Rote Rosen für die Lehrer
Jeder Absolvent hat eine Ausbildungsstelle

Entlassfeier an der Dietfurter Mittelschule

21.07.2023 | Stand 13.09.2023, 6:48 Uhr

Abschlussfeier an der Dietfurter Mittelschule: Klassleiter Norbert Raith, Konrektor Alexander Pöppl, Rektorin Elisabeth Plankl und Bürgermeister Bernd Mayr freuen sich mit den Klassenbesten Goran Pranjkic (von links), Jonas Wolfsteiner, Valentin Oexl und Stefanie Halbig. Foto: Grad

„Offen – für das Leben“: Dieser spirituelle Impuls ist am Donnerstag über der Entlassfeier der Klasse 9 der Mittelschule Dietfurt gestanden.

Die Religionslehrerin Maria Hauk-Rakos zeigte einen Flaschenöffner, der symbolisch andeutete: Das Leben, die Welt wartet auf euch.

Die Geschichte vom Fisch, der den Ozean sucht, obwohl er mittendrin schwimmt, sei vergleichbar mit dem Alltag. Auch der neue Lebensabschnitt sei wie ein Ozean, in dem man sich bewege. Der wahre Reichtum sei, sich dem Leben zu öffnen und einzutauchen, die Welt wahrzunehmen und mitzugestalten. Die Religionslehrerin wünschte, im „Ozean des Lebens“ offen zu sein für Gott, der die Menschen mit seinem Segen begleite.

Der Song „Time after Time“, vorgetragen von Konrektor Alexander Pöppl und der Lehrerin Gabriele Killer, lud zur Meditation über das Gehörte ein. Absolventinnen und Absolventen gaben Hinweise zur Kollekte und nannten mit den „Helfern vor Ort“ einen Verein, der bei Notfällen schnell Hilfe leistet. Zum Segen und Abschluss bat die Religionslehrerin „Gott um Mut, Zuversicht und Liebe im Ozean des Lebens.“ Als Erinnerungsgeschenk erhielten alle einen Flaschenöffner, eine Bio-Limonade und das Segensgebet.

Nach dem spirituellen Impuls hieß Konrektor Alexander Pöppl Bürgermeister Bernd Mayr (FW), Vorsitzende von Elternbeirat und Förderverein sowie die Lehrkräfte ebenso willkommen wie die ehemalige Schulleitung mit Jochen Vatter und Johann Grad. Besonders begrüßte er die Eltern, die „uns heute die Ehre erweisen und deren Kinder einen tollen Start vor sich haben“.

Die Rektorin Elisabeth Plankl, die vor neun Jahren wie die damaligen Erstklässler, an die Schule gekommen war, sprach von harten Zeiten mit Ärger, Proben, Corona, aber auch von Lernen, Freundschaft und Ergebnissen, die sich sehen lassen könnten. Die Schule sei nun gemeistert, der Klassenlehrer Norbert Raith habe die Absolventen geformt. Die Lehrkräfte seien streng gewesen, hätten aber manchmal ein Auge zugedrückt. Die Eltern könnten stolz sein, denn die Kinder sind ausbildungsbereit und die Verträge für die Lehrstellen unterschrieben. „Jetzt kann man den Tag selbst gestalten, ohne Zwang, davon können andere nur träumen“, betonte die Rektorin.

Die Schüler würden in Deutschland in einer Demokratie leben, sie hätten die Freiheit, ihre Meinung zu sagen, den Beruf zu wählen. Alle Menschen seien gleich, Religion, Hautfarbe, Geschlecht spielten keine Rolle. Das sei leider in der Geschichte nicht immer so gewesen. Jeder habe jedoch die Aufgabe, die Freiheit zu verteidigen gegen Rechtspopulisten, wenn jemand wegen seiner Herkunft beleidigt werde, und sich in den Medien sachlich zu informieren. Auch wenn man wegen des Klimawandels, des Krieges und der Preissteigerungen frustriert sei, müsse man neue Wege gehen. Das koste Kraft, Geld und Nerven. „Beteiligt euch an Lösungen. Damit wir ein starkes Land bleiben, müssen wir neue Wege gehen“, sagte Plankl. Die Migranten verantwortlich zu machen, löse kein Problem. „Wir leiden keinen Hunger, haben keine Angst vor Krieg, Ärzte helfen uns, wir haben Zugang zu Bildung und können mehr als zufrieden sein. Wir müssen schätzen, was wir haben und Lösungen suchen, dass Freiheit und Demokratie erhalten bleiben“, erklärte die Schulleiterin.

Im Namen der Elternvertretung forderte Marc Binder die jungen Leute auf, Neues zu wagen, auch wenn es nicht klappen sollte, sich zu trauen und eigene Wege zu gehen. Bürgermeister Bernd Mayr riet den Absolventen, sich ein stabiles Haus des Lebens zu bauen, ein Fundament, auf dem man weiterarbeiten könne. Auch nach der Ausbildung sei man nie fertig. Man sollte die Zukunft in die eigene Hand nehmen und nach Stärke und Neigung eine Perspektive suchen, betonte Mayr.

Zusammen mit Rektorin Plankl ehrte der Bürgermeister die Buslotsen Elias Mederer und Manuel Neger für ihre Dienste. Dann zeichnete er die Klassenbesten aus. Stefanie Halbig und Goran Pranjkic erreichten einen Schnitt von 2,0, Valentin Oexl schaffte 1,7 und Jonas Wolfsteiner 1,3.

Passend zum Song „Waterfall“ dankte die Schülersprecherin Sarah Ibel vor allem Norbert Raith „dass alle im sicheren Hafen angekommen“ sind. Die Klassensprecher Lilly Sieler und Elias Mederer freuten sich, dass alles geschafft war und schenkten allen Lehrkräften, die in der Klasse gewirkt hatten, eine Rose.

Dann überreichte Rektorin Elisabeth Plankl mit den besten Wünschen die Abschlusszeugnisse und Klassleiter Norbert Raith gratulierte zu den erzielten Ergebnissen. In seinen Schlussworten erinnerte er an besondere Aktionen wie Berufsvorbereitung, Betriebspraktika, Ausflüge und Wandertage und freute sich, dass jeder der Absolventen eine Ausbildungsstelle bekommen habe.

grj