Dietfurt
Fünf Lokale, viele Musikrichtungen

„Aufgspuit in little China“: Dietfurter Musiknacht stößt auf großes Interesse

07.11.2022 | Stand 22.09.2023, 3:39 Uhr

Von Johann Grad

Dietfurt – Zwei Jahre haben die Dietfurter und andere Musikbegeisterte warten müssen, doch jetzt hieß es wieder hieß „Aufgspuit in little China“. Und viele Leute nahmen am Samstag die Gelegenheit wahr, sich einen schönen Abend zu machen, in einem der fünf Lokale ihre Lieblingsmusik zu hören, die vier anderen aufzusuchen und einen ganz anderen Sound zu vernehmen.

Im China-Restaurant Sieben-Täler machten vier Männer auf Trompeten und Flügelhörnern und eine Musikantin auf der großen Tuba ruhige und gemütliche Musik, natürlich „unplugged“. Stefan Röll, der auf dem Akkordeon spielte, war die 6 neben den 5 blousad‘n. Jeder hatte sein Instrument im Griff, das Sextett harmonierte trefflich zusammen bei flotter Tanzlmusik auf altbayrischer und böhmischer Art. Lustige Gstanzl wurden gesungen und erhöhten die Stimmung. Freude und gute Laune verbreitete das Ensemble im Saal, Pächter Kam Wing Yuen, der die bairische Blasmusik mang, war mit dem Besuch sehr zufrieden.

Auch beim Bräutoni herrschte Hochbetrieb und gute Stimmung und die Bedienungen hatten alle Hände voll zu tun. Musik machten Herbert Wendel aus Griesstetten und Robert Eichinger von Hitzhofen mit Keyboard und Gitarre. Neben vielen anderen Hits gaben sie Schlager von Udo Jürgens zum besten wie „Aber bitte mit Sahne“ oder „Mit 66 ist noch lange nicht Schluss“. In der großen Gaststätte hatten sie etwas Mühe, mit ihrer Musik durchzukommen. Beide machten Werbung für leckere Nachspeisen, „aber bitte mit Sahne“, worauf der Keyboarder besonderen Wert legte. Wer lieber Rockmusik hörte, war bei Peter Wittmann im Vis à Vis gut aufgehoben, denn er hatte zwei Rockbands aus Ingolstadt engagiert. Bei „Final Call“ gab es zum Beispiel „Heavy Rock“ auf die Ohren. Zwei Gitarristen rissen an den Saiten, der Drummer malträtierte sein Schlagzeug, die kräftige Röhre der Sängerin stand den Instrumentalisten nicht nach, unterstützt wurde sie von der Stimme der Bassistin. Später sorgten „fat toni“ für Stimmung mit Groove und „Delta-Funk“.

Höchste Stimmung herrschte beim Scheippl-Wirt. Eine Fensterbank genügte Mia 3 als „Bühne“ für die zünftige Wirtshausmusik mit Gesang, zwei Gitarren und Akkordeon oder auch Melodika. Schlager, Austro Pop, Oldies und mehr hatte das Trio auf Lager. Kaum angespielt erkannten alle Fans den Schlager und dann wurde kräftig mitgesungen, geklatscht und gepfiffen. Alle konnten „Marina“, die Stimmung stieg bei „Rote Lippen soll man küssen“. Manchmal packte der Quetschenspieler die Melodika, steckte den kurzen Schlauch in den Mund und wehmütige Melodien erschütterten Ohren und Herz beim „Ham kumst“. „Klappe halten und aufpassen, dann klappts“, herrschte der Chefmusiker Vorlaute an, der Einsatz gelang und „Country Road“ hallte es kräftig und fast einstimmig durch die Wirtsstube.

Wieder ganz anders im voll besetzten Café Bay.Chi. Die Acoustic Brothers, professionelle Hobbymusiker aus Regensburg, kannten von früheren Auftritten die Location und konnten sich darauf einstellen. Zwei Gitarren und eine Djembe samt kleinem Becken genügten. Sie trugen den Gesang bei Rockklassikern und neuen Pop-Nummern, die Trommel machte den Beat. Die geschulten Stimmen sorgten für zweistimmigen Gesang, mal kräftig, mal ruhiger. Immer wieder gab es Beifall für die unaufdringliche Musik. Bleibt noch allgemein zu sagen, dass diese Art Musiknacht gut angenommen wurde. In der Stadt sah man immer wieder Leute, die das Lokal wechselten, um sich andere Musik anzuhören.

DK