Breitenbrunn
Breitenbrunner Bürgermeister kritisiert bei gut besuchter Bürgerversammlung den Jurahausverein

07.03.2023 | Stand 17.09.2023, 1:19 Uhr

Der Kindergarten St. Willibald in Gimpertshausen bedarf einer Generalsanierung. Die alte Scheune rechts ist baufällig und darf aus Gründen des Denkmalschutzes nicht abgebrochen werden.

Gimpertshausen – Die Sanierung des Kindergartens, das weitere Vorgehen bei einer sanierungsbedürftigen Scheune neben dem Kindergarten, Maßnahmen zur geregelten Oberflächenentwässerung, der Abbruch zweier alter Häuser in der Ortsmitte, der Beginn der einfachen Dorferneuerung, Fernwärme für das Feuerwehrhaus und der Bau eines Mobilfunkmastes: Bei der Bürgerversammlung im Breitenbrunner Dorf Gimpertshausen hat es viel zu besprechen gegeben.

Viele Zuhörer und Marktgemeinderäte waren in den Gastraum ins Feuerwehr- und Dorfhaus gekommen. Es mussten sogar noch zusätzliche Bierbänke aufgestellt werden, um alle unterbringen zu können. Auf den Tischen standen Brezen, die Stimmung war gut, als der örtliche Marktgemeinderat Andreas Pickl (FW) die Versammlung eröffnete. Bürgermeister Johann Lanzhammer (FW) brachte seine Freude über den zahlreichen Besuch zum Ausdruck. „Das zeigt, dass das Interesse an der Gemeindepolitik groß ist.“

Der Bürgermeister bedankte sich bei den Mitgliedern des Gartenbauvereins für die Pflege der öffentlichen Flächen und die jährliche Teilnahme am Erntedankfest und gab einen kurzen Überblick über die Haushaltszahlen sowie über die getätigten und anstehenden Investitionen. Ausführlich widmete er sich den Themen, die den Bürgerinnen und Bürgen in Gimpertshausen ein besonderes Anliegen sind.

Kindergarten St. Willibald: Der Kindergarten befindet sich seit 1995 im ehemaligen Pfarrhaus der Pfarrei St. Pankratius, welches damals für die Zwecke eines Kindergartens im Innenbereich umgebaut wurde. Jetzt ist das Gebäude in die Jahre gekommen und eine Generalsanierung steht an. Sowohl die Marktgemeinde, als auch die Kita Oberpfalz gGmbH als Träger der Einrichtung bevorzugen hier eine große Lösung. Die verschlingt nach ersten Berechnungen eines Architekturbüros circa 450000 Euro.

Die Regierung der Oberpfalz und die Diözese Eichstätt werden sich an den Kosten beteiligen. Den ungedeckten Rest teilen sich die Gemeinde Breitenbrunn und der Träger. „Ich bin froh dass wir diesen Kindergarten in unserer Gemeinde haben“, stellte Bürgermeister Lanzhammer fest.
Scheune beim Kindergarten: Auf dem Grundstück des Kindergartens befindet sich eine das Ortsbild prägende Scheune, die als Einzeldenkmal die Denkmalliste eingetragen ist. Die Scheune wurde als Lager vom Kindergarten und der Kirche genutzt. Sie befindet sich in einem stark einsturzgefährdeten Zustand und kann nicht mehr genutzt werden. Laut Lanzhammer darf die Scheune nicht abgebrochen werden. Erste Notsicherungsmaßnahmen sind bereits ausgeführt, weitere werden folgen müssen. Demnächst steht eine gemeinsame Besichtigung mit den Denkmalschützern an. Eines steht nach den Worten des Rathauschefs fest: „Eine Sanierung kann weder von der Gemeinde, noch von der Kirche gestemmt werden.“

Anwesen Kyaw und Raescu: Die Gemeinde hat die beiden Anwesen erworben und hat mit deren Abriss begonnen. Das war möglich, weil das Kyaw-Haus nicht in die Denkmalliste aufgenommen wurde. „Was auf den freiwerdenden Flächen geschieht, entscheidet einzig und allein die Bürgerschaft“, sagte Lanzhammer und verband das mit einem Seitenhieb auf den Jurahausverein Eichstätt: „Dem passt das mit dem Kyaw-Anwesen nicht. Deswegen habe ich die Vorsitzende Eva Martiny dazu eingeladen, gemeinsam mit mir dieses Gebäude und auch das Nachfolgegebäude des Breitenbrunner Hofs in Breitenbrunn zu besichtigen. Aber bislang wird die Sachlage von Eichstätt aus lediglich mit vielen Schreiben und recht gescheit vom Schreibtisch aus verfolgt.“

Einfache Dorferneuerung:
Dazu sagte der Bürgermeister, dass diese im Jahr 2024 mit Versammlungen der Bürger sowie mit der Beauftragung eines Planungsbüros starten könnte. Die Dorfbewohner sind gefragt, Ideen und Vorschläge für einen Dorfentwicklungsplan zu erarbeiten. „Ich hoffe, dass das Verfahren 2025 vom Amt für ländliche Entwicklung eingeleitet wird“, so Lanzhammer.

• Oberflächenentwässerung: „Wir setzen uns nach wie vor beim Landratsamt Neumarkt dafür ein, dass die Oberflächenentwässerung entlang der Kreisstraße verbessert wird“ erklärte Lanzhammer. Über das Programm Bodenständig hat auch schon mit dem Amt für ländliche Entwicklung und dem Landwirtschaftsamt eine Begehung stattgefunden. Lösungsvorschläge wurden erarbeitet und sollten alsbald umgesetzt werden.

Mobilfunk: Wie schon mehrmals berichtet, soll auf einer bewaldeten Anhöhe oberhalb des Sportplatzes in Gimpertshausen, auf dem gemeindeeigene Grundstück mit der Flurnummer 880/1, ein Mobilfunkmast gebaut werden. Laut Lanzhammer liegt der Bauantrag immer noch zur Genehmigung beim Landratsamt. Bei der Bürgerversammlung wurde das Thema nur am Rande berührt. Diskussionsteilnehmer wollten wissen, welche Anbieter den Masten nutzen wollen. Dazu Lanzhammer: Telekom, Telefonica und Vodafone.

Feuerwehrhaus: Das Feuerwehrhaus wird noch mit Gas beheizt und das soll sich ändern. Das Gebäude soll wenn möglich an die örtliche Fernwärme angeschlossen werden.

Erddeponie: Die Rekultivierung der Erddeponie bei Gimpertshausen muss in den nächsten Jahren abgeschlossen werden. In diesem Fall bedeutet dies, dass eine Lehmschicht zur Abdeckung aufgetragen werden muss. Material kann nicht mehr angefahren werden.

Straße von Gimpertshausen zur Erbmühle: Hier müssen Zufahrten zu landwirtschaftlichen Grundstücken verbreitert werden. Ausgemacht wurde, dass die Gemeinde die Materialkosten für die Rohre übernimmt. Die Arbeiten erfolgen durch die Jagdgenossen.

Fledermausschutz: Im Gemeindewald oberhalb des Sportplatzes wurden Käferbäume umgeschnitten und eine Durchforstung hat stattgefunden. Jetzt muss die Gemeinde dort zwölf Fledermauskästen aufhängen. Die wurden bestellt und sind schon eingetroffen.

swp