Riedenburg
Mit Wortwitz und breiter Gefühlspalette

Neun gelungene Vorstellungen: Freude und Erleichterung bei der Riedenburger Altmühlbühne

13.12.2022 | Stand 17.09.2023, 8:34 Uhr

Nach der letzten Vorstellung nahmen die Mitglieder der Riedenburger Altmühlbühne glücklich den begeisterten Applaus des Publikums entgegen. Fotos: Erl

Von Regine Adam

Riedenburg – Der letzte Vorhang für dieses Jahr ist gefallen: Am Samstag hat die Riedenburger Altmühlbühne mit dem Schwank „Nix für unguat“ von Maximilian Vitus zur Dernière – wie auch bei acht weiteren Theaterabenden – das Publikum rundum begeistert. Unter lauten Beifallsrufen und Applaus gab es anschließend viel Lob und Dank für alle Akteure, die vor und hinter den Kulissen mitgewirkt hatten. Und das Publikum erhielt das Versprechen: „Nächstes Jahr sind wir wieder hier. Und wir hoffen auf euren Besuch.“

Damit wurde eine Theatersaison beendet, die mit „eher verhaltener Motivation“ begonnen hatte, wie Regisseurin Bettina Mansdorfer und der Vorsitzende der Altmühlbühne, Florian Schöberl, übereinstimmend erzählten. Verhalten deshalb, weil nach zwei Corona-Pausejahren anfangs niemand genau wusste, wie diese Saison 2022 nun laufen würde.

Die ersten Treffen im Februar trugen große Fragezeichen. Sollten die Proben überhaupt begonnen werden, Karten, Flyer und Programmhefte gedruckt werden, die Bühne aufwändig gebaut – mit der „Unbekannten“ im Nacken, dass schlimmstenfalls alles umsonst war und Corona-bedingt vielleicht auch diese Saison nicht gespielt werden könnte?

„Wir mussten uns entscheiden und haben beschlossen, loszulegen. Und das war richtig. Ende Juli etwa begannen die Proben, sicher noch etwas zögernd. Aber ein richtiger Motivationsruck war bei allen zu spüren, als dann im August durch politische Entscheidungen klar wurde, dass wir heuer spielen dürfen“, erinnert sich Schöberl. Mansdorfer bestätigt: „Alle waren mit so viel Herzblut dabei, als hätte es gar keine Corona-Pause gegeben.“

Zuerst die Schauspieler, dann das Stück, so praktiziert es die erfahrene Regisseurin schon seit vielen Jahren. „Erst wenn ich weiß, wer mitspielen will, mache ich mich auf die Suche nach einem für diese Personenanzahl passenden Stück“, erklärt sie. Das Herzblut, das sie ihren Akteuren bescheinigt, ist auch bei ihr selbst deutlich zu spüren. „Die Begeisterung der Leute, wenn ich sehe, welchen Spaß sie haben, das ist mein größter Lohn“, versichert sie und meint damit sicher nicht nur das Publikum, das auch am Samstag immer wieder in herzhaftes Lachen ausbrach und Szenenapplaus spendete, sondern zudem ihre Schauspieler auf der Bühne, die mit Feuereifer monatelang Szenen geprobt hatten, um Mimik, Gestik und Stimmen gekonnt einzusetzen.

Herausforderungen gebe es immer wieder zu meistern, weiß Mansdorfer. Heuer habe eine Erkältungswelle dazugehört, die auch vor den Schauspielern nicht Halt machte. „Wir haben schon bei ein paar Aufführungen ernsthaft gezittert, ob die Stimmen durchhalten. Es wurden alle Hausmittel erprobt und eingesetzt“, erzählt sie und lacht befreit: „Es hat geklappt, bei allen Vorstellungen. Jetzt sind wir erleichtert und glücklich.“

Zurecht. Wie befreit von jeglichem Lampenfieber, stimmgewaltig, selbstsicher und souverän standen die sechs Schauspieler, Christian Hollweck als Uhrmachermeister Ungemach, Kathrin Schmied als seine Schwester Katrin, Max Riedl als Uhrmachergehilfe Kasian, Dieter Mansdorfer als Schirmflicker Rüppel, Claudia Porschert als dessen Tochter Gunda und Florian Schöberl als verliebter Galan Michl auf der Bühne und überzeugten nicht nur mit Wortwitz, sondern auch breiter Gefühlspalette. Verliebt mit Grinsen, streng und ungnädig über vermeintliche Unordnung, sturzbetrunken schwankend, frech oder ängstlich – die Laienschauspieler zogen alle Register ihres Könnens und sorgten dafür, dass das Publikum bestens unterhalten wurde.

Die überaus positiven Stimmen bestätigten, wie erfolgreich die Altmühlbühne Riedenburg dabei agierte: „Die haben es einfach drauf“, lobte ein Riedenburger begeistert, eine Dame aus Dietfurt setzte dazu: „Da ist jeder Einzelne ein echtes Original und ein Talent.“ Einem Ehepaar aus Georgenbuch hatte der ganze Abend „supergut gefallen“ und eine Dame in der ersten Reihe versicherte: „Ich bin zum ersten Mal heute hier, eher zufällig, aber sicher künftig immer, die sind ja toll. So gelacht habe ich lange nicht mehr.“

DK