Basketball – 2. Regionalliga
Trotz schwieriger Umstände auf Rang drei: Wie der Wolnzacher Interimscoach Kappelmeier die Saison bewertet

03.04.2024 | Stand 03.04.2024, 17:23 Uhr

Grund zum Jubeln hatten die Wolnzacher nach ihrem abschließenden Sieg gegen die BG Leitershofen II, der sie in der Tabelle noch auf Rang drei hievte. Fotos: Cesarec

Eine Saison mit Höhen und Tiefen liegt hinter den Basketballern des TSV Wolnzach. Aus ihren zwölf Spielen holten die Wolnzacher sechs Siege, kassierten sechs Niederlagen und erreichten hinter den Baunach Young Pikes und Meister TV Augsburg den dritten Platz in der 2. Regionalliga Mitte.

Einen großen Einschnitt gab es vor der Saison auf der Trainerposition. Mike Urban, der seit 2009 kontinuierlich an der Seitenlinie stand, zog sich nach den ersten beiden Punktspielen aus privaten Gründen zurück. Für ihn übernahm der bisherige Co-Trainer Joe Thaler im Verbund mit Spieler Lukas Kappelmeier (kl. Foto). Dass auf die Wolnzacher ungeachtet dessen eine schwere Saison zukommt, ahnte Urban früh: „Wir waren in der Vorbereitung nie komplett und haben dadurch nicht wirklich unseren Rhythmus gefunden.“ Auch während der Saison fehlten den Wolnzachern immer wieder wichtige Spieler. „So konnten beispielsweise Spielertrainer Lukas Kappelmeier, Leo Biersack, Matthias Linkenbach, Valerian Zenk, Ben Hoffmeister und die Neuzugänge Simon Zierl und Roland Stolz nur wenige Spiele bestreiten“, erklärt Urban.

Interimscoach Kappelmeier ist angesichts der Umstände stolz auf die Mannschaft: „Wir haben eine riesige Leistung gezeigt. Ich glaube, dass auch wir als Trainer-Team sportlich abgeliefert haben.“ Er lobt den Zusammenhalt innerhalb der Mannschaft. „Es hat Joe und mich gefreut, dass wir vom Team als Trainer akzeptiert wurden, dafür bedanke ich mich auch nochmal bei den Jungs.“

Das war gut

Sechs Ziele, darunter ein Platz unter den ersten Drei, hatten die Trainer vor der Saison festgelegt. Lange sah es für den TSV zwar nicht nach einem Platz im oberen Drittel aus, doch mit dem Sieg im abschließenden Spiel gegen die BG Leitershofen II schafften es die Wolnzacher noch auf den dritten Platz. Diese Partie war für die Wolnzacher ein Höhepunkt der Saison: Der Gegner wollte mit aller Macht den letzten Platz vermeiden und rüstete sein Team mit Spielern aus der ersten Mannschaft auf. Dennoch behielt Wolnzach die Oberhand. „Da haben wir gespielt, wie ich es mir vorgestelle – mit Intensität, hohem Tempo und viel Kampf“, lobte Kappelmeier. Zu den weiteren Zielen gehörte, ein Kernteam aufzubauen. Dies war Urban zufolge aufgrund von Verletzungen und Ausfällen nicht ganz möglich.

Das war schlecht

Wie Kappelmeier erklärt, gab es aufgrund der vielen verletzungsbedingten Ausfälle immer wieder Engpässe, zum Beispiel auf der Aufbau-Position. Zudem verpasste Wolnzach ein paar der vorgegebenen Saisonziele. So wollte Urban kein Spiel mit zweistelliger Differenz – also zehn Punkten Abstand oder mehr – verlieren. Dieses Ziel wurde verfehlt. Gegen Dachau (82:95), in Baunach (90:75) und gegen Augsburg (65:83, 62:75) verloren die Hallertauer jeweils klar. Auch die Vorgabe, eine der besten drei Abwehrreihen zu stellen, wurde nicht erreicht. Wolnzach hatte mit 919 zugelassenen Punkten nur die viertbeste Defensive. „Wir haben das Ziel zwar nur um einen Platz verfehlt, trotzdem bin ich nicht zufrieden. Im Vergleich zum Meister (785) haben wir deutlich mehr Punkte kassiert“, sagt Kappelmeier. Auch mit dem Fitness-Level des Teams war der Interimscoach nur bedingt zufrieden, obwohl er und Thaler immer wieder Krafteinheiten ins Training einbauten. „Bis zum Schluss haben wir das nicht so hingekriegt, wie wir es uns vorgestellt haben.“

Ausblick

Schon jetzt steht fest, dass auf die Wolnzacher eine knifflige Saison 2024/25 wartet: So werden die drei Staffeln in der 2. Regionalliga zu zwei Staffeln (Nord und Süd) zusammengeführt. Das bedeutet, dass der TSV damit mehr Spiele als in der abgelaufenen Spielzeit zu bestreiten hat. Sollten die Hallertauer in der Nord-Staffel landen, stehen lange Auswärtsfahrten bevor. Nun geht es bei den Wolnzachern aber erst einmal darum, den Kader für die kommende Spielzeit fix zu machen. Derzeit befindet sich die Abteilungsführung mit den Spielern in Gesprächen. Auch ein Trainer-Meeting wird folgen. „Wie es bei mir weitergeht, kann ich noch nicht sagen“, meinte Urban und fügt an: „Ich vermisse das Coachen schon sehr. Das letzte Spiel gegen Leitershofen, bei dem ich nochmal als Co-Trainer dabei war, hat riesig Spaß gemacht.“

Auch Kappelmeier ist sich noch im Unklaren, was seine Rolle nächste Saison angeht: „Probiere ich nochmal zu spielen? Wenn ja, in welcher Mannschaft? Was macht Sinn für mein Knie?“, sind Fragen, die sich der Interims-Coach stellt. Er sei aber grundsätzlich offen für alles. „Ich warte, bis der Vorstand auf mich zukommt“, sagt er und fügt an: „Erstmal tut es gut, dass diese schwierige Saison vorbei ist.“

PK