Dietfurt
Erste Bürgerversammlung in Dietfurt für Kinder und Jugendliche stößt auf mäßiges Interesse

29.11.2023 | Stand 29.11.2023, 19:00 Uhr

Im Kulturhaus der Stadt informierte Bürgermeister Bernd Mayr auch die junge Generation. Foto: Palm

Im Reigen der Dietfurter Bürgerversammlungen hat Bürgermeister Bernd Mayr (FW) auch die junge Generation nicht vergessen. Er lud alle Kinder und Jugendlichen aus der Großgemeinde zu einer Bürgerversammlung speziell für ihre Belange ein.

Lediglich eine Handvoll Kinder und eine Jugendliche waren der Einladung ins Kulturhaus gefolgt. Auch drei Stadträte und der Jugendbeauftragte Lukas Schöls waren gekommen. „Ich habe mir am Anfang überlegt, ob ich für euch eine komplett neue Präsentation erarbeite, habe mich aber dann dagegen entschieden, da all die Punkte, die ihr heute hört, auch für euch wichtig sind. Wir haben insgesamt 14 Bürgerversammlungen, darunter war auch eine für Senioren, aber auch eine für die Jüngsten unserer Gemeinde. Wenn ihr Fragen habt, dürft ihr euch jederzeit melden“, begrüßte Mayr die Kinder mit ihren Eltern. Die Idee zur Kinder- und Jugendbürgerversammlung hatte der Jugendbeauftragte Lukas Schöls.

Bei den PV-Anlagen, die im Moment genehmigt sind, sei auch schon eine im Bau, erfuhren die jungen Versammlungsbesucher. „Wenn euch das interessiert, könnt ihr mal mit euren Eltern nach Hallenhausen fahren, dort kann man sehen, wie der Bau vorangeht“, schlug der Rathauschef vor. Sehr ausführlich erklärte er die Ausweisung von priorisierten Flächen für Windkraftanlagen.

Beim Bild der Lüftungsanlage in der Schule äußerte sich Dominik, der die dritte Klasse besucht, begeistert: „Das ist ein Foto von unserem Klassenzimmer, dahinten steht unser Schrank.“ Dass der Einbau ohne die hohen Zuschüsse nicht möglich gewesen wäre, erfuhren die Kinder beim nächsten Bild.

Erstaunen über hohe Kosten für den Straßenausbau

Vieles sei erst durch Fördermittel möglich geworden, so auch der Bau der vielen Radwege in den vergangenen Jahren.

Bei der Kanalsanierung in Töging sah das leider anders aus. Die hohen Kosten, welche die Stadt für den Ausbau der Johann-Hummel-Straße und die Sanierung des Kanals begleichen mussten, ließen die Mädchen und Buben staunen. Sarah, die die erste Klasse besucht, fragte daraufhin nach, was passiert, wenn die Kläranlage kaputt geht. „Wir haben Klärwärter, die immer am Schauen sind, dass alles läuft. Unsere Kläranlage wurde erst saniert und ist in einwandfreiem Zustand. Da wird vieles mit Computern überwacht. Ausgelegt ist sie auf bis zu 10000 Personen. Das heißt, Dietfurt könnte noch wachsen“, so der Bürgermeister. Dass ein zu schnelles Wachstum gar nicht so gut ist, weil die Kindergärten und Schulen nicht mitkommen, leuchtete ein. Bei einem Bild hakte Viertklässler Johannes nach. „Was sind das für Ziffern auf den Plänen?“ Damit meinte er die Flurnummern.

Weiter interessierte die Kinder, wie viele Häuser in der Dietfurter Gemeinde stehen. Sie rechneten fleißig und kamen auf etwa 1000 Häuser. Auch die Flächen verschiedenster Baugrundstücke, aber auch die Gesamtfläche von der Gemeinde Dietfurt, wurden in Hektar umgerechnet.

Da es immer wieder um Geld ging, hakte ein Mädchen nach, woher die Stadt eigentlich ihr Geld bekommt. Am Ende der allgemeinen Ausführungen zeigte Bernd Mayr noch, wer in Rathaus mit ihm zusammenarbeitet. Neben den 16 Stadtangestellten gibt es noch zwei Bürgermeister, die Fraktionsvorsitzenden der verschiedenen Parteien und die Stadträte. Auch das Wahlsystem erläuterte er. Da dies auch ein Thema in der vierten Klasse im Heimat- und Sachkunde Unterricht ist, hatten einige der Kinder schon davon gehört. „Gewählt werden Bürgermeister und Stadtrat für sechs Jahre. Bei der letzten Wahl lag die Beteiligung bei 70 Prozent. Das ist nicht schlecht, es wäre aber schön, wenn noch mehr zur Wahl gehen. Oft schimpfen nämlich genau die, die nicht wählen“, erläuterte der Bürgermeister weiter.

Einer der Wünsche der Kinder war ein Fünf-Meter-Brett im Freibad. Das sei wegen der Tiefe des Sprungbeckens nicht machbar, erklärte der Bürgermeister. Weiter wurden ein paar Gehwege moniert, die zugeparkt sind oder von Hecken zugewachsen, so dass die Kinder auf dem Schulweg die Straße benutzen müssen. Mayr versprach, mit den Grundstückbesitzern zu sprechen.

Eine Wiederholung auch im nächsten Jahr

Auch im nächsten Jahr soll es eine Bürgerversammlung für diese Altersgruppe geben. „Es wäre schön, wenn dann noch mehr kommen und sich so einbringen.“ Politische Bildung ist wichtiger denn je, deshalb planen der Bürgermeister und Lukas Schöls 2024 für Jugendliche eine Fahrt in den Landtag.

pmd