Trauer im Nachbarland
Ministerium: Niederländischer Soldat stirbt bei Militärübung in Hohenfels

13.03.2024 | Stand 13.03.2024, 17:24 Uhr

Das niederländische Verteidigungsministerium hat am Dienstagabend auf X den Tod des Soldaten bestätigt.  − Symbolbild: Sina Schuldt/dpa

Ein niederländischer Soldat ist am Dienstagmittag auf dem Truppenübungsplatz in Hohenfels (Lkr. Neumarkt) ums Leben gekommen. Ein weiterer wurde verletzt. Das teilte das niederländische Verteidigungsministerium auf X mit. Auch die Ermittlungen zu dem Vorfall liegen in den Händen niederländischer Behörden.



Bekannt ist bisher, dass der 28-jährige Armeeoffizier bei einem „verhängnisvollen Vorfall“ schwer verletzt wurde und danach in einem Krankenhaus verstarb. Das Geschehen soll sich während einer Militärübung mit dem Schützenpanzer CV90 ereignet haben. Ein weiterer Soldat wurde demnach verletzt. Laut der niederländischen auflagenstarken Zeitung „De Telegraaf“ stammten beide von der Brigade aus Havelte. Dem Zeitungsbericht zufolge ermittelt die Royal Military Police.



Das Geschehen soll sich während der Militärübung Allied Spirit 2024 mit dem Schützenpanzer CV90 ereignet haben. Nach Angaben der Bundeswehr trainieren derzeit unter der Führung der Panzergrenadierbrigade 41 „Vorpommern“ aus Neubrandenburg auf dem Truppenübungsplatz etwa 5000 Soldaten aus 13 Ländern mit rund 1200 Fahrzeugen. Die Einheit aus den Niederlanden bereitet sich auf ihren Einsatz in Litauen vor. Sie ist mit 270 Soldaten an einem Nato-Einsatz in dem Land beteiligt.

Ein weiterer 24 Jahre alter Soldat wurde bei dem Vorfall ebenfalls verletzt. Laut der niederländischen auflagenstarken Zeitung „De Telegraaf“ stammten beide von der Brigade aus Havelte. Dem Zeitungsbericht zufolge ermittelt die Royal Military Police.

Am Dienstagabend konnten die Polizeiinspektion Parsberg und das Präsidium der Oberpfalz zu dem tödlichen Vorfall auf Nachfrage der Mediengruppe Bayern noch keine Angaben machen.

Am Mittwoch stellte dann Pressesprecher Michael Zaschka klar: „Die bayerische Polizei ist hier nicht zuständig.“ Die Ermittlungen führe in diesem Fall die niederländische Staatsanwaltschaft. Dies sei im Nato-Truppenstatut so festgelegt. Zudem seien nur niederländische Staatsangehörige in den Vorfall involviert.

„Vor Ort hat die niederländische Militärpolizei die Sachbearbeitung übernommen“, sagte Zaschka. Diese sei auch deshalb vor Ort anwesend, weil aktuell eine relativ große Zahl niederländischer Soldaten in Hohenfels an einer Nato-Übung teilnehmen.

Oberstaatsanwältin Heike Klotzbücher, Pressesprecherin der für diese Region zuständigen Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth, teilte dazu mit: „Täter und Opfer sind beide niederländische Soldaten.“ Deshalb lege das Nato-Truppenstatut in so einem Fall fest, dass der Entsendestaat für die Strafverfolgung zuständig ist. Wichtig sei auch, dass alle beteiligten Personen Soldaten waren und nicht dem sogenannten zivilen Gefolge angehören. Dann hätte die Zuständigkeit nämlich anders ausfallen können.

Darüber, was sich auf dem Truppenübungsplatz in Hohenfels konkret ereignet hat, machte Klotzbücher keine Angaben. Dies falle nicht in ihren Zuständigkeitsbereich.

Ebenfalls nicht über den Vorfall sprechen wollte Major John Ambelang, Presseoffizier des Joint Multinational Readiness Center (JMRC). „Wir haben entschieden, dass nur das niederländische Verteidigungsministerium Presseanfragen bearbeitet“, sagte er im Gespräch mit der Mediengruppe Bayern. Vonseiten der niederländischen Behörden gibt es bisher aber nur die Bestätigung des Vorfalls an sich auf X. Dort wandte sich das Verteidigungsministerium auch an die Hinterbliebenen des 28-Jährigen: „Wir haben Mitgefühl mit den Angehörigen und wünschen ihnen viel Kraft“, heißt es in der Nachricht.