Wolnzach
Publikum feiert Brass à Noble : Abschiedskonzert von Gründungsmitglied Michael Stocker

16.10.2023 | Stand 16.10.2023, 16:00 Uhr

Das Bläserensemble mit Sängerin Monika Spies (v.l.), Lukas Stolz (Horn), Michael Stocker (Posaune), Christian Braun (Tuba), Christian Daschner (Trompete) sowie Andreas Gudera (Trompete). Foto: Schmid

Nach drei Zugaben und tosendem Applaus haben Brass à Noble am Samstag in der evangelischen Auferstehungskirche nicht nur das Konzertjahr 2023 abgeschlossen, sondern auch ein Kapitel ihrer Geschichte: Für Gründungsmitglied Michael Stocker war dies sein letztes Konzert mit diesem Quintett. Entsprechend würdig wurde er mit Geschenken verabschiedet.

Das Programm schöpfte wie immer aus allem, was klassische Musik, Filmmusik und Pop hergeben und führte von Wales über Bayern nach Frankreich und Schottland bis in die USA. Nachdem Hausherr und Veranstalter Michael Baldeweg die zahlreichen Gäste begrüßte hatte, stiegen die Musiker zunächst mit der Sonata in B-Dur von Henry Purcell ein, bevor Christian „Charly“ Braun die Anmoderation mit seinem ihm eigenen Charme übernahm.

Monika Spies begeistert mit ihrem Gesant



Es folgte mit dem „Ave verum“ von Karl Jenkins – eine Vertonung dieses Gebets gibt es auch von Mozart – das erste Solo von Mezzosopranistin Monika Spies. Ihre glasklare Stimme, die die Hobbysängerin seit 10 Jahren schulen lässt, hebt sich mühelos über mehrere Oktaven, ohne dabei gekünstelt zu wirken und zieht auf diese Weise ihr Publikum restlos in ihren Bann.

Dies zeigte sie eindrucksvoll im Laufe des Abends auch mit „Symphonic Highlights“ arrangiert von Stephen Bulla, „Do you want to build a Snowman“ aus dem Disney-Musicalfilm „Frozen“ und vor allem mit „The Story“, einer Geschichte über das Leben, die Leidenschaft und natürlich die Liebe einer junge Frau.

Dazwischen sorgten die Brass-Spieler ohne Gesang für abwechslungsreiche und spannende Unterhaltung. Während man bei „Post Tempestatem“ spüren konnte, wie sich ein wildes Gewitter verzieht und sich die Sonne ihren Weg wieder durch die Wolken bahnt, wurde einem mit dem Rondeau von Mouret und dem „Highland Cathedral“ eher feierlich zumute. Mit Giudita, einer musikalischen Liebeserklärung in Form einer Romanze glänzte das jüngste Mitglied der Formation, Lukas Stolz, mit einem Solo. Natürlich durfte der „Brass Joker“ von Joe Grain auch nicht fehlen; wörtlich übersetzt würde es „Spaßmacher mit Blech“ heißen. „Klingt lustig, ist es aber nicht!“, sagte Charly Braun, denn die zahlreichen Tempi- und Rhythmuswechsel fordern den Musikern einiges ab. „Ein bisschen wie ein Zwiefacher – nur auf Amerikanisch!“

Publikum singt mit



Eigentlich sollte das Konzert mit diesem vor Witz, Charme und Lebensfreude sprühenden Stück enden. Doch mit nicht enden wollendem Applaus überredete das Publikum die fünf Musiker, Christian Braun aus Wolnzach (Tuba), Christian Daschner aus Pfaffenhofen (Trompete), Andreas Gudera aus Wolnzach (Trompete), Michael Stocker aus Donauwörth (Posaune) und Lukas Stolz aus Pfaffenhofen (Horn) sowie Sängerin Monika Spies zu Zugaben, wobei die Gäste bei der zweiten, dem „Crocodile Rock“, zum Mitsingen aufgefordert wurden und dem auch kräftig nachkamen. Lukas Stolz hatte als Vorsänger hier sichtlich Spaß.

Bevor Charly Braun das Gründungsmitglied Michael Stocker nach 16 Jahren in seinen wohlverdienten Quintett-Ruhestand verabschiedete, wies er noch einmal kurz darauf hin, dass man sie auch jederzeit für spezielle Anlässe buchen könne. Mit dem musikalischen „Bayerischen Abendsegen“, dem Lieblingsstück von Michael Stocker, verabschiedeten sich die Fünf von den Zuhörern.

sdb