Dietfurt
Baugebiet „Am Bäckersweg“ kommt

Harmonische Bürgerversammlung in Töging – Schlechter Zustand der Staatsstraße

12.06.2022 | Stand 22.09.2023, 22:19 Uhr
Franz Stephan

Das Töginger Baugebiet „Am Bäckersweg“ kann nun nach jahrelangen Verhandlungen verwirklicht werden. Fotos: Stephan

Von Franz Stephan

Töging – Bereits zweieinhalb Jahre liegt die bislang letzte Töginger Bürgerversammlung zurück, damals noch gehalten von der früheren Bürgermeisterin Carolin Braun (SPD). Nun war es erstmals wieder möglich, sich in größerer Runde zu treffen, um erstmals den gemeindepolitischen Vorstellungen von Bürgermeister Bernd Mayr (FW) zu folgen. Die sehr gut besuchte Bürgerversammlung verlief harmonisch.

Konrad Leidl, als Töginger im Stadtrat und stellvertretender Bürgermeister, eröffnete die Versammlung und begrüßte die Zuhörer sowie die Stadträte Harald Uhl, Rainer Eisenschenk, Anita Plankl, Karl Böhm, Martha Thumann, Thomas Schneider, Tobias Leidl und besonders Bürgermeister Mayr. Leidl bedankte sich bei den Bürgern für die ehrenamtliche Arbeit, die in den Dorfgemeinschaften von Töging und Grögling noch hoch angesehen sei. Entschuldigt waren die Töginger Stadträte Oliver Kuhn und Werner Eberl.

In seinem Bericht informierte der Bürgermeister über den Bau mehrerer Radwege in der Gemeinde. Fertiggestellt wurde bereits der Radweg von Zell nach Arnsdorf und die Asphaltierung des bereits bestehenden Weges von Dietfurt bis Barthlmä ist abgeschlossen. Zusätzlich werden Radwege von Hallenhausen nach Arnsdorf und von Zell nach Wolfsbuch geplant. Als wünschenswert bezeichnete Mayr einen Radweg vom Kreisverkehr Ottmaring/ Mallerstetten nach Dietfurt. Großen Schaden richtete das Unwetter vom Pfingstsonntag am Radweg Hallenhausener Berg an, was auch den Zeitplan für dessen Fertigstellung durcheinanderbringt.

Der Bürgermeister informierte zudem über die verschiedenen Baugebiete. Dabei versuche die Gemeinde gerade den jungen Menschen die Möglichkeit zu geben, zu eigenem Wohneigentum zu kommen. Nach langen Verhandlungen könne nun das Baugebiet „Töging Ost am Bäckersweg“ umgesetzt werden. Auf Nachfrage erklärte der Bürgermeister, dass dort sechs Bauparzellen seitens der Stadt zur Verfügung stehen.

Wie Mayr weiter bekanntgab, soll bereits im Herbst dieses Jahres ein 35 Meter hoher Sendemast im Bereich des Feuerwehrübungsplatzes errichtet und damit der Mobilfunk für den Ort erheblich verbessert werden. In seinem Bericht streifte der Bürgermeister die notwendige Felssicherung in Mühlbach, den schleppenden Glasfaserausbau in Dietfurt, eine Rathaussanierung, die Sanierung des Frauenklosters sowie des Haus des Gastes in Mühlbach und die Planung für die Ausrücke-Gemeinschaft der Feuerwehr Mallerstetten-Hainsberg-Unterbürg. Auch stehe die Installierung von Raumlüftern mit Wärmerückgewinnung im Kindergarten sowie in der Grund- und Mittelschule an. Ab der ersten Juli-Woche beginnt der Ausbau beziehungsweise die Sanierung der Johann-Hummel-Straße mit Kosten in Höhe von 1,6 Millionen Euro und das ohne die bisher üblichen Verbesserungsbeiträge der Bürger. Auch die in Töging in die Jahre gekommene Kanalisation muss einer Sanierung unterzogen werden.

Ein großes Ereignis sei sicherlich die Einweihung der Kindertagesstätte Schlosszwergerl gewesen, stellte Mayr fest. Bei der Vorstellung des Haushaltes stach vor allen die geplante Neuverschuldung heraus. So könnte die gemeindliche Verschuldung von derzeit 1,1 Millionen Euro in den kommenden vier Jahren auf fast sieben Millionen Euro ansteigen.

In der Diskussion, die von den Stadträten Karl Böhm und Tobias Leidl moderiert wurde, ging es um den schon länger gewünschten Aufzug und einen Internetanschluss mit Wlan im Schloss. Nach den Worten von Wolfgang Ibel könnte damit auch die Heizung gesteuert werden. Auch der schlechte Zustand der Staatsstraße, ein bereits seit Jahren diskutiertes Thema, wurde wieder aufgegriffen. Hier konnte Mayr von begonnenen Planungen berichten. Franz Lederer hoffte, dass in die neu gebauten oder sanierten Straßen auch schon jetzt Leerrohre für Glasfaser verlegt werden.

Ein weiteres Thema war die schlechte Befahrbarkeit beziehungsweise Begehbarkeit des Töginger Friedhofs mit Rollator und Rollstuhl. Laut Kirchenpfleger Richard Buhrow soll für die Friedhöfe ein Konzept erarbeitet werden. Auch steht der lang gehegte Wunsch, beide Friedhöfe mit einem Gehweg zu verbinden, auf der Tagesordnung. Johannes Halbritter erinnerte an den jüngsten Starkregen, hier solle die Stadt unbedingt darauf achten, dass bei Neu- und Ausbau der Straßen die Rohre nicht zu klein dimensioniert werden. Bürgermeister Mayr machte aber deutlich, dass es keine hundertprozentige Sicherheit vor derartigen Wetterereignissen gebe und jeder Bauherr auch selbst verantwortlich für den Einbau von Rückstauklappen oder die Sicherung der Lichtschächte sei.

Der Feuerwehrkommandant Rainer Schön sprach die Sanierung des Töginger Feuerwehrhauses an und erfuhr, dass notwendigen Arbeiten bald über die Bühne gehen würden. Die Parksituation in der Eichelhofer Straße wurde von Christian Weigl thematisiert. Sie stelle gerade beim Kindergarten vor der Bahnbrücke immer wieder eine besondere Herausforderung dar. Heribert Schermer monierte, dass die Wartung und Pflege der Gräben und Verrohrungen eine Aufgabe der Stadt sei, die nicht immer vorbildlich abgearbeitet werde.

Bei der Diskussion ging es noch um die bekannten Themen wie die Stromtrasse P53 und die Flutmulde. So läuft bei der Stromtrasse momentan das Raumordnungsverfahren. Für die Flutmulde laufen die Planungen und bis Ende 2022 sollte die Kostenschätzung vorliegen. Hier sei aber die große Politik gefordert, da die Stadt Dietfurt nicht über die finanziellen Möglichkeiten verfüge, meinte der Bürgermeister.

DK