Burgheim
Eine Woche ganz groß

Die KJR-Kinderspielstadt NeuSobPolis gastiert heuer in Burgheim – Finanzwesen umgestellt

22.08.2022 | Stand 22.09.2023, 6:34 Uhr

Ein Arbeitgeber in NeuSobPolis ist die Post. Fotos: Gigler/Viertbauer/KJR, DK-Archiv

Von Nicole Gigler

Burgheim – Einmal wie ein Erwachsener sein. Mit eigenem Geschäft, einem Beruf oder sogar als Bürgermeister oder Bürgermeisterin. Möglich macht das die Kinderspielstadt NeuSobPolis des Kreisjugendrings (KJR) Neuburg-Schrobenhausen.

Heuer geht es von 22. August bis 2. September an der Grund- und Mittelschule in Burgheim rund. In den beiden Wochen werden jeweils zwischen 120 und 140 Kinder erwartet. Was geboten ist, erklärt Kreisjugendring-Geschäftsführer Guido Büttner.

Als erstes geht es ins Arbeitsamt

„Für die Kinder geht es am Montag als erstes ins Arbeitsamt“, sagt Büttner. In einer Stadt muss schließlich auch gearbeitet werden. Dabei haben die Kinder die Qual der Wahl: Bei einem der bestehenden Stände wie Polizei und Rathaus arbeiten oder vielleicht doch die Selbstständigkeit wagen?

Wer sich für Letzteres entscheidet, dem wird mit ein paar Utensilien geholfen: „Wir haben zum Beispiel eine Eismaschine. Da kommen die Kinder dann auf die Idee, ein Eiscafé zu gründen“, erzählt Büttner. Aber auch Haarstudios, Bäckereien und ein Origami-Geschäft habe es schon gegeben. „Einmal hat ein Kind seine übrigen Süßigkeiten von Zuhause mitgebracht und einen Kiosk eröffnet.“

Was in keiner Stadt fehlen darf: ein Bürgermeister oder eine Bürgermeisterin. Auch dieser Posten wird am ersten NeuSobPolis-Tag besetzt. Mit Wahlkampf und allem, was dazu gehört. „Die Kinder, die sich aufstellen lassen, erzählen in einem Plenum, welche Ziele sie haben und für was sie stehen“, sagt Büttner.

Doch egal ob Ladenbesitzer, Bürgermeister oder Mitarbeiter in der Sparkasse, Feuerwehr, Müllabfuhr und Co. – überall ist selbstständiges Denken und Organisieren angesagt. Darauf legen Büttner und sein Team besonders Wert. Die „Spielbegleiter“, wie Büttner die Betreuer nennt, sollen nur eingreifen, wenn bei den Kindern „kompletter Stress ausbricht“.

Eine Inflation weiß man zu verhindern

Diese Begleiter sind heuer jünger als sonst – die Altersspanne erstreckt sich von 14 bis zu 30 Jahren. „Es sind sogar welche als Betreuer dabei, die als Kinder bei der ersten Kinderspielstadt teilgenommen haben“, sagt Büttner. Was bei der diesjährigen Auflage noch anders ist: Das Finanzwesen in NeuSobPolis wird umgebaut, da es in der Vergangenheit zu einer „brutalen Inflation“ mit Taschen voller Geld gekommen ist, wie Büttner sagt. „Die Kinder hatten teilweise so viel Geld, dass sie nicht mehr arbeiten wollten.“

Das Mittagessen bleibt jedoch kostenlos. Geben wird es unter anderem Spaghetti, Käsespätzle, und Hot Dogs. Jeden Tag wird zudem eine vegetarische Alternative angeboten.

Am Wochenende waren die Organisatoren bei den letzten Vorbereitungen. Die Materialien sind schon seit ein paar Tagen in Burgheim. Sogar ein Spülmobil hat der KJR organisiert, weil man laut Büttner sonst die Spülmaschine der Schule überfordert hätte. Bei schlechtem Wetter kann auf die Aula und die alte Turnhalle der Schule ausgewichen werden. Obwohl die Kinder eine Woche in die Welt der Erwachsenen hineinschnuppern – Autofahren dürfen sie selbstverständlich nicht. Deswegen gibt es einen Busshuttle nach Burgheim, der bei der Online-Anmeldung mitgebucht werden kann. Auch für die Kinderspielstadt kann man sich noch unter ferienpass.kjr-neusob.de anmelden.

DK