Dietfurt
An Erntedank kehren die Gläubigen zurück

Nach der Innenrenovierung: Erster Gottesdienst in der Wallfahrtskirche Griesstetten am Sonntag

29.09.2022 | Stand 22.09.2023, 5:09 Uhr

Griesstetten – Ab Sonntag können in der Wallfahrtskirche Griesstetten wieder Gottesdienste gefeiert werden. Das Innere des Gotteshauses war seit dem Frühjahr aufwendig restauriert worden. Die Kirchengemeinde wich während dieser Zeit auf das Franziskanerkloster Dietfurt aus, wo die Gottesdienste gehalten wurden. An diesem Sonntag um 9.30 Uhr wird als erste Messe der Erntedankgottesdienst gefeiert.

„Ganz fertig sind wir noch nicht“, sagt Kirchenpfleger Paul Heinze. „Die Sakristei ist noch gänzlich im Umbau. Es fehlen die Schränke und Regale, die werden wir hoffentlich noch vor Weihnachten bekommen.“ Doch die Kirche selbst sei am Sonntag fertig. Den Gottesdienst wird der Dietfurter Männerchor musikalisch begleiten. „Darüber freuen wir uns sehr“, so Heinze. Ebenfalls ab Sonntag kann der Körnerteppich der Mesnersfamilie Schweiger besichtigt werden (siehe eigener Bericht).

„Offiziell wird der Abschluss der Renovierungsarbeiten erst im nächsten Jahr gefeiert. Wir würden das gerne mit dem Gottesdienst zum Gedenken an das Drei-Heiligen-Fest verbinden“, so der Kirchenpfleger. Zu der Feier soll auch der Bischof kommen, und da müsse man erst abwarten, „ob unser Termin für den Bischof auch passend ist“, so Heinze zu den weiteren Planungen.

Bereits 2020 hatten die Planungen begonnen. „Als erste Maßnahme haben wir die Kirche komplett begasen müssen. Das Holz war derart vom Wurm befallen, dass uns gar keine andere Möglichkeit blieb“, beschreibt Heinze. Die eigentlichen Renovierungsmaßnahmen starteten im Februar.

Banken auf der Empore waren total morsch

„Das größte Problem hatten wir mit der Empore. Vier bis fünf Balken waren total morsch und genau da stand die Orgel drauf.“ Auf- und Abbau des Instruments hätten alleine um die 20000 Euro gekostet. „Nach vielen Gesprächen mit dem Statiker, Zimmerer und Orgelbauer konnte eine allseits gangbare Lösung gefunden werden“, beschreibt Heinze das Problem, das ihm am meisten Kopfzerbrechen bereitet hat: Von der Unterseite der Decke wurden die Balken abgeschnitten, ein Schlitz reingemacht und ein Metallteil befestigt. Dadurch konnte der ganze Aufbau an der Wand befestigt werden. „Wir durften den Boden, auf dem die Orgel stand, maximal einen Zentimeter verändern. Sonst hätte die Orgel komplett neu eingestellt werden müssen. Gott sei Dank hat das super geklappt“, ist Heinze erleichtert.

Auch bei den Beichstühlen gab es Sanierungsbedarf. „Einer war derart morsch, dass der Restaurateur ihn ausgebaut und gleich mitgenommen hat.“ In Gemeinschaftsarbeit wurden die Bänke ausgebaut und nahe der Wallfahrtskirche gelagert. Auch das Podest, auf dem die Bänke standen, musste komplett ausgebaut werden. „Die Auflage der Bänke ist jetzt komplett neu, die Bänke wurden eingeölt und die Sitzauflagen sind auch in dieser Woche gekommen. Innen wurde die Kirche gestrichen. Bei den Wandgemälden wurden Schäden retuschiert.“

Corona hat sich auch bei der Sanierung der Wallfahrtskirche mitgemischt. „Als die Pandemie losging im Jahr 2020 mussten wir sehr kreativ sein, um unsere Gesprächsrunden abhalten zu können.“

Corona mischt auch bei der Sanierung mit

Lieferprobleme bei den Materialien habe es nicht gegeben, aber „Anfang September standen die Arbeiten für eine Woche, da sich zahlreiche Arbeiter infiziert hatten.“

„Die komplette Maßnahme wird um die 320000 Euro kosten. Für unsere kleine Filialkirche bleiben nach derzeitiger Schätzung um die 65000 Euro stehen. Von verschiedenen Institutionen, zum Beispiel vom Bistum, der Gemeinde und von der Pfarrei bekommen wir glücklicherweise Zuschüsse. Auch haben wir einige Förderanträge gestellt.“ Jedoch seien hier noch keine finalen Bescheide eingegangen, da dies erst im Herbst der Fall sei. „Da müssen wir noch abwarten“, gewährt Heinze einen Blick in die finanziellen Umfänge.

Wenn hier die Arbeiten abgeschlossen sind, steht die Sanierung der Friedhofsmauer an. „Da müssen wir auch was machen. Die ist in einem schlechten Zustand“, schaut Heinze schon auf die nächsten Arbeiten. Nachdem am Sonntag der erste Gottesdienst gefeiert wird, finden auch die Werktagsgottesdienste am Freitagabend in der Wallfahrtskirche statt.

mxi