Thalmässing
Ernst Schuster zum Ehrenbürger ernannt

Höchste Auszeichnung der Kommune für Altbürgermeister Ernst Schuster – „Mit Dankbarkeit, Demut und Stolz angenommen“

25.06.2022 | Stand 22.09.2023, 21:53 Uhr

Von Robert Unterburger

Thalmässing – Die Marktgemeinde Thalmässing hat einen neuen Ehrenbürger. Nach Professor Otto Blaha (1990) und Altbürgermeister Horst Köbler (1994) wurde nun Altbürgermeister Ernst Schuster mit der höchsten Auszeichnung bedacht, die eine Kommune vergeben kann. Für die musikalische Umrahmung sorgte der Seemannschor mit Reinhold Grimm an der Spitze, der das Publikum begeisterte.

Zahlreiche Freunde und Wegbegleiter von Ernst Schuster hatten sich eingefunden, um der Verleihung der Ehrenbürgerwürde am Freitagabend beizuwohnen. Besonders erfreut zeigte sich Thalmässings stellvertretender Bürgermeister Michael Kreichauf, dass auch Vertreter der Partnergemeinde Reißeck aus Kärnten und Freunde aus Thüringen gekommen waren.

Johann Unterweger, stellvertretender Bürgermeister der Partnergemeinde Reißeck in Kärnten, überbrachte die Grüße und Glückwünsche der österreichischen Freunde und hob die Verbundenheit mit den Menschen aus Thalmässing hervor. Er erinnerte daran, dass die Partnerschaft in diesem Jahr ihr 15-jähriges Bestehen feiern kann. „Ich wünsche mir, dass die guten Kontakte weiterhin bestehen“, schloss er.

Auch die ehemalige Bürgermeisterin der Thüringer Freunde, Gisela Weber, freute sich über die hohe Auszeichnung für Ernst Schuster, Nach der Wiedervereinigung gab es eine besondere Beziehung von bayerischen Gemeinden zu Gemeinden in Thüringen – und diese Verbindung zu Ernst Schuster hält bis heute.

Bezirksrat Peter Daniel Forster, der auch Vorsitzender der CSU-Bezirkstagsfraktion ist, überbrachte die Glückwünsche des Bezirkstagspräsidenten Armin Kroder. „Die Ehrenbürgerwürde bekommen Menschen, die sich in herausragender Weise um das Wohl der Menschen eines Ortes verdient gemacht haben“, sagte er. Ernst Schuster sei 20 Jahre im Bezirk Mittelfranken tätig gewesen und habe sich hohe Verdienste im Bereich der Fischerei erworben. Als Mitglied der Mittelfranken-Stiftung habe Schuster hervorragende Entscheidungen getroffen.

„Wir sind schon manchen Weg gemeinsam gegangen“, erinnerte die stellvertretende Landrätin Edeltraud Stadler. „Du stehst im Leben und bist immer hier im Landkreis verwurzelt geblieben.“ Mit einem von ihr interpretierten Zitat von Mutter Teresa drückte sie ihre Freude und Anerkennung über die Verleihung der Ehrenbürgerwürde aus.

Michael Kreichauf nahm dann in Vertretung des erkrankten Bürgermeisters Georg Küttinger die Ehrung vor, überreichte die Urkunde und blickte zurück auf wichtige Stationen im politischen Wirken von Ernst Schuster. „Du hast dich über viele Jahre in besonderem Maße um die Belange der kommunalen Selbstverwaltung des Marktes Thalmässing und durch dein persönliches Engagement auf außergewöhnliche Weise verdient gemacht“, würdigte Kreichauf. In den drei Amtszeiten Schusters von 1990 bis 2008 sei eine Vielzahl kommunaler Projekte umgesetzt und auf den Weg gebracht worden. Exemplarisch nannte Kreichauf die Schaffung neuer Wohngebiete in Thalmässing und in den Ortsteilen Eysölden, Offenbau, Pyras und Alfershausen sowie die Gewerbegebiete in Thalmässing und Eysölden.

„Der Arche-Noah-Kindergarten in Thalmässing wurde in deiner Amtszeit zur Kindertagesstätte umgebaut, das Rathaus saniert und der komplette Marktplatzbereich aufgewertet und neu gestaltet“, nannte Michael Kreichauf weitere Projekte. Auch nannte er umfangreiche Straßen- und Kanalbaumaßnahmen sowie mehrere Dorferneuerungsmaßnahmen.
Diese und zahlreiche weitere Vorhaben sowie verschiedene Investitionen in die schulischen Einrichtungen am Ort seien richtungsweisend und nachhaltig positiv für die gesamte Entwicklung der Marktgemeinde Thalmässing.

Als Kreisrat habe sich Schuster von 1990 bis 2020 und als Bezirksrat von 1998 bis 2018 engagiert. Darüber hinaus habe Schuster noch eine Vielzahl weiterer Ämter innegehabt.

„Ehrenbürger seiner Heimatgemeinde zu sein, ist wohl die höchste Auszeichnung und die größte Ehre, die man überhaupt erlangen kann“, freute sich Ernst Schuster. „Ich nehme diese Auszeichnung gerne an, in Dankbarkeit, in Demut, aber auch mit Stolz.“ Er wisse, dass all das, was er getan und geleistet hat, keine Einzelleistung, sondern die Leistung vieler gewesen sei. „Ohne die Unterstützung meiner Stellvertreter, der Mitglieder des Marktgemeinderates, der Ortssprecher sowie aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wäre so manches Projekt nicht verwirklicht worden“. Für ihn sei immer das Allgemeinwohl im Mittelpunkt gestanden und nicht die privaten Interessen Einzelner“, bekannte Schuster, „ich nehme auch nicht für mich den Anspruch, immer alles richtig gemacht zu haben.“

Ein ganz besonderes Jahr sei für ihn das Jahr 2000 mit der 1100-Jahr-Feier der ersten urkundlichen Erwähnung Thalmässings und das Jubiläum zur Wiederverleihung des Marktrechtes vor 300 Jahren gewesen. Es sei auch nicht jedem Bürgermeister gegönnt, eine kommunale Partnerschaft zu besiegeln. „Zwischen den Feuerwehren Offenbau und Penk und den Gemeinden Thalmässing und Reißeck haben sich intensive freundschaftliche Kontakte entwickelt, die dazu führten, dass 2007 ein Partnerschaftsvertrag unterzeichnet wurde“, freute sich Ernst Schuster.

Für große Lacher Ernst Schuster am Schluss, als er dem Publikum augenzwinkernd über angebliche und frei erfundene Privilegien berichtete, die eine solche Ehrenbürgerschaft mit sich bringen.

Vollends aus dem Häuschen waren die Zuhörerinnen und Zuhörer zum Schluss des Festakts, als der neue Ehrenbürger sich spontan in „seinen“ Seemannschor einreihte und kräftig mitsang.

HK