Vorweihnacht der guten Herzen
Dietfurter Nähengel unterstützen Krankenhäuser, Kinder- und Seniorenheime

10.12.2023 | Stand 12.12.2023, 9:37 Uhr |

Vor rund drei Jahren haben Alexandra Grünauer (r.). und Mandy Ploetz (l.) die Nähengel gegründet. Barbara Picker (Mitte) hat immer die Finanzen im Blick, um möglichst viel spenden zu können. Fotos: Adam

Sie nähen, stricken und häkeln leidenschaftlich gern und nutzen ihr Hobby dafür, anderen Freude zu machen. Ihre handgearbeiteten Sachen verschenken sie an Kinder- und Seniorenheime, an Krankenhäuser oder andere soziale Einrichtungen und Institutionen, dafür engagieren sie sich in der nahen und ferneren Umgebung.



Mehr noch: Was sie nicht selbst fertigen können, aber dringend benötigt wird, versuchen sie durch Spendensammeln zu ermöglichen. Die Dietfurter Nähengel haben Freude daran, Gutes zu tun. Rund 25 Frauen engagieren sich hier mittlerweile als „Engel“ für diejenigen, die Hilfe brauchen.

Spendenaktion: Fragen und Antworten zur Vorweihnacht der guten Herzen

„Es gibt uns selbst viel, anderen zu helfen“



„Wir freuen uns, wenn wir andere glücklich machen können durch unser Engagement. Aber uns selbst tut das ja auch gut. Es gibt uns selbst viel, anderen helfen zu können“, sagt Alexandra Grünauer. Grünauer lebt in Mühlbach und ist Vorsitzende des Nähengel-Vereins. Eng unterstützt wird sie von ihrer Stellvertreterin Mandy Ploetz aus Arnsdorf.

Schon seit 2020 gibt es die Nähengel, im November 2021 wurde der Verein eingetragen. Mittlerweile haben sich die Nähengel einen ausgezeichneten Ruf weit über die Region hinaus erworben.

Wie das alles los ging? Alexandra Grünauer und Mandy Ploetz lachen. Ausgerechnet Corona war der Auslöser für die Gründung. „Zuvor haben wir uns beim Beilngrieser Frühchenverein engagiert und Kleidung für Frühgeborene genäht. Aber dann begann das Nähen von Masken, die ja überall benötigt wurden – und wir bemerkten, wir möchten auch andere Projekte in Angriff nehmen, auch anderes nähen als ausschließlich Babykleidung“, erinnert sich Grünauer. Also stellten sie sich neu auf, gründeten eine eigene Gruppe, zu der mittlerweile rund 25 Mitglieder gehören.

Nähengel mit breitgefächertem Angebot

Der Erfolg bestätigt diese Entscheidung. Mittlerweile ist es ein breit gefächertes Angebot, das die Nähengel verwirklicht haben. Allen voran: Leseknochen. „Davon haben wir sicher schon über 600 Stück genäht, für Kinderheime und Seniorenheime gleichermaßen. Sie sind vielseitig nutzbar, als Stütze für das Buch oder Tablet, für die Schulter oder den Nacken. Einen Leseknochen sollte jeder haben“, schwärmt Mandy Ploetz. Kleidung für Babys fertigen die Nähengel weiterhin, aber auch Rollstuhldecken und -taschen, Demenz- und Kuscheldecken, Kuscheltiere, Drachenmobiles, Pucksäcke, Glückswürmchen, Halstücher und vieles mehr. „Mittlerweile kommen die Institutionen schon auf uns zu, fragen nach, ob wir dies oder das machen können. Dann fertigen wir einen Prototyp und besprechen, ob es passt. Erst dann fertigen wir mehr Teile davon an“, erklärt Ploetz. Ihr größter Lohn für die ehrenamtliche Arbeit ist die Begeisterung der Beschenkten, zu denen oft schwerstkranke Kinder gehören.

Ganz besonders beliebt in Seniorenheimen sind die Demenzdecken. „Das ist im Grunde wie eine Babydecke mit vielen unterschiedlichen Accessoires daran. Reißverschluss, Lockenwickler, Knöpfe, Schnürsenkel. Eben Sachen zum Greifen, die vielleicht Erinnerungen wecken und von den Senioren gern berührt werden“, erklärt Barbara Picker. Sie führt die Kasse des Vereins und behält die Finanzen im Blick, nicht immer einfach, denn alle Materialien müssen individuell für jedes Projekt gekauft werden. „Wir versuchen, alles in der Region zu kaufen, das ist eines unserer Prinzipien“, sagt Picker.

Rohmaterial durch Spenden finanziert

Finanziert werden die Stoffe und benötigten Utensilien durch Spenden oder durch Aktionen, bei denen die Nähengel ihre selbst gefertigten Waren verkaufen. „Wir versuchen mittlerweile auch, nicht nur durch Selbstgemachtes zu helfen, sondern Dinge, die wir nicht produzieren können, zu kaufen und an die Krankenhäuser oder Heime zu geben. Dazu sammeln wir ebenfalls Spenden. Wenn wir keine Unterstützung dabei erhalten würden, könnten wir selbst auch nicht mehr helfen“, erklärt Ploetz.

Wer sich näher über die Nähengel informieren möchte oder sogar selbst gern näht, häkelt, strickt oder andere Aufgaben wie Lieferfahrten übernehmen möchte, kann sich bei Alexandra Grünauer oder Mandy Ploetz melden.

arg



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