Breitenbrunn
Primus-Energie informiert über geplanten Windpark bei Gimpertshausen

19.02.2024 | Stand 20.02.2024, 10:47 Uhr

Andreas Scharf von der Firma Primus-Energie informierte über den neuen Windpark. Foto: Patzelt

Die Firma Primus-Energie mit Sitz in Regensburg bereitet im Gemeindegebiet von Breitenbrunn und Seubersdorf den Bau des Windparks „Wasserstein“ vor. Geplant sind sieben 261 Meter hohe Windräder mit einer Gesamtleistung von 50,4 Megawatt – drei davon bei Gimpertshausen und vier auf Seubersdorfer Gelände.

Andreas Scharf vom Bauträger informierte im Gimpertshausener Feuerwehrhaus über das geplante Projekt und gab einen Ausblick auf verschiedene Beteiligungsmöglichkeiten. Nach dem Teilflächennutzungsplan, der bereits rechtskräftig ist, müssen bis 2027 1,1 Prozent und bis 2032 1,8 Prozent der Gemeindefläche für Windenergie zur Verfügung gestellt werden − rund 127 Hektar. „Von Seiten des Marktes konnten wir nur 110 Hektar ausweisen. Weitere Flächen fielen den seismologischen Anlagen bei Berching und Ödberg zum Opfer“, so Bürgermeister Johann Lanzhammer (FW). „Wir produzieren momentan schon 300 Prozent mehr an Strom als die Gemeinde braucht“, merkte das Gemeindeoberhaupt dazu an.

„Wir erarbeiten Konzepte für die Umsetzung erneuerbarer Energien und sehen Wind- und Solarparks als integrierten und integrierenden Lösungsansatz im Energiemix“, stellte der Referent die inhabergeführte mittelständische Unternehmensgruppe mit 70 Mitarbeitern vor.

Er erläuterte die Vorteile für die Kommune. Hier nannte er die Einnahmen aus der Kommunalabgabe, die Gewerbesteuer, die gemeindliche Beteiligung sowie die Bürgerbeteiligung. Der Betreiber kann den Gemeinden eine Abgabe zukommen lassen. Berechtigt sind Kommunen im Umkreis von 2500 Metern um den Windpark. „Ausgeschüttet werden 0,2 Cent pro eingespeister Kilowattstunde. Bei einer modernen Anlage beträgt die Umlage rund 20000 Euro pro Jahr und Anlage“, erläuterte der Fachmann.

In Planung befindet sich ein Konzept für ein Bürgerstrommodell. Als „Angebot“ nannte Scharf vergünstigten Strom für Bürger im Umgriff der Windräder sowie ein Konzept für e-Ladestationen in Zusammenarbeit mit dem regionalen Versorger. Sollte alles glatt gehen und die Anlagen ihren Betrieb aufnehmen können, werde das Unternehmen verschiedene Beteiligungsmöglichkeiten anbieten. Als „schnelle und unkomplizierte Form der Beteiligung mit Planungsperspektive“ gab Scharf die sogenannte Schwarmfinanzierung an. Sie ist zeitlich befristet, mit fixiertem Zeitlauf und fester Rendite von drei bis fünf Prozent. Es bestehe auch die Möglichkeit zur Partizipation für Bürgergenossenschaften, Genossenschaften, Stadtwerke und ortsansässige Unternehmen. Bei der Direktbeteiligung handelt es sich um den anteiligen Erwerb einer Windkraftanlage – mit allen Pflichten und Risiken. „Die Beteiligungsmöglichkeit ist offen für umliegende Gemeinden, lokale Unternehmen, Genossen- und Körperschaften“, so Scharf.

Mit einer Realisierung rechnete Scharf in den Jahren 2026/2027. Die Inbetriebnahme des Umspannwerks Kevenhüll ist im ersten Quartal 2025 geplant.

pa