Dietfurt
Radtour bei „Dietfurt wandert“ zum „Wasserschloss“ bei der Erbmühle

09.10.2023 | Stand 09.10.2023, 17:02 Uhr

Auch der Premerhofener Quelle statteten die Radler einen Besuch ab. Foto: Stephan

Auch wenn die Aktion „Dietfurt wandert“ heißt. Am Samstag ging es nicht zu Fuß, sondern mit dem Fahrrad auf Tour. Zusammen mit Pius Eglmaier aus Hainsberg radelten die Teilnehmer an der dritten von fünf Veranstaltungen der Stadt Dietfurt durch das Tal der Laber bis zur Erbmühle und nach Holnstein. Dabei kamen die Radler nicht nur in den Genuss der schönen Landschaft, sondern erfuhren auch viel über kleine und große Sehenswürdigkeiten entlang der Strecke.

Erste Station war das sogenannte Pottaschen-Häusl an der Straße von Haas nach Premerzhofen. Hier erfuhren die Radler, dass es sich dabei um eine ältere Bezeichnung für Kaliumkarbonat, eine farblose, kristalline Substanz, handelt, die früher durch das Auslaugen von Pflanzenasche gewonnen wurde. Weiter ging es zur Premerzhofener Quelle. Sie wurde erst im vergangenen Jahr saniert, hat zwei Zuläufe und liegt auf dem Gebiet der Marktgemeinde Breitenbrunn. Von dieser Quelle aus werden die Teiche der naheliegenden Fischzucht versorgt. Entlang der Laber, vorbei an den sogenannten Schwallen – diese Stauwehre dienten früher zur Bewässerung der Wiesen – führte der Weg zum neu renovierten Plank-Kreuz kurz vor Unterbürg.

Eglmaier erzählte, dass in den 1970er-Jahren eine Straße durch das Labertal von Unterbürg bis Haas geplant war. Durch viele Proteste konnte dieses Vorhaben abgewendet werden. Die Tour führte über Staadorf und die Erbmühle zu der Stelle, an der in den 1960er-Jahren das „Wasserschloss“ von Hennerer Josef Plank stand. Er hatte es aus Tuffsteinen gebaut. Scharen von Neugierigen pilgerten damals dorthin, bis das damalige Landratsamt Beilngries den Schwarzbau beseitigen ließ.

Die Tuffstein-Kaskaden bei Holnstein waren das letzte Ziel, das bei dieser Radltour angesteuert wurde. Auf der Rückfahrt machte Eglmaier da Halt, wo früher das Wirtshaus von Unterbürg stand. Es wurde im Oberpfälzer Freilandmuseum in Neusath-Perschen neu aufgebaut. Eglmeier zeigte Bilder dieses historischen Gebäudes. Einige Teilnehmer konnten sich noch an diese Gaststätte erinnern und waren auch schon als Gäste da.

Ein besonderer Blickfang und Mittelpunkt der Dorfes ist die kleine Kapelle in Unterbürg mit dem Glockenturm. Weiter führte der Weg vorbei an einigen Marterln am Wegrand zum Standort eines bereits vor 100 Jahren geplanten Kraftwerkes zur Stromerzeugung. Ein rühriger Dietfurter Handwerker wollte dieses Kraftwerk mit Bürgerbeteiligung errichten, um Dietfurt mit Strom zu versorgen. Wie Eglmaier berichtete, wurden bereits Anteilsscheine ausgegeben. Doch konnte der Bau nicht umgesetzt werden.

Familienfreundlich geht es am nächsten Sonntag weiter mit Daniela Palm. Start ist um 11 Uhr am Rathaus. Von dort geht es über die Weinbergsiedlung zu den Steinbrüchen und zum Herzogstand. Nach dem Mittagessen im Gasthaus Freihart in Mallerstetten geht es gemütlich zurück. Die Wanderstrecke hat eine Länge von acht Kilometern und ist mit Kinderwagen nicht befahrbar.

rfs