Bevor die Urlauber zurückkehren und die neue Fremdenverkehrssaison beginnt, zieht die Dietfurter Tourismusbranche Fazit der vorangegangenen Saison. Das Ergebnis: In der Großgemeinde Dietfurt steigen die Übernachtungszahlen wieder.
Thomas Himmler von der Dietfurter Tourist-Info hat die offiziellen Zahlen für 2023 vorliegen. Mit insgesamt 62846 Übernachtungen wurde eine Steigerung von etwa 40 Prozent erzielt. Bei den Betrieben mit über neun Betten waren es mehr als 50000 Übernachtungen. Damit weist die Sieben-Täler-Stadt die zweithöchste Zahl an gewerblichen Übernachtungen im Landkreis Neumarkt auf. Nur Neumarkt selbst hatte mehr, hier lag die Zahl der Gesamtübernachtungen bei 119637. „Bei den Privatvermietern sind die Zahlen leider ein wenig zurückgegangen“, stellt Himmler fest. Davon gebe es derzeit 18 Stück. Dennoch belegen diese Zahlen, dass die Pandemie überwunden ist.
Geschuldet sei die Steigerung auch der Wiedereröffnung des Meditationshauses. 2022 war es wegen Sanierungsarbeiten geschlossen.
„Corona und die lange Schließzeit zeigen sich nach wie vor in einer etwas zurückhaltenderen Buchung der Kurse“, sagt Florian Seidl, der Leiter des Meditationshauses. „Zu uns kommen Menschen aus dem gesamten deutschsprachigen Raum, aber wir haben auch Gäste aus Polen, Tschechien, Dänemark oder Luxemburg.“ Viele würden seit Jahrzehnten schon kommen, auch mehrfach im Jahr.
Neue Attraktionen werden gut angenommen
Himmler und sein Team in der Tourist-Info freuen sich über die enorme Steigerungsrate von 41,2 Prozent. „Wanderwege wie der Qigong-Weg, die neuen Spielstationen an den Wasserwegen sowie unser Sieben-Täler-Freibad werden gut angenommen“, erzählt Himmler. Kollegin Christina Dietz pflichtet ihm bei: „Die meisten haben schon Grundinfos, wenn sie ankommen. Doch möchten sie einiges noch genauer wissen und nehmen viel Prospektmaterial mit.“ Laut Dietz suchen nicht nur Urlauber aus Deutschland hier Erholung. Die Marke „Bayrisch-China“ habe die Stadt auch im Ausland bekannt gemacht.
„Dennoch kann man sagen, dass die Gäste wieder verstärkt ins Flugzeug steigen.“ Das war in Corona-Zeiten nicht mehr möglich. Diesen Trend hätten auch die Vermieter beobachten können, wie etwa Familie Zacherl, welche die Ferienwohnung „Wagnerei“ betreibt. Sie hat beobachtet, dass viele nicht mehr ihren Haupturlaub hier verbringen, sondern eher den Zweit- oder Dritturlaub. Auch habe sich die Aufenthaltsdauer verkürzt. Waren es früher sieben bis zehn Tage, sind es derzeit drei bis fünf. Auch werde wieder relativ kurzfristig gebucht. Auch im Jurahaisl der Familie Pröll war die Buchungslage sehr gut: „Meine Gäste kamen größtenteils aus Deutschland, einzelne aus Spanien und den Niederlanden, und blieben im Schnitt eine Woche“, sagt Vermieterin Christine Pröll.
Vermieter sind allgemein mit der Saison zufrieden
Die Familie Hammerl, ebenso Vermieter einer Ferienwohnung, blickt gerne auf die Saison 2023 zurück und bezeichnet sie als „sehr zufriedenstellend und über unseren Erwartungen“. Radeln und Wandern nennen die meisten als Grund für die Entscheidung für Dietfurt und das Altmühltal. Dabei gab es viele positive Rückmeldungen, bemängelt wurde die spärliche Gastronomie. Das hat auch Birgit Sanladerer, Vermieterin von Ferienwohnungen, beobachtet. „Leider ist es schwieriger geworden, ein geöffnetes Gasthaus, Restaurant oder einen Biergarten zu finden. Die meisten sperren wegen Personalmangels erst am Nachmittag auf und haben mittags geschlossen.“
Mit der Buchungslage ist Sanladerer glücklich: „Ich hatte sehr viele ,Wiederholungstäter‘, die dann gleich mal zehn bis 14 Tage geblieben sind.“ Nun hofft sie auf die Saison 2024.
Zufrieden ist man auch im Gasthof Zum Bräu-Toni. Neben den Stammgästen blieben auch etliche Busgruppen aus den Niederlanden auf der Durchreise in den Süden für eine Nacht.
khr
