2. Tischtennis-Bundesliga
Galavorstellung zum Saisonabschluss: TV Hilpoltstein verzückt Fans gegen Velbert

14.04.2024 | Stand 14.04.2024, 20:19 Uhr

Ließen im letzten Saisonspiel vor heimischer Kulisse nichts anbrennen: Die Hilpoltsteiner Tischtennis-Cracks um Alexander Flemming (links) und Petr Fedotov. Foto: Tschapka

Das Beste kam zuletzt: Eine bewegende Dankesrede von Kapitän Alexander Flemming, eine Gelbe Karte für einen Gästespieler und eine Galavorstellung von Andy Pereira sorgten für Gänsehautmomente. Dass der TV Hilpoltstein den SV Union Velbert mit 6:1 beim Saisonfinale förmlich aus der Halle fegte, werden die rund 200 Besucher so rasch wohl nicht vergessen. Als Resultat dieser formidablen Vorstellung beenden die Hilpoltsteiner die Saison in der 2. Tischtennis-Bundesliga mit respektablen 18:18 Punkten auf einem guten sechsten Platz.

„Das ist ein gutes bis sehr gutes Ergebnis einer verjüngten Mannschaft im Umbruch. Und ja, unter dem Strich sind wir mit der Saison sehr zufrieden“, resümierte ein gelöster Hilpoltsteiner Abteilungsleiter Robert Nachtrab. Kann er auch. „Einen Platz im gesicherten Mittelfeld“ hatte Hilpoltsteins Pressesprecher Florian Seitz als Ziel ausgegeben. Dieses Vorhaben hat das neu formierte Team mit Flemming, Petr Fedotov, Juan Perez und Matthias Danzer gut umgesetzt. Mit fünf Punkten Vorsprung vor einem Abstiegsplatz war das Quartett in die Winterpause gegangen. Fernab jedweder Sorgen um den Klassenerhalt. Sollte man meinen. Doch in der Rückrunde wurde es vorübergehend noch einmal eng. Vor allem, als bei Jungstar Danzer die Schulter zweckte und Fedotov zwei Wochen in Sachen russische Meisterschaften unabkömmlich war.

So war Zittern bis zum vorletzten Spieltag angesagt. Doch Ende gut, vieles gut: Mit tatkräftiger Unterstützung von Andy Pereira in den letzten drei Spielen zog Hilpoltstein den Kopf aus der Schlinge. Auf den Kubaner werden die Hilpoltsteiner aller Voraussicht nach in der kommenden Saison zwar nur noch im Ausnahmefall zurückgreifen können, doch falls alle Stricke reißen, ist ein Wiedersehen nicht völlig ausgeschlossen. „Er wird bei uns auf der Rangliste bleiben“, verriet Seitz am Rande der Begegnung.

Gute Aussichten also für die Hilpoltsteiner, die freilich auch ohne ihren Leitwolf gut dastehen. „Wir waren in unserer Stammbesetzung absolut konkurrenzfähig“, bilanziert Nachtrab. Herausragender Hilpoltsteiner Akteur war Fedotov, der für Pereira ins vordere Paarkreuz aufgerückt ist. Der Russe gehört mit einer fabelhaften Bilanz von 15:7 zu den stärksten Akteuren der 2. Bundesliga. „Das ist überragend“, strahlte Abteilungsleiter Ulrich Eckert.

Den starken Gesamteindruck vermag auch Fedotovs unglückliche Niederlage gegen Velberts Ersatzmann Michael Servaty nicht zu schmälern, der mit nervenden Spielverzögerungen provozierte. Nach einer Beleidigung des Unparteiischen kassierte er zwar die Gelbe Karte, doch durch sein unsportliches Verhalten verlor Fedotov erst seine Linie und schließlich auch das Match. Es sollte der einzige Zähler sein, den Hilpoltstein an diesem Nachmittag einbüßte.

Schadlos hielt sich dagegen TV-Kapitän Flemming, der den renommierten englischen Altmeister Paul Drinkhall nach einem 0:2-Rückstand in seiner unnachahmlichen Art mit 3:2 niederkämpfte und die Saison mit einer respektablen 15:18-Bilanz beendete. Neuzugang Perez konnte mit einer Bilanz von 13:8 im hinteren Paarkreuz die in ihn gesetzten Erwartungen ebenso erfüllen wie Eigengewächs Danzer (8:9), der mitten in den Abiturvorbereitungen steckt und am Sonntag geschont wurde.

Als einzige echte Baustelle erwiesen sich die neu formierten Doppel, die über weite Strecken der Saison allenfalls Mittelmaß darstellten. In den letzten Partien hat sich durch einige erzwungene Umstellungen dann doch noch eine erfolgreiche Paarung herausgebildet. Flemming und Fedotov harmonierten prächtig und brachten es auf 5:1 Siege. Damit lässt sich arbeiten. So hatten die Hilpoltsteiner am Ende allen Grund, sich gebührend feiern zu lassen.

HK