Landkreis Roth
Mehr Raum für die Landkreiskultur: Alte Reithalle am Eisenhammers soll saniert werden

25.05.2022 | Stand 22.09.2023, 22:54 Uhr

Etwas abseits und mit einem Bauzaun abgesichert wartet die Reithalle nun auf ihre Wiedererweckung. Foto: Landkreis Roth

Von Rainer Messingschlager

Hilpoltstein/Roth – Einer der spannendsten Orte im Landkreis Roth ist zweifelsohne der Historische Eisenhammer in Eckersmühlen. Im Laufe der Jahre wurde das Ensemble seit der Stilllegung 1974 Stück für Stück restauriert und zu einem wichtigen Geschichtsort im Landkreis. Zuletzt wurde die Sanierung des Reitstallgebäudes 2015 abgeschlossen. Nun wartet mit der etwas abseits stehenden Reithalle ein weiterer Teil des Ensembles auf seine Wiedererweckung.

Zuletzt stand das 1825 erbaute 19 Meter lange und 9 Meter breite Gebäude lange Zeit leer, zuvor war es als Scheune genutzt worden. Der Zahn der Zeit hat mittlerweile schwer an der Halle – die ohne Stütze und Säulen im Inneren auskommt – genagt. Sie gilt als einsturzgefährdet und ist daher auch mit einem Bauzaun abgesichert. Für das nicht denkmalgeschützte Gebäude hatte der Landkreis bereits ein Architekturbüro beauftragt, zu untersuchen, was eine Sanierung kosten würde, auch hinsichtlich einer späteren Nutzung als Veranstaltungs- und Ausstellungshalle. Die Ergebnisse stellte nun Kreisbaumeister Ralph Möllenkamp im Ausschuss vor.

„Es geht dabei um eine Bestandsanierung, das heißt man würde keine großen Veränderungen vornehmen“, sagte er. Die Halle wird ertüchtigt, repariert und statisch auf Vordermann gebracht. Die Zugänge würden allerdings verändert und auf der Fachwerkseite mehrere große Glastüren eingebaut. Netto würden Kosten von rund 600000 Euro entstehen, zuzüglich Nebenkosten käme man auf 712000 Euro.

Der Nettopreis ist entscheidend für eine angestrebte Leader-Förderung, die laut Möllenkamp 60 Prozent davon betragen würde. Blieben unter dem Strich bei einer Kostenteilung von zwei Dritteln (Landkreis Roth) zu einem (Stadt Roth) etwa 240000 Euro beim Landkreis und knapp 120000 Euro bei der Stadt.

Die Sanierung sei begrüßenswert, sagte Christoph Rai-thel (CSU), da sie zum einen die Bespielbarkeit des Ensembles erhöhe und zum andere den Eisenhammer als Ganzes noch besser erlebbar mache. „Die Kosten sind vertretbar und überschaubar.“

Auch Walter Schnell (FW) war angetan, da man mit der Halle die zurzeit doch immer wieder beschränkten Möglichkeiten erweitere. „Ein größerer Raum tut dem Kulturleben im Landkreis gut.“ Ein Vorteil der Halle sei, so Landrat Herbert Eckstein (SPD), dass man für sie keine sanitären Einrichtungen brauche und sie nicht beheizt werden müsse. Allerdings müsse man auch die Frage stellen, was es kosten würde, eine solche Halle neu zu bauen. Und: „Es ist ein altes Gebäude, da muss man immer mit Überraschungen rechnen.“

Der Ausschuss für Kultur, Sport und Freizeit hatte nun darüber zu entscheiden, ob er dem Kreisauschuss empfiehlt, den Antrag auf Leader-Förderung zu stellen; dies wurde einstimmig beschlossen.

HK