Wiesn-Zeit in Karlshuld: Mit fünf Schlägen hat am Mittwochabend Bürgermeister Michael Lederer das erste Fass Bier im Festzelt des Donaumoos-Volksfestes angezapft. Bis Sonntag werden wieder Tausende Gäste bei der mittlerweile 52. Auflage der Karlshulder Wiesn erwartet. Jeweils um 19 Uhr spielen unterschiedliche Partybands im Festzelt.
An welchem Tag schüttelt Michael Lederer die meisten Hände im ganzen Jahr? Genau. Am ersten Tag des Volksfestes in seiner Gemeinde. Dann, wenn alles nach Karlshuld strömt, zum frühesten Volksfest in der Region, das es gefühlt schon immer gibt und das Kultstatus genießt.
Zwei Königinnen unter den Gästen
Unter den Gästen sind zwei regionale Majestäten: Weißbierkönigin Carina Möderl aus Rain und die Karlshulder Rosenkönigin Theresa Winter. Außerdem: Landrat Peter von der Grün und seine zwei Stellvertreterinnen, zwei Bezirksräte, Bürgermeister aus Nachbargemeinden, der katholische und der evangelische Pfarrer aus Karlshuld, Verantwortliche der hiesigen Schule, vier von fünf Träger der Karlshulder Bürgermedaille, beide Geschäftsführer der Ingolstädter Stadtwerke, mit denen die Gemeinde Karlshuld eine gemeinsame Energiegesellschaft gegründet hat, sowie Lederers Team aus dem Rathaus und noch ein paar weitere Ehrengäste. „Insgesamt“, so Lederer, „verschicken wir ungefähr 250 persönliche Einladungen für das Volksfest“.
Den Abend der Goldenen Hochzeit im Festzelt verbracht
Unter den Gästen ist auch ein Paar, das am Auftakttag des 52. Donaumoos-Volksfestes seine Goldene Hochzeit feiert und dem der Bürgermeister tagsüber seine Aufwartung gemacht hat. Die Jubilare lassen es sich nicht nehmen, den Abend im Festzelt gemütlich ausklingen zu lassen. „Aus Gründen des Datenschutzes darf ich eure Namen nicht nennen – aber wenn ihr vielleicht mal kurz aufstehen wollt?“, fragt Lederer in die Runde, und das Paar erhebt sich. Alle begrüßt Lederer nach dem Fassanstich, und das ist ihm wichtig. „Ich darf niemand vergessen“, sagt er kurz, bevor die Karlshulder Musikkapelle vor dem Festzelt die Wiesn traditionell eröffnet. In die Blasmusik hinein donnern mehrmals Böllerschüsse, einige Gäste zucken zusammen. Der Bürgermeister hält sich die Ohren zu, weil es wirklich sakrisch laut ist. Mit den Musikanten geht es ins Zelt und auf die Bühne.
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Das Anstechen des Fasses steht an, und Lederer ist ein klein wenig nervös. Zwei Schläge hat er im vergangenen Jahr nur gebraucht. Ziemlich gut für die Premiere. Seit Mai 2020 ist er Bürgermeister, 2021 fiel die Wiesn Corona-bedingt aus. „Vielleicht hätte ich besser drei gemacht“, sinniert er im Gespräch mit unserer Zeitung, „dann wäre der Druck weg gewesen“. Es werden schließlich fünf, oder, wie jemand auf der Bühne es nennt: „Drei plus.“ Womöglich war’s ja auch Absicht, damit Lederer das Ergebnis beim nächsten Donaumoos-Volksfest locker toppen kann.
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Viele junge Gäste sind in Tracht gekommen. Die Männer tragen entweder Karohemden oder weiße mit einer Trachtenweste drüber. Haferlschuhe haben nur die Traditionalisten an. Turnschuhe sehen zum Dirndl und zur Krachledernen zwar nicht wirklich passend aus, aber sie haben sich bei der jüngeren Generation durchgesetzt.
Wichtiger ist, dass die Tradition gepflegt wird – in diesem Fall der Besuch des kleinen, aber feinen Karlshulder Volksfestes. Man nimmt es Michael Lederer ab, wenn er sagt: „Ich freue mich sakrisch auf die nächsten Tage.“
Das Programm bis zum Sonntag
Freitag, 28. April
• 19 Uhr: Auftritt der Band „Ois Easy“ im Festzelt
Samstag, 29. April
• 14 bis 18 Uhr: Familiennachmittag mit ermäßigten Preisen bei den Fahrgeschäften und im Festzelt
• 19 Uhr: Auftritt der Band „Rotzlöffel“ im Festzelt
Sonntag, 30. April
• 10.15 Uhr: Ökumenischer Gottesdienst im Festzelt mit den Pfarrern Paul Igbo und Johannes Späth
• 11 Uhr: Senioren-Sonntag mit einem Konzert der Blaskapelle Karlshuld
• 19 Uhr: Auftritt der Band „Frontal Party Pur“ im Festzelt
DK
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