Greding
Den Segen zu bringen, ist wieder in

52 Mädchen und Jungen ziehen in Greding als Sternsinger von Haus zu Haus – Spenden für Kinder

04.01.2023 | Stand 17.09.2023, 6:12 Uhr

Für alle 52 Mädchen und Jungen, die diesmal in Greding für die gute Sache unterwegs sind, reichen die Gewänder der Pfarrei ausnahmsweise nicht. Foto: Luff

Von Volker Luff

Greding – Sie gilt ohnehin als die weltweit größte Initiative von Kindern für Kinder in Not. Und in Greding ist sie in diesem Jahr noch ein wenig größer als gewohnt: die Sternsingeraktion. „Es wollten sehr viele Kinder mitmachen“, erzählt Franziska Mezger. Die hiesige Gemeindereferentin kümmert sich im Verbund mit einer kleinen Abordnung des Pfarrgemeinderats um die Jungen und Mädchen, die derzeit von Haus zu Haus ziehen und mit einem kleinen Vortrag vor der Tür um Spenden bitten.

„Sehr viele Kinder“: Das bedeutet konkret 52, die in zwölf Gruppen durch das Gebiet der Kernstadt ziehen. Für Franziska Mezger ist der Andrang durchaus eine neue Erfahrung. Sie, die im Herbst 2020 – also mitten in der Coronazeit – in Greding ihren Dienst aufgenommen hat, hat so etwas bislang nicht erlebt. Zwei Mal wurde zunächst der Auftritt der Sternsinger geplant, beide Male musste er mehr oder weniger kurzfristig abgesagt werden. Als sie sich anschickte, die Aussendung von Sternsingern das erste Mal in Greding zu organisieren, wollten nur ein paar Handvoll Kinder mitmachen. Viel zu wenige, um alle Straßen der Kernstadt zu versorgen. Aber dann schob ohnehin die Pandemie der Aktion einen Riegel vor. Auch in den beiden Jahren danach kam die Aktion nicht in Schwung.

„Dass so viele Kinder mitmachen wollen, finde ich toll“, sagt Franziska Mezger jetzt. Naturgemäß ist heuer der Anteil derjenigen, die zum ersten Mal überhaupt als Weise aus dem Morgenland unterwegs sein wollen, besonders groß. Auf knapp die Hälfte schätzt Mezger deren Zahl. „Wir nehmen Kinder ab der zweiten Klasse“, sagt sie. Gefragt sei im Zweifelsfall auch die Einschätzung der Eltern: Sie wüssten am besten, ob sie ihrem Kind schon zutrauen könnten, den Text zu lesen. Denn der Zettel auf der Rückseite des Sterns, den der Sternenträger hält, ist nur als Netz und doppelter Boden gedacht.

Aus vier Jungen und Mädchen besteht eine solche Gruppe der Weisen: Neben Caspar, Melchior und Balthasar zählt auch ein Sternträger immer dazu. Manchmal wächst ein solches Quartett auch zu einer Fünfergruppe an. „Einige wollen unbedingt mit ihren Freunden gehen“, erzählt die Gemeindereferentin. Unter Umständen ist das möglich – so verteilen sich die 52 Gredinger Sternsinger auf eben lediglich zwölf Gruppen.

In Greding selbst ist jetzt gleich schon wieder Schluss, in den Dörfern im Gemeindegebiet geht es dagegen zum Teil erst am Dreikönigstag am 6. Januar los. Das hat ganz praktische Gründe und liegt nicht nur daran, dass Mezger Ansprechpartnerin für sämtliche Dreikönigssänger fast im gesamten Gebiet der politischen Gemeinde Greding ist. Heuer haben auch schlicht die Gewänder nicht ausgereicht, um alle Interessenten einzukleiden. 48 sind es, eine Zahl, die sonst immer ausreicht. Die Gemeindereferentin hat in Häusern nachgefragt, ob man aushelfen könne. Manche Pfarreien wie etwa Röckenhofen-Herrnsberg oder Obermässing hätten ebenfalls eigene Gewänder. Aber dort waren sie schon verteilt, man konnte nicht aushelfen.

Statt der sattsam bekannten Geschenke der Könige – Gold, Weihrauch und Myrrhe – brächten sie eine Spendendose in die Häuser, erklärte Franziska Mezger nun Caspar, Melchior und Balthasar in vielfältiger Zahl. „Ihr schenkt Jesus euren Einsatz und armen Kindern eine Zukunft.“ Und fast nebenbei die Botschaft Jesu und seinen Segen in die Häuser.

Das Motto der Sternsingeraktion lautet heuer „Kinder stärken, Kinder schützen – in Indonesien und weltweit“. Der Inselstaat in Südostasien stehe zwar im Mittelpunkt, so Mezger, doch würden die vielen anderen Projekte in fast 100 Ländern dieser Erde – in Afrika, Asien, Lateinamerika und in Osteuropa – selbstverständlich weitergeführt und auch weiterhin finanziell gefördert. Träger der Sternsinger-Aktion sind übrigens das in Aachen ansässige Kindermissionswerk „Die Sternsinger“ und der Bund der Deutschen Katholischen Jugend.

HK