Heideck
Kehrtwende im Stadtrat zu „Heidexx“-Bauplänen

Im März für Überdachung und Faltwände und jetzt dagegen – Reinhard Spörl (FW) beklagt Salami-Taktik bei der Erweiterung

17.06.2022 | Stand 22.09.2023, 22:11 Uhr

Die Gaststätte „Heidexx“ auf dem Heidecker Festplatz will die gesamten Biergartenplätze überdachen und auch mit Faltwänden schließen können. Entgegen der Zustimmung im März hat der Heidecker Stadtrat die Planung jetzt mit knapper Mehrheit abgelehnt. Foto: Schultheiß

Von Eva Schultheiß

Heideck – Weil das Landratsamt eine Planung für die Gaststätte „Heidexx“ am Heidecker Festplatz zurück an die Stadtverwaltung verwiesen hat, ist es nun zu einer längeren Debatte im Heidecker Stadtrat gekommen. Wie Bauamtsleiter Mariius Bär erklärte, sollen die Biergartenplätze überdacht und mit Faltwänden geschlossen werden können. Im März hatte der Stadtrat mit neun gegen sechs Stimmen das gemeindliche Einvernehmen erteilt. Nun lehnte das Gremium mit sieben gegen sechs Stimmen die Planung für Überdachung und Faltwände ab.

Sah der Stadtrat diese Plätze damals als Außenplätze, bewertet sie das Landratsamt wegen der Überdachung und Schließungsmöglichkeit nun als Innenplätze. Deren Zahl erhöht sich so von 70 auf 98. „Die Optik verändert sich nicht, egal ob Innen- oder Außenplätze. Aber hier können die Gäste dann auch länger als bis 22 Uhr sitzen bleiben“, sagte Bürgermeister Ralf Beyer (FW).

Mit den neuen Plänen„kein Biergarten mehr“

Der stellvertretende Bürgermeister Ulrich Winterhalter, dessen Haustüre nur etwa 100 Meter vom „Heidexx“ entfernt ist, legte den Sachverhalt aus seiner Sicht dar. Die Gaststätte laufe seit fast drei Jahren erfolgreich. Immer wieder gebe es kleinere und größere Veränderungen. Den Stadtratsbeschluss, dass die Gaststätte an dieser Stelle überhaupt errichtet werden kann, habe auch er mitgetragen. Aber die aktuelle Platzerhöhung sei mehr als deutlich. Er vermutet daher, dass das Landratsamt die Planung deshalb zum neuerlichen Überdenken zurückgab.

Seinen informierte reicht der Platz in der Gaststätte nicht aus. Etliches sei schon jetzt gleich gegenüber in ein Gebäude in der Alleestaße 8 ausgelagert, was Lärm bringt. Wenn jetzt mehr Gäste bis weit nach Mitternacht bleiben können, verlängere dies die Zeit, in der es laut ist, fürchtet Winterhalter. Schon die Holzhütten der Gaststätte hätten die Situation negativ verändert. „Mit Überdachung und Faltwänden ist es Biergarten mehr“, so Winterhalter. Er könne deshalb nicht mehr zustimmen.

Reinhard Spörl (FW) erklärte, dass er schon von Anfang an dagegen war. Im gefalle es überhaupt nicht, dass in Salami-Taktik immer noch etwas dazu kommt. So könne es nicht weitergehen. Thomas Schermer (CSU) erinnerte daran, dass anfangs auch nur ein kleines Restaurant geplant war. Auch Klaus Götz (CSU) sprach sich jetzt dagegen aus, weil die vielen verschiedenen Dächer aus seiner Sicht nicht passen.

Auch Freude über gute Entwicklung des Betriebs

Für die Gaststätte sprach Julia Kispert (CSU), die sich über die Weiterentwicklung freut. „Sonst jammern wir immer darüber, wenn ein Betrieb sich nicht weiterentwickeln will.“ Gleicher Meinung war Silke Gegg (FW). Aber die Grenze sei erreicht, entgegnete Albert Strobl (FW).

Dass das „Heidexx“ nunmehr kein Biergarten-Flair mehr besitze, räumte Katrina-Luisa Neumann zu, „aber es schaut immer gepflegt aus“. Daher solle man die Planung weiter befürworten. Mit dem ursprünglich genehmigten Bau habe das alles aber nichts mehr zu tun, sagte schließlich der fraktionslose Rudolf Schmidler.

HK