775 Kilometer quer durch Italien
Hilpoltsteiner Jürgen Zwickel nimmt an „Race across Italy“ teil

24.04.2024 | Stand 24.04.2024, 7:00 Uhr

Der Hilpoltsteiner Jürgen Zwickel ist bald wieder unterwegs. In Silvi an der Adria (bei Pescara) startet beim das „Race Across Italy“. Foto: privat

Was für die einen entweder nach einem Horrortrip oder einem Ding der Unmöglichkeit klingt, ist für Jürgen Zwickel zwar noch immer eine enorme körperliche wie mentale Herausforderung. Trotzdem sind Langstreckenrennen mit dem Rennrad genau seine Art, um besondere Erlebnisse zu sammeln und die eigenen Grenzen auszuloten. Am ersten Mai-Wochenende ist es wieder soweit. Mit dem „Race across Italy“ startet der Hilpoltsteiner seine erste persönliche Grand Tour dieses Jahres.

Zwickel muss 10000 Höhenmeter verteilt auf 775 Kilometer bewältigen

Seit drei Jahren nimmt der 54-Jährige immer wieder an diesen Ultracycling-Rennen teil. Er hat Deutschland längs durchquert, ist einen Alpenpass nach dem anderen gefahren, radelte 48 Stunden lang abwechselnd mit zwei Mitstreitern um und über den Heidecker Schlossberg, er hat an 24-Stunden-Rennen teilgenommen und auch sonst schon viele Stunden im Sattel verbracht.

Obwohl er also alles andere als ein Anfänger in solchen Dingen ist: das Rennen in Italien wird auch für ihn eine enorme Herausforderung werden. Die doppelte Querung des Apennins ist zwar kürzer als das „Race across Germany“ (rund 1100 Kilometer), das er 2022 finishte. Und beim legendären „Race across the Alps“, das als das härteste Eintagesrennen der Welt gilt und welches er im vergangenen Jahr erfolgreich meisterte, standen am Ende auch deutlich mehr Höhenmeter auf dem Tacho, nämlich rund 14500. Nichtsdestotrotz wird die Kombination aus Länge und Höhenmetern dem Hilpoltsteiner alles abverlangen. In Italien geht es für Zwickel von Silvi an der Adria nach Westen bis ans Tyrrhenische Meer und zurück zum Start. Der selbstständige Keynote-Speaker, Coach und Autor muss etwas mehr als 10000 Höhenmeter, verteilt auf 775 Kilometer, zurücklegen. Vor allem drei Dinge sind es, die Zwickel im Vorfeld als Knackpunkte ausgemacht hat.

Ungewöhnliche Startzeit

Da ist zum einen die ungewöhnliche Startzeit. Anders als sonst geht es nämlich nicht morgens oder mittags, sondern am Abend des 3. Mai, um 21:19 Uhr los. Ein Wettbewerb quasi in die Nacht hinein – eine für den Körper wie den Kopf ungewohnte Sache. Zum anderen könnte das Wetter ein wichtiger Faktor werden. Anfang Mai kann von Hitze bis Schnee alles dabei sein. „Gut wäre es, wenn es trocken bleibt, es wenig Wind oder wenn dann zumindest Rückenwind hat und die Temperaturen einigermaßen angenehm bleiben“, meint Zwickel.

Darüber hinaus ist natürlich der Umfang der Tour ein Thema. „Da ist es wichtig, einen guten Rhythmus zu finden, dass die Navigation funktioniert, dass man auf die Verpflegung achtet – da kommt mein Team dann ins Spiel – und auch dass man technisch ohne Probleme durchkommt.“

Ein reiner Selbstzweck soll das Rennen für Zwickel nicht sein. Er will im Rahmen des „Race across Italy“ für den Verein Kinderschicksale Mittelfranken e.V. Spendengelder sammeln.

rga