Kago-Schloss steht wieder zum Verkauf
Jetzt vertreibt ein Neumarkter Makler die Immobilie

26.12.2023 | Stand 26.12.2023, 11:00 Uhr |

Das Kago-Schloss in Postbauer-Heng steht seit vielen Jahren leer. Ab und zu kommt ein Hausmeister vorbei. Foto: Petra Schlierf

Wird die unendliche Geschichte um die Zukunft des Kago-Schlosses in Postbauer-Heng 2024 ein Ende nehmen? Die Voraussetzungen dafür jedenfalls sind so gut wie lange nicht mehr: Das Kago-Schloss steht erneut zum Verkauf.

Der bisherige Eigentümer Sveta Todorovic, der das Schloss bei einer Zwangsversteigerung im Jahr 2016 für fünf Millionen Euro ersteigert hatte, hat kein Interesse mehr daran.

Zuständig für die Vermarktung des Schlosses ist jetzt Franz Brendel, der das Neumarkter Büro der Orange Immobilienagentur leitet. Doch wie verkauft man ein Schloss am besten? Auf gängigen Internet-Portalen werden sich keine Verkaufsanzeigen finden. Stattdessen soll es über Makler-Netzwerke vermarktet werden. „Es macht keinen Sinn, das Schloss öffentlich auf Immoscout oder ähnlichem zu bewerben“, sagt Brendel.

Das hat mehrere Gründe: Ein Durchschnittsbürger würde sich kaum für ein solches Schloss interessieren. Der Verkehrswert liege immerhin bei stolzen zehn Millionen Euro, berichtet Franz Brendel. „Es interessieren sich ohnehin nur Leute, die das nötige Kleingeld haben“, sagt er. Darum findet die Suche nach Interessenten auch international statt.

Ein Schloss für den Urlaub?

Trotzdem wird das kein Selbstläufer – nicht nur wegen des Preises. Die Lage des Schlosses ist laut Brendel eher ungünstig. „Es ist eben keine Standort-Immobilie.“ Auch Nutzungs-Möglichkeiten seien rar. Es habe zwar viele Überlegungen gegeben, „aber der Bebauungsplan lässt wenig zu.“

Franz Brendel denkt darum am ehesten an eine private Nutzung. „Es muss auch nicht das ganze Jahr bewohnt werden. Aber vielleicht will es ja jemand in seinem Urlaub als Sommerschloss nutzen.“ Diese Überlegung hatte laut Brendel vor einiger Zeit schon ein arabischer Scheich. „Er wollte dort im Hochsommer seine Falken unterbringen, weil es dann in der Wüste für sie zu heiß ist.“

Erstmal nur verhalten Hoffnungen auf ein Ende der aktuellen Situation macht sich Bürgermeister Horst Kratzer. „Es wäre aber schön und uns recht, wenn da wieder Leben reinkommt“, sagt er. Unschön sei in den vergangenen Jahren vor allem gewesen, dass kein Kontakt zum Eigentümer bestanden habe. Immer wieder habe die Gemeinde versucht, Kontakt zu Todorovic aufzunehmen – immer wieder kamen Versprechen, dass er vorbeikommen wolle. „Dieses Versprechen hat er nicht eingehalten“, sagt Kratzer.

Er hofft nun, dass sich zumindest die Sache mit dem Kontakt dadurch bessert, dass es einen Ansprechpartner in Neumarkt gibt. Brendel sei auch schon bei ihm gewesen, habe nach Unterlagen und Bauplänen gefragt, sagt Kratzer. „Es ist zur besseren Kontaktpflege für uns auf jeden Fall von Vorteil, wenn es einen Makler vor Ort gibt.“

Noch besser wäre da nur, wenn das Schloss möglichst zeitig einen neuen Käufer finden würde. Es ist nicht so, dass sich in den vergangenen Jahren niemand interessiert hätte, sagt Kratzer. Schwierig macht die Sache aber, dass es zwei unterschiedliche Eigentümer für Schloss und See einerseits und Park und Kleintierzoo andererseits gibt. Der Park/Zoo wurde bereits an einen Eigentümer aus Nürnberg verkauft.

Nutzung des Schlosses bleibt schwierig

Ideal wäre es, die beiden Teile in Kombination zu vermarkten, findet Kratzer. Denn: Auch wenn der Gemeinderat zugesagt habe, eine Bebauung im Park für Chalets oder Hotel zu prüfen, so immer nur in Kombination mit dem bestehenden Schloss, so Kratzer.

Die Nutzung des selbigen sei indes schwierig. Er kenne das Schloss gut, sagt der Bürgermeister, „das sind große, prunkvolle Räume“, die wohl nur für jemanden geeignet seien, der das Schloss etwa für ein paar Wochen im Sommer nutzen wolle – wie etwa Nicolas Cage, der das Schloss in Amberg gekauft hatte, mittlerweile aber wieder verkauft hat.

Ansonsten hätte Kratzer noch eine andere Idee: „Wir brauchen wieder neue Kita- und Krippenplätze“, sagt er schmunzelnd. Mit der schönsten und vielleicht teuersten Kita Deutschlands wären Postbauer-Heng jedenfalls weitere Schlagzeilen sicher.

HK



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