Oberhausen
Waldbad Oberhausen: Nur Mitglieder haben Zugang

22.08.2022 | Stand 22.09.2023, 6:34 Uhr
Vicky Müller-Toùssa

Sie schwören auf das Waldbad: Lea, ihre Schwester Pia, Mama Stefanie Amann (hinten rechts) mit dem Zwilling Ben und Papa Markus (links vorne ) hält Jan auf dem Arm, Korbinian (mittig) mit Papa Manfred Egen und Bruder Nikolas aus Oberhausen (beide rechts). Fotos: Müller-Toùssa

1942 ist das Waldbad in Oberhausen eröffnet worden. Seit 2001 wird es vom gleichnamigen Verein betrieben. Nur Vereinsmitglieder haben Zugang, es gibt allerdings schon über 1200. Ein Besuch im Rahmen unserer Sommer-Serie.

Kinderlaute, die Freude, Spaß und Ausgelassenheit verheißen, hört man schon auf dem Parkplatz. Der Besuch des Waldbads in Oberhausen, das dieses Jahr seinen 80. Geburtstag feiert und von einem Verein betrieben wird, ist normalerweise nur Vereinsmitgliedern vorbehalten. Doch ab und an darf der Besuch eines Mitgliedes gegen Zahlung einer Spende mit ins Schwimmbad.

Die Familienmitgliedschaft beträgt 70 Euro im Jahr. Schüler zahlen 20 Euro und eine Einzelmitgliedschaft kostet jährlich 35 Euro. Auch die Familie Amann, bestehend aus Mama Stefanie, Papa Markus und den Kindern Lea (15 Jahre alt), Pia (13 Jahre alt) und den sechsjährigen Zwillingen Jan und Ben aus Sinning, haben die Familienmitgliedschaft beantragt.

Jeden Tag im Waldbad

So sind sie also zu sechst dort und genießen das Bad in vollen Zügen, wie sie selbst erzählen. In den Sommerferien seien sie bisher jeden Tag hier gewesen. „Bis sie uns um 19 Uhr rausschmeißen“, sagt Vater Markus grinsend. An dem Tag seien sie schon relativ früh im Waldbad gewesen. „Wir haben hier ein Frühstückspicknick gemacht“, erzählt Tochter Pia. „Das war richtig schön.“

Mit dabei haben sie allerhand: Wasserspritzpistolen, Bälle, verschiedene Tauchringe und Wurfsachen. Langweilig wird es ihnen sicherlich nicht, prophezeit Pia. Sie erzählt, dass die Zwillinge in der vergangenen Woche im Waldbad einen Schwimmkurs gemacht haben, und nun trainiere sie noch für das Seepferdchen. Danach geht’s ab in den Urlaub.

Kein Bademeister vor Ort

Mit den Amanns sind an diesem Tag auch ihre Bekannten, die Familie Egen, da. Es sei einfach sehr entspannend hier, findet Manfred Egen, der zusammen mit seinen Söhnen Nikolas (13 Jahre alt) und Korbinian (10) und seiner Frau Ramona nur 100 Meter Luftlinie vom Bad entfernt wohnt. Sie sind Stammgäste. Der 41-jährige Oberhausener erzählt, dass jeder im Waldbad für seine Kinder selbst verantwortlich sei, denn es gebe keinen Bademeister vor Ort. Da aber jeder jeden mindestens vom Sehen kenne, schaue jeder mal aufs Becken. Die Egens sind keine Weihergänger. Ein Bad sei übersichtlicher, sagt Egen. Seinen Söhnen gefällt überdies auch, dass die großen Spielsachen, die sich im Wasser befinden, von allen genutzt werden dürfen. Ab und zu gehen sie aber auch, etwa wegen der Rutschen, ins Neuburger Brandl-bad.

„Uns gefällt es so, wie es ist“

Ob man hier noch was verbessern könnte, da sind sich beide Familien einig und antworten mit: „Nein, uns gefällt es so, wie es ist.“ Nicht unerwähnt möchte Stefanie Amann lassen, dass es „schon toll ist, was die ganzen Ehrenamtlichen hier bieten“.

Das finden auch Helmut und Anneliese Ovzarek. „Ich bin als Kind schon hierhergekommen. Vor drei Jahren haben wir das Bad hier wiederentdeckt“, sagt der Rentner Helmut Ovzarek. Eigentlich seien sie jeden Tag im Oberhausener Waldbad. Sie nehmen auch gerne ihre Enkelkinder mit. Das Verhältnis zwischen den Badegästen sei sehr familiär.

Früher war das Ehepaar aus Wagenhofen gerne am Weicheringer oder am Zeller See. Doch „wir schwimmen nicht mehr die großen Runden wie früher“, erzählt Ovzarek. So reiche der Platz hier völlig aus. Seine Frau Anneliese führt an, dass, da man sich ja Sonnenschirme am Kiosk ausleihen könne, es eine Überlegung wert wäre, auch Liegen als Leihgabe zur Verfügung zu stellen. Aber man wolle den Ehrenamtlichen nicht noch mehr Arbeit aufbürden, als sie eh schon leisten. „Wir sind sehr zufrieden und kommen gerne hierher“, findet Anneliese Ovzarek.

DK