Der März dauert zwar noch ein paar Tage, aber am Wochenende herrschte bereits Bilderbuch-Aprilwetter. Zu leiden hatte darunter vor allem anfangs der Ostermarkt in Thalmässing. Denn der Sonntagvormittag war zunächst wettertechnisch ein ziemlicher Schlag ins Wasser. Erst am Nachmittag riss die Wolkendecke auf und die Sonne kam heraus. Und mit ihr viele Besucher.
„Wir brauchen ja den Regen – aber ausgerechnet heute?“, tauschte sich eine Standbesitzerin mit einer ihrer Kundinnen aus. Und sie hatte recht: Wohin man um die Mittagszeit auch blickte, überall Menschen mit Regenschirmen. Wer seinen zu Hause vergessen hatte, der wurde mit Sicherheit bei dem reichhaltigen Sortiment fündig, den es an den rund 90 Ständen und in den örtlichen Geschäften an diesem verkaufsoffenen Sonntag zwei Wochen vor Ostern gab.
Neben Kleidung von luftig bis warm und wetterfest – Letzteres war eher gefragt – gab es Kunsthandwerk aller Art, Geschenkartikel, Grußkarten und Dekorationen aus verschiedenen Materialien für Haus und Garten und natürlich das bevorstehenden Osterfest. Wie immer gab es auch wieder allerlei Haushaltswaren, von der Bürste bis zum geflochtenen Korb. Nicht fehlen durfte beim Bummel über den Markt das Kulinarische: Feinkostwaren, Bio-Lebensmittel oder Bratwurst-Stände ließen keine Wünsche offen, es war für jeden Geschmack etwas dabei – egal ob süß oder deftig.
Es fanden zwar insgesamt weniger Menschen den Weg ins Zentrum der Marktgemeinde als üblich. Aber auf die, die gekommen waren, wartete nicht nur dieses überaus reichhaltige Sortiment, auch das Rahmenprogramm konnte sich sehen lassen. Wenngleich vom angekündigten Kinderkarussell auf dem Marktplatz nichts zu sehen war, so konnte man dem Eine-Welt-Laden „Kaffeebohne“ im Haus des Buches einen Besuch abstatten, wo es unter anderem Lebensmittel, Spielzeug und Kunsthandwerk gab.
Im Museum „Fundreich Thalmässing“ wiederum, direkt im Herzen des Ostermarkts, erwarteten den geschichtsinteressierten Besucher eindrucksvolle Funde aus der regionalen Siedlungsgeschichte. Im dem archäologischen Museum kann man die Geschichte im wahrsten Sinne des Wortes „begreifen“, denn jede Menge Mitmach-Elemente laden Klein und Groß gleichermaßen dazu ein, viel Wissenswertes von der vor- und frühgeschichtlichen Besiedlung der Region zu erfahren.
Nicht ganz so weit zurück erstreckt sich das Archiv der Firma Denzler, die anlässlich des Ostermarkts wieder Einblicke in ihre Geschichte gewährte. Jahrzehntelang hatte Karl-Heinz Denzler Fahrzeuge, Motorräder und Fahrräder restauriert, die am Marktsonntag bestaunt werden konnten. Und schließlich bot sich am späten Nachmittag – der Regen hatte inzwischen aufgehört – noch ein Besuch in der evangelischen Kirche St. Michael an. Dort führten die Thalmäs-Sing-Kids im Rahmen der Reihe „30 Minuten Kirchenmusik“ das Kindermusical „Der barmherzige Samariter“ auf.
HK
Bei diesem Wetter jagt man keinen Hund vor die Tür - außer in wärmender Kleidung. Foto: Tschapka
