Dietfurt – Wer in den vergangenen Tagen zur Kirche gegangen ist, der hat es sofort gesehen. Der Kirchbaum ist verschwunden. Mitglieder der Kolpingfamilie haben den Baum entfernt, nachdem alle drei Jahre Zunft- oder Kirchbäume aus sicherheitstechnischen Gründen ausgetauscht werden müssen. Aufgestellt worden war der Baum 2019 anlässlich des 150-jährigen Bestehens von Kolping Dietfurt.
Helmut Baumer hatte im Vorfeld die Pflastersteine um den Baum gelockert und einige Vorarbeiten geleistet. Unter seiner Leitung wurden die unteren Schilder abmontiert, um sie nicht zu beschädigen. Der Baum war am 12. Juli 1986 zum ersten Mal von Kolping aufgestellt worden. Anlass war das Jubiläum anlässlich der Wiedereinweihung der Stadtpfarrkirche vor 250 Jahren. Darauf weist das unterste Schild hin. Die weiteren Schilder zeigen die Wappen der Stadt Dietfurt und der Diözese Eichstätt. Darüber folgen die Symbole von KAB und Kolping, von Kirchenchor und Organisten, der Familienkreise der Pfarrei und der vier Kirchen.
Nachdem die untersten Bilder mit einer Hebebühne, welche die Stadt Dietfurt zur Verfügung gestellt hatte, abmontiert waren, wurde ein Kranwagen platziert. Andreas Schmid vom Bauhof bediente die Hebebühne und half beim Abmontieren tatkräftig mit. Den Kranwagen steuerte Oliver Huber. Als der 26 Meter lange Baum angehängt war, konnten die Befestigungen entfernt werden. Danach wurde er Stück für Stück abgetragen und abgelegt. Einmal am Boden wurde der Baum n Stücke zersägt. Nur die Spitze verblieb auf einem ein Meter langen Teilstück. Diese Kupferspitze ist der Turmspitze der Frauenkirche nachempfunden. Entworfen hat sie Bernhard Grünbeck. Dieser setzte das Kunstwerk mit seinem Sohn Josef im Jahr 2010 originalgetreu um.
Auf der Spitze ist die vergoldete Madonna der Frauenkirche zu sehen. Das Kunstwerk wird nun − wie die Schilder – gereinigt und gegebenenfalls ausgebessert. Im nächsten Jahr wird ein neuer Baum aufgestellt werden. Dieser ist bereits geschlagen und wartet auf seinen Einsatz.
pmd
