Bergkirchweih Erlangen
Erlangen feiert „friedlicheren“ Berg

OB Florian Janik zieht mit der Polizei eine positive Zwischenbilanz der Erlanger Bergkirchweih

09.06.2022 | Stand 22.09.2023, 22:26 Uhr

„Ich bin total zufrieden und glücklich“, sagt Janik mit einer frischen Maß in der Hand. Foto: Pelke

Von Nikolas Pelke

Erlangen – Vor dem Re-Start der Bergkirchweih hatte in Erlangen schon der eine oder andere mit schlimmen Zuständen gerechnet. Rund um das Rathaus ist vor einer Zunahme der „Ballermann“-Atmosphäre nach der zweijährigen Corona-Pause gewarnt worden. Damit mehr Familien und weniger Feiernde auf den Berg kommen, hat das Rathaus sogar Musikpausen an besonders besucherstarken Kirchweihabenden verordnet. Dieser ruhigere Ansatz hat sich offensichtlich bezahlt gemacht.

Weniger Schlägereien alsbei der Bergkirchweih 2019

„Die Bergkirchweih läuft hervorragend und besser als erwartet. Ich freue mich besonders darüber, dass die Besucher so friedlich miteinander feiern“, so Janik kürzlich bei der Vorstellung der Zwischenbilanz zur Bergkirchweih auf dem Tucher-Keller. Insgesamt sei die Kirchweih nach der Corona-Pause ruhiger und friedlicher geworden. Auch die Zahl der Schlägereien habe abgenommen.

Dieses positive Zwischenfazit bestätigt die Polizei. Die Zahl der Straftaten sei um 40 Fälle von 160 auf 120 Delikte im Vergleich zur Bergkirchweih 2019 gesunken, teilt das für Erlangen zuständige Polizeipräsidium in Mittelfranken auf Anfrage mit. Ein Drittel der Straftaten habe direkt auf dem Festgelände stattgefunden. Zwei Drittel der Fälle hätten sich im übrigen Erlanger Stadtgebiet ereignet.

Erfreulicherweise sei auch die Zahl der Körperverletzungen spürbar von 37 zur Halbzeitbilanz im Jahr 2019 auf 24 zur aktuellen Zwischenbilanz zurückgegangen, so ein Polizeisprecher. Schwere Verletzungen seien trotzdem auch heuer bereits zu beklagen gewesen. Zwei Mal hätten Besucher mit schweren Maßkrügen gefährlich um sich geschlagen. Die Stimmung auf dem „Berg“ sei insgesamt aber überwiegend „friedlich und entspannt“. Auf der Bergkirchweih 2019 vor der Corona-Pause sei die Atmosphäre tatsächlich aggressiver gewesen, sagt auch der Leiter der Erlanger Polizeiinspektion, Peter Kreisel.

„Schlimmste Befürchtungen“ nicht bewahrheitet

Mit Jörg Volleth (CSU) ist auch Janiks Stellvertreter im Rathaus voll des Lobes für den Re-Start des beliebten Volksfestes. Nach der Corona-Pause habe die Stadt „schlimmste Befürchtungen“ gehabt. „Daher freue ich mich, dass bislang alles so friedlich geblieben ist auf dem Berg“, sagte Volleth.

Derweil macht „Berg-Referent“ Konrad Beugel (ebenfalls CSU) den Erfolg zur „Halbzeit“ auch an der neuen Musikpausen fest. An besucherstarken Tagen beispielsweise am nächsten Freitag und Samstag gibt es ab 18 Uhr auf den Kellern wieder ein zweistündiges Musikverbot. Damit sollen „gemütliche“ Bergbesucher, die nicht den ganzen Abend ausgelassen auf den Tischen und Bänken tanzen wollen, nicht voreilig vergrault werden. Mit den Musikpausen wolle die Stadt gemeinsam mit den Festwirten und Schaustellern den Familiencharakter stärken.

Insgesamt sieht sich die Stadt auf dem richtigen Weg, das besondere Flair auf dem Erlanger Berg langfristig bewahren zu können. „Ich bin total zufrieden und glücklich“, sagt Oberbürgermeister Janik mit einer frischen Maß in der Hand. Der „Berg“ sei nicht nur irgendein Fest. „Da schwingt in Erlangen viel Herzblut und große Emotionen mit.“ Deshalb freue er sich, dass Wirte, Schausteller und Besucher nach der langen Pause und „gemeinsam verdammt viel richtig gemacht“ und nichts verlernt hätten.

HK