Gut für die Umwelt
Kleidertauschbörse in Mühlbach erfreut sich großer Beliebtheit

20.03.2024 | Stand 20.03.2024, 18:02 Uhr

Ein großer Erfolg ist auch die zweite Kleidertauschbörse in Mühlbach gewesen. Foto: Hradetzky

Die jüngste Kleidertauschbörse in Mühlbach kann das Organisationsteam rund um Nicole Stephan und Susanne Ferstl erneut als großen Erfolg verzeichnen. Viele Interessierte aus der Region kamen, um Kleidungsstücke zu tauschen, anstatt sie neu zu kaufen. Was nicht an den Mann oder die Frau gebracht werden konnte, gelangt nun über den Verein Von uns für Kinder nach Rumänien.

Im Oktober vergangenen Jahres hatten Stephan und Ferstl erstmals eine Kleidertauschbörse auf die Beine gestellt, die auf großen Zuspruch stieß. Auch bei der Neuauflage war die Bude brechend voll, der Gasthof in Mühlbach verwandelte sich in einen riesigen Basar und eine modische Fundgrube. Sicherlich sei es auch die Mund-zu-Mund-Propaganda gewesen, die nochmals mehr Tauschinteressierte als zuletzt angezogen hatte. Auf die Idee solch eine Kleidertauschbörse im Namen der Nachhaltigkeit zu organisieren, seien die beiden Damen bei einem Gespräch im Mühlbacher Unverpackt-Laden von Nicole Stephan gekommen. „Wir hatten darüber nachgedacht, wie es allgemein wäre, einen Second-Hand-Laden zu betreiben“, erzählt Susanne Ferstl. Beide seien schockiert darüber gewesen, wie viel Kleidung nach Afrika abgegeben wird und zum Teil als Müll wieder in den Gewässern landet. Über die ungeheuren Ausmaße an Verschwendung im Textilbereich machten sie sich Gedanken, denn Mode im Geschäft sei mitunter einfach zu preiswert.

1000 Gründe für Kleidertauschbörse



So seien im Discounter T-Shirts schon ab zwei Euro zu ergattern. „Das ist einfach zu günstig, irgendjemand bezahlt dafür. Meist sind es die Kinder und auch die Umwelt leidet darunter“, so Susanne Ferstl. Dabei sollten sich Kunden vielmals fragen, ob sie das, was sie so kaufen, auch wirklich brauchen. „Es gibt 1000 Gründe dafür, warum eine Kleidertauschbörse hier sinnvoll ist“, betont Nicole Stephan. Und so probierten die beiden Frauen es nach dem einfachen Prinzip: Man bringt aussortierte Kleidung hin und kann diese dafür durch die gleiche Anzahl an anderen schönen Kleidungsstücken tauschen, die man für den eigenen Kleiderschrank mitnimmt.

Viele besondere Fundstücke



Baby- und Kinderbasare seien mittlerweile absolut etabliert, warum also nicht einen Basar für Erwachsene schaffen? Die beiden wandten sich mit ihrer Idee an Manuela Ferstl, die Vorsitzende des Vereins Von uns für Kinder, die sofort ein offenes Ohr für ihr Projekt hatte. Gemeinsam mit einem kleinen Team, das die beiden Frauen unterstützte, hielt sich der Arbeitsaufwand im Vorfeld in Grenzen. Das Ergebnis konnte sich sehen lassen und die Second-Hand-Kleidung war sauber nach Größen und Themen sortiert. Accessoires wie Handtaschen, Bikinis und Schuhe standen zum Tausch bereit und viele Fundstücke, die es in Null-Acht-Fünfzehn-Geschäften gar nicht mehr zu kaufen gibt.

Begeisterte Kunden aus der Umgebung



Die Kunden kamen aus Berching, Parsberg, Beilngries und der näheren Umgebung. Eine Mutter mit ihrer Tochter aus Parsberg hat über eine Arbeitskollegin von der Aktion erfahren und ist begeistert. „Ich liebe es, zu stöbern und mag die Basaratmosphäre“, sagt sie. Es sei sinnvoll, Kleidung abzugeben, die man nicht mehr trägt. Aus Beilngries ist eine Mutter mit ihrer elfjährigen Tochter da und freut sich, dass sie beide viele schöne Kleider finden. Da der Nachwuchs so schnell wächst, sei es praktisch, gut Gebrauchtes zu bekommen. Eine Berchingerin ist mit zwei Teenagern da. Sie ist völlig angetan von der Tauschbörse: „Es ist ein Shoppingerlebnis mit Rundum-Wohlfühlatmosphäre. Ich habe so viele witzige Sachen gefunden und Kaffee und Kuchen gibt es noch dazu“, strahlt sie. Auch die Organisatorinnen sind vom riesigen Zulauf begeistert. Sogar im Radio sei für die Tauschbörse, die man sonst meist nur in Großstädten findet, Werbung gemacht worden. Im Herbst möchten sie auf jeden Fall wieder eine Tauschbörse organisieren, das steht fest.