangelberger, wo Schnittstellen liegen könnten. Neben der Einladung zum Gegenbesuch in Nürnberg war man sich mit Unternehmerfabrik-Chef Felix Lehnhoff schnell einig: nach Ostern soll in größerer Unternehmerrunde ein TTZ-Profil entwickelt werden. Denn, so die Unternehmensrepräsentanten: Die Chance, Hochschule und Mittelstand in Roth noch besser zu vernetzen, will man gerne nutzen.

HK