Dietfurt
Die Technik hält Einzug in der Steinzeit

Dietfurter Stationen des Archäologieparks Altmühltal werden digital aufgewertet

25.05.2022 | Stand 22.09.2023, 22:55 Uhr

Dietfurt – Der Archäologiepark Altmühltal mit seinen 18 Stationen, vor mehr als zehn Jahren vom Landkreis Kelheim entwickelt, wird eine „Inwertsetzung“ erfahren. Bereits vor Corona machten sich die Verantwortlichen beim Landkreis Kelheim Gedanken, wie man die „Zeitreise im Unteren Altmühltal“ mit mehr Leben füllen kann.

Bei einer Exkursion zu den Stationen kamen Florian Best, Geschäftsführer vom Tourismusverband im Landkreis Kelheim, Bernd Sorcan, Leiter des Archäologischen Museums Kelheim, Kreisarchäologe Joachim Zuber und Erik Dobart von der österreichischen Firma „die Schausteller“ auch zu den drei Stationen in Dietfurt.

An der Anlegestelle besprachen die Fachleute mit Bürgermeister Bernd Mayr (FW) sowie Thomas Himmler und Christina Dietz vom Tourismusbüro Dietfurt die Möglichkeiten auf dem Gemeindegebiet. „Seit der Eröffnung des Parks hat die digitale Technik enorm zugelegt“, so Florian Best. „Besucherinnen und Besucher haben meist Smartphones und die Möglichkeiten dafür oder Tablets lassen sich erweitern.“ Das Ganze ist ein Projekt mit Leader-Förderung. Es sollten „niederschwellige“ Angebote sein und leicht zu nutzen. Man müsse ohne Apps auskommen, die zuerst heruntergeladen werden müssen, was aber nicht jedem behagt. Man wird so genannte QR-Codes verwenden, die nach dem Einlesen sofort einen Browser öffnen und Informationen liefern.

Videosequenzen lassen sich einbauen, etwa wie jemand im Einbaum der Alcmona auf dem MD-Kanal schippert und über Geschichte und besondere Ereignisse wie den Kanalbau berichtet. Da ließe sich auch Archäologie mit einbauen, so Joachim Zuber. Als Beispiel zeigte Erik Dobat, wie der Limes in die Landschaft integriert ist. Mit einer Virtual-Reality-Brille (VR-Brille) könnte man in einer vorzeitlichen Siedlung herumspazieren und dort alles erkunden.

Bürgermeister Bernd Mayr war nach den spektakulären Vorführungen doch der Meinung, die alten Stationen zu erhalten. Dem stimmten die Fachleute zu, doch die Säulen an zwei Dietfurter Stationen müssen unbedingt repariert werden, sie funktionieren schon lange nicht mehr. Und auch die Tafeln mit Text braucht man. Besucher, die nicht so technikaffin sind, können Infos lesen und hören. Diese drei Möglichkeiten gehörten übersichtlich nebeneinander angeordnet, schlug Sorcan vor. Und für Infos zum zu Veranstaltungen das ganze Jahr über braucht es nach wie vor gedruckte Medien. Auf dem Gelände der Alcmona kam sofort der Vorschlag einer Videosequenz, bei der ein Archäologe vor dem Langhaus über Ausgrabungen berichtet. Beim Rundgang staunten die Fachleute über die Anlage mit dem Langhaus und den anderen Gebäuden. Zimmerermeister Friedrich Pöppl erklärte überzeugend die Bauweise der Gebäude. Auch der neue Einbaum, der nach dem letzten Schliff zu Wasser gelassen wird, interessierte die Fachleute. Jetzt heißt es, all die neuen Sachen zu entwickeln, denn an Ostern 2023 will man die sozusagen den Archäologie Park APA 2.0 in Betrieb gehen lassen.

grj