Breitenbrunn
Zepter und Reichsapfel fallen zuerst

Schützenverein 1912 Breitenbrunn organisiert zum 110-jährigen Bestehen ein Adlerschießen

29.10.2022 | Stand 22.09.2023, 4:00 Uhr

Zum Vereinsjubiläum hat der Schützenverein 1912 Breitenbrunn ein Patenschafts-Adlerschießen organisiert. Adlerkönigin wurde Claudia Wolf. Foto: Schützenverein

Breitenbrunn – Anlässlich seiner Gründung vor 110 Jahren hat der Schützenverein 1912 Breitenbrunn ein Patenschafts-Adlerschießen organisiert. Daran teilgenommen haben die Freunde aus den Schützenvereinen Almrausch Langenthonhausen und Wiesengrund Hamberg. Adlerkönigin wurde Claudia Wolf. Für den 21. Januar 2023 ist ein Ehrenabend geplant.

Am 27. Februar 1912 wurde in Breitenbrunn zum Zweck eines wöchentlich einmal stattfindenden Scheibenschießens sowie zur Pflege des geselligen Lebens die Zimmerstutzengesellschaft Breitenbrunn gegründet. Das geschah auf Anregung des Königlichen Forstamt-Assessors Hubmann. Es wurde eine aus 19 Punkten bestehende Satzung verabschiedet, die 15 Männer unterschrieben haben.

Nach dem Ersten Weltkrieg, in dem das Vereinsleben ruhte, lebte der Verein mit der ersten Versammlung am 2. November 1020 wieder auf. In den Jahren darauf folgten viele Höhepunkte im Vereinsleben wie Schießabende, Faschingsveranstaltungen oder sonstige gesellschaftliche Abende. Am 1. Februar 1934 enden die Eintragungen in die Chronik bei einem Mitgliederstand von 25 Schützen. Von 1934 bis zum Jahr 1960 ruhte danach der Schießbetrieb.

Im August 1960 trafen sich mehrere Breitenbrunner Bürger, um über eine Aktivierung des Schützenvereins zu beraten. Es wurde ein kommissarischer Vorstand gebildet, es fanden wieder Schießabende statt und auch eine Faschingsveranstaltung gab es. Mit einer am 25. Februar 1961 angesetzten Generalversammlung – der Verein hatte bereits wieder 40 Mitglieder – fand das Leben im Verein eine gute Fortsetzung. Heute hat 1912 Breitenbrunn etwas mehr als 100 Mitglieder und zählt zu den Stützen des gesellschaftlichen Lebens in der Marktgemeinde. Das Gleiche darf man getrost auch von den Schützenvereinen in Langenthonhausen und Hamberg behaupten. Im Jahr 1977, der Schützenverein 1912 zählte 65 Lenze, übernahm der Schützenverein Almrausch Langenthonhausen die Patenschaft bei der Fahnenweihe der Breitenbrunner Schützenschwestern und Schützenbrüder. 2012 übernahm Wiesengrund Hamberg die Patenschaft anlässlich des 100-jährigen Bestehens. Heuer stand nun das 110-Jährige an mit dem Patenschafts-Adlerschießen in der Schützenstube. Das gesellige Adlerschießen entspringt der seit vielen Jahrzehnten andauernden Freundschaft des Breitenbrunner Schützenvereins mit dem Südlichen Dortmunder Schützenbund. Weil es bei vielerlei Gelegenheiten immer Freude und Spaß bereitet hat, haben es die 1912er Schützen als regelmäßigen Bestandteil in ihr Vereinsschießen aufgenommen. 29 Schützen legten auf den aus dünnem Sperrholz gefertigten Adler an.

Das Schießen war eine spannende Angelegenheit, die sich über mehr als vier Stunden hinzog. Mit elf Treffern schoss zunächst Andreas Gugg das Zepter ab. Der Reichsapfel fiel nach 46 Treffern, er ging an Ludwig Dengler. Mit 64 Schüssen schoss Peter Bogner den linken Flügel ab und nach 71 Schüssen Franz Ott den rechten Flügel. Nach 96 Schuss fiel der Rumpf und damit sicherte sich Claudia Wolf den Titel der Patenschafts-Adlerkönigin.

Jedes gefallene Teil wurde von den Anwesenden mit großem Hallo gefeiert. Zum Abschluss gab es für alle noch eine Brotzeit und man ließ den Abend in gemütlicher Runde ausklingen. Eigentlich hätte im Oktober ein Ehrenabend stattfinden sollen. Weil das Vereinslokal aber wieder einmal seine Pforten geschlossen hat, wird er auf den 21. Januar 2023 verlegt. Bis dahin, so hofft man, hat der Lehnerwirt wieder geöffnet. Die Weihnachtsfeier findet am Sonntag, 11. Dezember, um 15 Uhr in der Schützenstube statt.

swp