Töging – Neben dem Neubau der Johann-Hummel-Straße in Töging läuft derzeit mit der Sanierung der Abwasserkanäle ein weiteres Großprojekt. Seit 40 bis 50 Jahren leiten sie im Mischsystem das Abwasser und Oberflächenwasser ab. „Jetzt und im nächsten Jahr werden die Kanäle untersucht und fit gemacht“, berichtet Erwin Rabl vom technische Stadtbauamt. Die Maßnahme kostet an die 800000 Euro.
Die Rohre werden gespült und mit einer Kamera befahren, um Schäden festzustellen, auch wo andere Rohre einmünden oder bei den Hausanschlüssen. Das können Risse sein, Scherben und Brüche, defekte Muffen-Verbindungen oder beschädigte Hausanschlüsse. Zur Sanierung wird modernste Technik eingesetzt. Bagger müssen die Straßen nicht mehr aufreißen, eine geschlossene Bauweise wird angewandt.
Ein mit Kunstharz getränkter Textilschlauch, ein sogenannter Schlauchliner, wird bei einem Kanalschacht in das defekte Entwässerungsrohr eingebracht und eventuell durch eine ganze Haltung bis zum nächsten Schacht gezogen. Unter konstantem Luftdruck legt sich der Schlauchliner an die alte, Rohrwand, wird mit UV-Licht ausgehärtet und bekommt so eine Stärke von einem halben Zentimeter. Es entsteht ein „Rohr im Rohr“. Auch kürzere Schlauchliner können zur Behebung –je nach Rohrschaden – eingebaut werden.
Bei defekten Hausanschlüssen werden Roboter eingesetzt, die an den Rohren Fräs-Arbeiten erledigen und die Anschlüsse verspachteln. „Die Schäden halten sich ziemlich in Grenzen, es ist aber an der Zeit, die Reparaturen vorzunehmen“, sagt Erwin Rabl.
Besonders bei der Staatsstraße durch den Ort muss die Stadt ihre „Hausaufgaben“ gemacht haben, sollte sie wirklich einmal saniert werden. Auch die Kanäle in den langen Straßen und Stichstraßen am Anger werden überprüft und saniert. Im nächsten Jahr sind dann die Abwasserkanäle der anderen Hälfte des Dorfes an der Reihe.
grj
