Neuburg
Western trifft auf Heavy Metal: Conduris in der „Drogerie“

11.10.2023 | Stand 11.10.2023, 20:15 Uhr

Eine Live-Premiere gab es in der „Drogerie“ für Conduris. Foto: Meyer

Zu einer Live-Premiere kam es letztes Wochenende in der Neuburger Musikbar „Die Drogerie“. Die Gruppe Conduris aus dem Raum Ingolstadt/Eichstätt, spielte ihren allerersten Auftritt unter diesem Namen und in dieser Zusammenstellung. Diese interessante Ankündigung lockte die Gäste an, die wissen wollten, wer und was sich hinter der Formation verbirgt.

Jazzförderpreis der Stadt Ingolstadt



Seit zwei Jahren existiert die Combo, zu deren Stammbesetzung Sängerin Birgit Zinner gehört, die 2021 den renommierten Jazzförderpreis der Stadt Ingolstadt verliehen bekam und darüber hinaus beim Kollektiv Söhne und Töchter Ingolstadts singt, Jonas Meier an der Gitarre und am Gesang, der an der Hochschule für Musik und Theater München studierte, sowie die Violinistin Vroni Schnattinger, die außerdem am Keyboard saß. Sie hat den Jazzförderpreis 2012 erhalten und ist ebenfalls fester Bestandteil der Söhne und Töchter Ingolstadts. Alle drei Mitglieder zeigen sich für die Liedtexte und Musik von Conduris verantwortlich. Der Bandname kommt vom lateinischen „Con Duris“, was so viel wie „mit Härte“ bedeutet.

Für den Gig lud das Trio mit Bernhard Reitberger, der die Schlagstöcke schwang, und Uli Schiekofer, der die Saiten des E-Basses zupfte, zwei renommierte Musiker als Verstärkung ein. Mit dabei hatte die Combo einen eigenen Musikstil, den sie selbst als Dark Heavy Western Folk bezeichnet. Das Genre Heavy Metal steht bei vielen Liedern im Vordergrund, Conduris würzen dazu Elemente aus Folk, Bluegrass, Country Music und Soundeffekten. Die Liedstrophen sind meist in deutscher Sprache verfasst, die von Banditen und Sheriffs, durchzechten Nächten, den Strapazen der Atlantiküberquerung und anderen Dingen aus dem verklärten Eisenbahnzeitalter erzählen. Fast ausnahmslos eigene Songs stellten sie vor. Drei Stücke, „Pauken und Trompeten“, „Spanish Lady“ und „Der Leiermann“ sollen noch dieses Jahr auf einer Debüt-EP erscheinen, die dann bei Streamingdiensten abrufbar sein wird. Ihre nostalgischen Gewänder im Westernstil passen zur Musik und sind teilweise selbst genäht.

Heavy-Metal-Stil mit schnellen Riffs



Das Fünfergespann eröffnete laut und ungezügelt mit der rockigen Nummer „Banditen und Sheriffs“ den wilden Ritt von der industriellen Revolution Europas bis in den wilden Westen. Bei diesem Opener ließ Meier wuchtig seine Gitarre im Heavy-Metal-Stil mit schnellen Riffs sprechen. Dazu die powervolle Stimme von Zinner, die den Abend über immer wieder soundtechnisch in den Hintergrund geriet. Doch dies brachte das Quintett nicht aus dem Konzept. Es folgten Lieder wie „Straße ohne Name“ und „Fremde Ufer“, das vom letzten Abend in der alten Heimat handelt, bevor es nach Amerika geht. Mit „Spanish Lady“ machte Conduris einen Ausflug in den Irish Folk, und bei „Zu viel Feuerwasser“ im Honky-Tonk-Stil kam die Klaviatur ins Spiel.

Als das instrumentale „Morgan Rouge“ erklang, räumte Vokalistin Zinner ihren Platz für die vier Musiker. Mit dem brandneuen „Pauken und Trompeten“ fand ein ruhigeres Stück den Weg ins Programm. Das letzte Lied vor der Zugabe, „Bald schon ein Verlierer“, bezeichnete die Band als den Song der 1000 Riffs, um dann mit der englischen Version von „Zu viel Feuerwasser“ ihre über einstündige Aufführung zu beenden. Wer den Abend verpasst hat, kann Conduris am Freitag, 8. März 2024, im Kreuzwirtskeller Hilpoltstein sehen.

DK