Bergheim
Viel dreht sich ums Bauen

Bergheimer Gemeinderat bringt nach der Sommerpause zahlreiche Themen voran – Neuer Caterer für die Kindergärten

06.09.2022 | Stand 22.09.2023, 5:58 Uhr
Josef Heumann

Der Bergheimer Gemeinderat hat nach der Sommerpause die Arbeit aufgenommen. Foto: M. Schalk

Von Josef Heumann

Bergheim – Ferienzeit vorbei – Bauen war das große Thema im Bergheimer Gemeinderat in der ersten Sitzung danach. Für die Nachverdichtung in diesem Gebiet darf künftig großzügiger mit Grund und Boden umgegangen werden. So sieht es der Bebauungsplan „Nördlich der Eichstätter Straße“ vor, den das Wemdinger Planungsbüro Becker und Haindl entwickelt. Auch ins Attenfelder Baugebiet am Trauberg II kommt jetzt wieder Bewegung, Bürgermeister Tobias Gensberger (Dorfgemeinschaft) hofft schon final.

Dass fürs neue Feuerwehrhaus das Grundstück direkt daneben jetzt vorgesehen ist, machte das Planen für das reine Wohnbaugebiet in Attenfeld zwischen Trauberg und Bergheimer Straße nicht unbedingt leichter, die Abstandsfragen zur benachbarten Landwirtschaft scheinen auch geklärt. Für die zehn Parzellen sieht das Pfaffenhofener Büro Wipfler-Plan eine höchst flexible Handhabe vor, die der Hanglage des Areals Rechnung trägt. Maximal zwei Vollgeschosse sind zulässig, ob Voll- oder Dachgeschoss ist letztlich eine Frage, wie weit in den Hang hinein gegangen wird. Festgelegte Übergänge zum jeweiligen Nachbarn und eine maximal erlaubte Wandhöhe sind die entscheidenden Koordinaten für den Bauherrn. Voraussetzung für das alles ist, dass der Plan die Auslegungsrunde jetzt nimmt.

Auf dem Areal nördlich der Eichstätter Straße sollen im Zuge der von der Gemeinde forcierten Nachverdichtung künftig auch Mehrfamilienhäuser möglich werden, allerdings nur auf den drei über 1000 Quadratmeter großen Parzellen. Einzige Einschränkung in den Bauformen, die vor allem Bürgermeister Tobias Gensberger wichtig war: Keine Flachdächer, „die gehören nicht nach Bergheim“, „ansonsten“, so nochmals der Gemeindechef, sei alles „ziemlich offen.“ Für Garagen sollen Flachdächer erlaubt bleiben, dann aber ohne Photovoltaikpaneele – so die Maßgaben für die Weiterarbeit der Planer.

Ein Dachgeschoss-Ausbau in Unterstall, eine Doppelgarage dazu und gleich noch mal eine im Ort hatten rasch das gemeindliche Einvernehmen. Planerisch genau eingezirkelt, passt der beantragte Neubau in Bergheim nebens Häuschen der Oma, die unterschrittene Abstandsgrenze mit dem Nachbarn ist geregelt, nun hat das Landratsamt das letzte Wort. Die Begeisterung, dass in Attenfeld eine bereits bestehende Festmistplatte jetzt auch noch überdacht werden soll, hielt sich spürbar in Grenzen unter den Gemeinderäten. Als landwirtschaftliches Bauwerk ist das knapp 27 auf 16 Meter große und bis zehn Meter hohe Dachgebilde privilegiert, entscheidende Genehmigungsbehörde ist freilich das Landratsamt.

Auch die beiden an sich bereits genehmigten Getreidesilos, jeweils 17 Meter hoch, mussten nochmals in die Sitzung. Plötzlich wurde nämlich festgestellt, dass der ins Auge gefasste Standort in einem Landschaftsschutzgebiet liegt. Jetzt müssen die Silos ein paar Meter wandern, damit alles passt. Gegen das neue Baugebiet am Angerweg in Egweil hat die Gemeinde Bergheim, als Träger öffentlicher Belange befragt, nichts einzuwenden.

Nachdem, was zunächst nicht klar war, die Gemeinde dafür zuständig ist, bekommt die Zufahrt zum Kraftwerk einen Straßennamen. Kraftwerks-Betreiber Uniper war bislang in dem Sinne adresslos. Künftig lautet die korrekte Anschrift An der Staustufe 1. Der Antrag eines Anliegers auf Erlass eines Halteverbots auf einem Teilstück der Kreisstraße ND 2 wurde einstimmig abgelehnt, auch Verkehrsbehörde wie Polizei sehen keine Veranlassung dazu.

Beim Glasfaser-Ausbau sieht sich die Gemeinde im Plan, hinter dem Zeitpunkt steht freilich nach wie vor ein Fragezeichen. Ins Förderprogramm ist die Gesamtgemeinde aufgenommen. In der Hauptgemeinde wird mit der Erdgasleitung derzeit das entsprechende Leernetzrohr gleich mit verlegt und dann einem möglichen Anbieter angeboten; der hat dann aber immer noch ein Zeitfenster von vier bis sechs Jahren. In Unterstall sieht es zur Stunde mit dem Erdgas-Ausbau nicht so forciert aus.

Schließlich zweimal Nicht-Bauen: Der Mittagstisch für Kindergarten und Waldkindergarten kommt ab dem neuen Schuljahr vom Marienheimer Caterer van Delft. Für 3,10 bei den Kleinen und 4 Euro bei den Kindergarten-Kindern liefert dieser verzehrfertig an beide Adressen.

Noch kennt man weder Abgabemenge noch mögliche Nachfrage. Feststeht aber der Preis: 65 Euro plus Steuer verlangt die Gemeinde für den Festmeter Hartholz. Vor allem Eschen werden geschlagen werden müssen.

DK