Anker der Gesundheitsversorgung
Kreisklinik Roth feiert Geburtstag – Erweiterungsbau offiziell der Bestimmung übergeben

14.04.2024 | Stand 14.04.2024, 19:00 Uhr

Gebackenen Schlüssel übergeben: Chefarzt Albert Götz, Klinikchefin Nadine Ordner, Pflegedienstleiter Dieter Debus, die Architekten Andreas Eckl, Max Wenzel und Helene Wenzel sowie Landrat Ben Schwarz. Foto: Schmitt

Mit einem ökumenischen Gottesdienst und einem säkularen Festakt haben der Landkreis Roth und die Kreisklinik Roth den ersten Bauabschnitt der Sanierung und Erweiterung des Kreiskrankenhauses offiziell seiner Bestimmung übergeben. Dabei übergaben die Architekten der Vorstandsvorsitzenden Nadine Ordner und Landrat Ben Schwarz symbolisch einen großen gebackenen Schlüssel.

Die Kosten für den neuen Funktionstrakt bleiben mit 58 Millionen Euro im geplanten Rahmen. 20 Millionen Euro zahlt der Landkreis. Eine Million Euro kommt von der Klinik selbst. 37 Millionen Euro beträgt der Zuschuss des Freistaats. Zugleich feierten am Sonntag das Rother Kreisklinikum 40. und die Geriatrische Rehabilitation 25. Geburtstag.

Der Spatenstich für das neue Gebäude war im November 2019. Bereits seit Herbst 2023 werden dort Patienten behandelt. Als letztes ist im Januar 2024 die Küche umgezogen. Im neuen Gebäude befindet sich die OP-Abteilung mit Aufwachraum und Tagesklinik. Eine Endoskopie, ein Labor und ein Entbindungsbereich sind ebenfalls geschaffen worden. Die Intensivstation komplettiert die Neuerungen im medizinischen Bereich. Das neue Gebäude ist Arbeitsplatz für 166 der rund 600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Krankenhauses.

Die Bedeutung des beständigen Wandels

In ihrer Festrede betonte Nadine Ordner vor etwa 120 Gästen aus Politik, Verwaltung, Wirtschaft und dem medizinischen Sektor die Bedeutung des beständigen Wandels für ein Krankenhaus im ländlichen Raum. Dabei warf sie einen Blick auf die Entwicklung seit der Inbetriebnahme im November 1984 und skizzierte auch die nähere Zukunft, die von drei weiteren Bauabschnitten geprägt ist. Den Worten Ordners zufolge steht die gesamte Erneuerung der Kreisklinik auch im Zeichen der bevorstehenden Krankenhausreform. „Ihr stellen wir uns mutig, denn Abwarten ist keine Option“, war sie überzeugt. „Wir nehmen diese Herausforderung an.“

Nadine Ordner hob eine qualitativ optimale Patientenversorgung als Hauptziel der Kreisklinik hervor. Durch zunehmende Digitalisierung und dem Einsatz künstlicher Intelligenz werde sich der Arbeitsalltag für Medizin, Pflege und Therapie sicher verändern, erklärte sie. Als Erschwernis der Arbeit sah Ordner den Fachkräftemangel. „Pflegekräfte sind im Schnitt 57 Jahre alt und wenn die Babyboomer in Rente gehen, wird es schwierig.“

Daher besitzt die Ausbildung im Klinikum einen hohen Stellenwert. „Wir bieten 85 Ausbildungsplätze verschiedener Bereiche und konnten sie bislang auch immer besetzen“, so Ordner. Die Chefin der Kreisklinik unterstrich die Vernetzung des Krankenhauses mit zahlreichen Kooperationspartnern in den Gesundheitszentren und im niedergelassenen Sektor. Zunehmende Bedeutung erhalte dies für die ambulante und teilstationäre Versorgung, die mit der neuen Tagesklinik verbessert worden sei.

Sich wissenschaftlich und technisch weiterentwickeln

Landrat Ben Schwarz nannte die Kreisklinik den Anker der Gesundheitsversorgung im Landkreis. „Die Erweiterung und Sanierung stellt sicher, dass sie das auch in der Zunkunft sein wird“, erklärte der SPD-Politiker. Die Verbesserung der Infrastruktur sei in zwei Richtungen ein wichtiger Faktor. Zum einen, um unter Ausnutzung technischer und wissenschaftlicher Entwicklungen die beste Versorgung für die Menschen im Landkreis sicherzustellen, so Schwarz. Zum anderen aber auch, damit die hier beschäftigten Menschen ihren Dienst gut und gerne verrichten. „Deshalb ist beständiger Wandel ein zentrales Element der Krankenhauspolitik im Landkreis“ , sagte Ben Schwarz. Er habe auch schon die vergangenen 40 Jahre des Krankenhauses geprägt, sagte Schwarz und stellte die Leistungen seines Vorgängers heraus. „Herbert Eckstein hat das Haus von Anfang an mit der Prämisse unterstützt, dass für eine optimale Versorgung der Patienten die optimalen baulichen und personellen Voraussetzungen geschaffen werden müssen“, lobte Schwarz den ehemaligen Landrat.

Nadine Ordner versäumte es nicht, Ecksteins Rolle bei den Planungen für den Neubau als verantwortlicher Chef des Verwaltungsrats herauszustellen. „Er hat Weitblick und Mut bei teils schwierigen Entscheidungen bewiesen.“

HK