Dietfurt
„Die Jagd als Kulturgut bewahren“

Jägerverein Berching-Dietfurt feiert sein 50-jähriges Bestehen mit Hubertusmesse und Festakt

27.07.2022 | Stand 22.09.2023, 20:39 Uhr

Die Geehrten und die Vereinsmeister mit dem Vorsitzenden Julian Sippl (links) und dem Regierungsbezirksvorsitzen Alexander Flierl (2.v.l.). Fotos: Sturm

Breitenbrunn/Dietfurt – In der Dorfhalle im Breitenbrunner Ortsteil Gimpertshausen hat der Jägerverein Berching-Dietfurt sein 50-jähriges Bestehen gefeiert. Festredner war der CSU-Landtagsabgeordnete und Oberpfälzer Regierungsbezirksvorsitzende des Bayerischen Jagdverbandes (BJV), Alexander Flierl. Der rief den Waidmännern und -frauen zu: „Es muss unser gemeinsames Ziel sein, die Jagd als Kulturgut zu bewahren.“

Am Anfang der Feierlichkeiten stand die Hubertus-Messe mit dem ehemaligen Töginger Pfarrer Reinhard Pasel. Musikalisch umrahmt wurde der Gottesdienst von den Jagdhornbläsern aus Berching unter der Leitung von Hornmeister Herbert Sippl. Angesichts der festlichen Töne sagte der Geistliche: „Eine Jagd ohne Hörnerklang, ist wie ein Wald ohne Vogelgesang.“ Es folgte ein gemütlicher Frühschoppen. Zum Mittagstisch gab es Wildsau am Spieß. Am Nachmittag sorgten die jungen Frauen und Männer der Katholischen Landjugendbewegung für die Verköstigung mit Kaffee und Kuchen, Spezialitäten vom Grill und einem vielfältigen Angebot an Getränken. Für musikalische Unterhaltung sorgte die Gruppe Schoitn Gsangl.

Nach dem offiziellen Teil der Veranstaltung machte sich die Jägerin Susanne Brom zusammen vielen Mädchen und Buben auf die Pirsch in den Wald. Den Festakt am Nachmittag eröffneten die Jagdhornbläser mit dem Signal „Begrüßung“. Der Vorsitzende Julian Sippl konnte einige Ehrengäste begrüßen: neben dem Regierungsbezirksvorsitzenden Flierl unter anderem die Kreisrätin Ilse Werner aus Dietfurt (CSU), die Kreisjagdberater Helmut Pöller und Herbert Eichenseer, Vertreter der Jägervereine Hubertus Beilngries, Jura Parsberg und Hubertus Neumarkt sowie den Vize-Bürgermeister der Stadt Berching, Christian Meissner (CSU). Der überbrachte die Glückwünsche der Stadt und bedankte sich beim Jägerverein und dessen Mitgliedern für „fünf Jahrzehnte ehrenamtliches Engagement zum Wohle von Flora und Fauna sowie für den Naturschutz. Der BJV-Bezirksvorsitzende blickte zunächst zurück auf die Zeiten, „in der die Einstellung zur Jagd in der Öffentlichkeit noch eine andere war, als Jagd und Jäger fester Bestandteil des dörflichen Lebens waren“. Heutzutage entrücke die Gesellschaft mehr und mehr der Natur und der Lebensmittelproduktion. Das bringe geänderte Herausforderungen und Aufgaben für die Jäger mit sich. „Wir dürfen zwar nicht jeder Strömung hinterherlaufen, müssen aber modern und attraktiv aufgestellt mit der Zeit gehen, uns der Diskussion stellen und unsere Standpunkte der Öffentlichkeit erläutern“, so Flierl. Er fügte hinzu: „Wir stehen im Gegensatz zu anderen Naturschutzverbänden für einen verständigen Naturschutz, sind bereit um einen richtigen Weg zu ringen, zu diskutieren und zu streiten und werden nicht aufgeben, was wir sind: Anwälte des Wildes und seiner Lebensräume.“

Schriftführer und Gründungsmitglied Richard Donauer blickte zurück auf 50 Jahre Jägerverein Berching-Dietfurt. Demnach mussten sich die Jäger aus Berching, Staufersbuch und Dietfurt in Zeiten der Gebietsreform neu orientieren. Letztendlich wurde bei einer konstituierenden Versammlung im April 1973 der Jägerverein Berching gegründet. Zum Vorsitzenden wurde Hugo Bittner aus Pollanten gewählt. Im Jahr 1977 erfolgte die Namensänderung von Jägerverein Berching in Jägerverein Berching-Dietfurt. 1979 wurde für den gestorbenen Vorsitzenden Hugo Bittner Karl Streb aus Berching gewählt. Ihm folgte 1985 Manfred Settnik aus Parsberg im Amt des Vorsitzenden. Von 1992 bis 2020 leitete Franz Meyer aus Holnstein den Verein. Heute steht Julian Sippl aus Gimpertshausen an der Spitze der mehr als 150 Mitglieder des Jägervereins. Im Rahmen der Feierlichkeiten zum 50. Geburtstag des Jägervereins Berching-Dietfurt hat der Vorsitzende Julian Sippl seinen Amtsvorgänger Franz Meyer zum Ehrenmitglied und zum Ehrenvorsitzenden sowie Rudolf Jordan und Richard Donauer zu Ehrenmitgliedern ernannt.

Zusammen mit dem Regierungsbezirksvorsitzenden des Bayerischen Jagdverbandes, dem Landtagsabgeordneten Alexander Flierl, ehrte Sippl außerdem langjährige und verdiente Mitglieder und gab die Vereinsmeister sowie die Gewinner des Preisschießens bekannt. Die Treuenadel des Bayerischen Jagdverbandes erhielten: für 60 Jahre Georg Plank, für 40 Jahre Karl Porschert, Clemens Stampfer, Max Kaiser und Andreas Wolf, für 25 Jahre: Georg Sippl, Bernd Seidl, Georg Jäger und Konrad Wolfsteiner. Die Jagdhornbläser-Treuenadel in Gold erhielt Andreas Meier. Der Eichenkranz in Bronze des BJV wurde Markus Aurbach, Herbert Sippl, Susanne Brom, Adalbert Biedermann, Herbert Fanderl, Thomas Pöller und Josef Brom ausgehändigt. Der Eichenkranz in Silber des BJV wurde Georg Dintenfelder verliehen. Das Ehrenabzeichen in Bronze ging an Markus Bruckmeier, Martin Schmid, Hans Braun, Thomas Lögl und Julian Sippl. Das Ehrenabzeichen in Silber ging an Hubert Schwarz und Franz Meyer. Vereinsmeister der Junioren beim Schießwettbewerb auf der Anlage bei Beilngries wurde Florian Ferst vor Andreas Jordan und Herbert Sippl, bei den Senioren Rudolf Jordan vor Franz Meyer und Dolf Bärtl. Das Preisschießen, bei dem es Sachpreise zu gewinnen gab, entschied Martin Schmid für sich vor Thomas Lögl und Reiner Bierschneider.

swp