spezielle Ausrüstung
Feuerwehr Staadorf organisiert Waldbrand-Übung

17.03.2024 | Stand 27.03.2024, 15:14 Uhr

Weit in den Wald drangen die Angriffstrupps mit ihrer besonderen Ausrüstung vor, um das „Feuer“ zu bekämpfen. Fotos: Grad

Heißer, trockener Sommer. Weggeworfene Zigarette, die noch glimmt. Feuer entzündet sich – und im Wald brennt es lichterloh. Ein Schreckensszenario für alle und besonders für die Feuerwehr, die zum Löschen ausrücken muss. Die Feuerwehr Staadorf mit Wampasing und Muttenhofen hat sich in einer Übung genau auf diesen Ernstfall vorbereitet.

Kommandant Manfred Jäger hatte sie organisiert, die Stützpunktfeuerwehr Dietfurt und von allen Wehren in der Gemeinde einen Ansprechpartner eingeladen. Aus besonderem Grund kam auch die Feuerwehr Pyrbaum, hat sie doch spezielles Equipment, mit dem man einen Waldbrand bekämpfen kann. Die Feuerwehr Dietfurt kam mit einem Löschfahrzeug und hatte an die 1500 Liter Wasser dabei und auch die Feuerwehr Mühlbach rückte mit ihrem neuen Fahrzeug an.

Die Staadorfer Wehr hatte schon ihre Tragkraftspritze zum Einsatz bereit gemacht, den Saugschlauch angekoppelt und dann einen B-Schlauch am Verteiler. Ein Landwirt hatte mit dem Traktor 5000 Liter Wasser im Güllefass angefahren. Die Pyrbaumer legten die speziellen Geräte für die Brandbekämpfung aus, die noch niemand gesehen hatte. Kommandant Jäger eröffnete die Übung, stellte als Referentin Anna Weidinger aus Wimpasing vor, zwei Gruppen bildeten sich. Eine „bekämpfte“ das Feuer trocken mit Handgeräten, die andere mit Wasser, dann wurde durchgewechselt.

Die angehende Försterin Anna Weidinger forderte die Wehrmänner auf, sich mit den verschiedenen Geräten zu „bewaffnen“. Im Wald nannte sie als Feuerarten das Wipfelfeuer, das eigentlich nur mit Wasser, abgeworfen von Helikoptern, zu bekämpfen ist. Von unten sei das viel zu gefährlich, so Weidinger. Ein anderes Feuer ist das „Bodenfeuer“. Was an dürrem Material im Wald herumliegt, brennt. Auch die Topographie zu beachten, ist notwendig, auf einer Hanglage ist das Feuer schwerer zu bekämpfen als auf ebenem Gelände. Auf das Wetter, vor allem auf den Wind, ist aufzupassen.

Um Bodenfeuer aufzuhalten, werden Wundstreifen angelegt. Alles organische Material muss weggeräumt werden bis auf den blanken Boden, denn der brennt nicht. Also legten die Männer los mit Schaufeln, Wiedehopfhauen und Rechen. Der Streifen muss doppelt so breit sein wie das Gebüsch hoch ist. Ganz schön anstrengend. Dann zeigte Weidinger, wie man mit einer Feuerpatsche Glutnester ausdrückt. Ein Wasserrucksack wurde mit etwa 20 Litern gefüllt, einer trug ihn und betätigte im Gehen eine Handpumpe, die feinen Wassernebel versprühte. Mit Feuerpatsche und Wassernebel lassen sich wieder aufflackernde Feuer ersticken.

Dann ging die Gruppe zur zweiten Station, zur Bekämpfung eines Waldbrandes mit Wasser mit Motorspritze. Eine Schlauchleitung war bereits gelegt, der Maschinist des Tankwagens startete die Spritze, dann konnte gelöscht werden. Es brauchte aber mehrere Helfer, um den vollen Schlauch auf einen hohen Steinhaufen zu hieven, um von dort das Feuer zu bekämpfen. Dietfurts Bürgermeister Bernd Mayr und Stellvertreter Johannes Seelus (beide FW) hatten sich inzwischen auch eingefunden.

Nun ging es zur speziellen Ausrüstung der Feuerwehr Pyrbaum. An einer Tragetasche, sie kann auch als Rucksack verwendet werden, ist ein Verteiler, in der Tasche befinden sich zwei D-Schläuche. Ein Partner trägt einen Schlauchkorb mit drei C-Schläuchen. Einer wird am Verteiler, der mit einer Pumpe verbunden ist, angeschlossen, dann geht es in den Wald und der zweite wird angeschlossen. Der dritte schließlich wird auch am Verteiler, der bei der Tasche dabei ist, angeschlossen. Nun können die zwei D-Schläuche mit dem Verteiler verbunden werden und die Brandbekämpfung kann beginnen. All das machen auch der zweite und der dritte Trupp. So kommt man leicht durch den Wald an den Brandherd heran. Damit war das Ziel der Übung erreicht.

Der Abbau ging rasch von statten, Kreisbrandmeister Daniel Kaldonek und die Mitstreiter verstauten das Equipment und Anna Weidinger fragte das Gelernte ab. KBM Ferdinand Buchholz wies zum Abschluss darauf hin, verschiedene Anfahrtswege auszuschildern, damit es nicht zu Staus kommt, wenn viele Helfende anrücken. Kommandant Manfred Jäger lobte alle Mitwirkenden. Dritter Bürgermeister Konrad Leidl (CSU) dankte ebenfalls und wies auf die Bedeutung des Ehrenamtes in Sachen Feuerwehr hin.

DK