Schrobenhausen
Verkehrsprobleme lösen und Energie sparen

Jugendstadtrat diskutiert aktuelle Themen in Schrobenhausen– Klausurtagung in den Sommerferien

03.08.2022 | Stand 22.09.2023, 20:24 Uhr
Fritz Endres

Sie diskutierten mit dem Schrobenhausener Jugendstadtrat aktuelle Themen der Stadtpolitik: Bürgermeister Harald Reisner (FW, v. l.), Stadtjugendpfleger Benedikt Schmid und Jugendreferentin Nadja Gibis (JU). Foto: Endres

Von Fritz Endres

Schrobenhausen – Lebhaft diskutiert hat der Schrobenhausener Jugendstadtrat bei seiner letzten Sitzung vor den Sommerferien. Von den 23 Gremiumsmitgliedern waren allerdings nur neun anwesend. Sie nutzten die Möglichkeit, Bürgermeister Harald Reisner (FW) Fragen zu aktuellen Themen der Stadtpolitik zu stellen. Schwerpunkte waren der Verkehrsentwicklungsplan und die Frage, wo und wie in Schrobenhausen Energie eingespart werden kann.

Bürgermeister teilt die Meinung des Planers nicht

„Ich teile die Meinung von Robert Ulzhöfer nicht, dass der Fahrradtunnel in Schrobenhausen bei der Verkehrsentwicklung bei der Priorisierung ganz oben steht“, begann Bürgermeister Reisner seine Ausführungen zum Verkehrsentwicklungskonzept. Den Jugendlichen erläuterte er den vorgelegten Plan und die Hintergründe. Wegen Corona habe das Prozedere sehr lange gedauert. Die Fraktionen hätten nun die Möglichkeit, das wichtige Thema der Stadtpolitik eingehend zu beraten. Im September will es der Bürgermeister auf die Tagesordnung im Stadtrat setzen, um die weitere Vorgehensweise zu besprechen. Die Südwesttangente wäre aus seiner Sicht wohl die beste Variante, den Verkehr in der Innenstadt zu entlasten. „Ich weiß aber, dass es schwer werden wird, dafür die Genehmigung zu erhalten, da die Trasse durch ein FFH-Gebiet gebaut werden soll. Wir müssen eine gemeinsame Lösung finden“, führte Reisner weiter aus.

Eine Jugendstadträtin fragte das Stadtoberhaupt, warum man für die Flüchtlinge ein Containerdorf baue und nicht gleich eine eigene große Wohnlage. Dazu sagte Reisner: „Um die Flüchtlinge aus der Ukraine in Schrobenhausen unterbringen zu können, war eine schnelle Lösung notwendig. Ich musste innerhalb von wenigen Tagen eine Entscheidung treffen und habe die Freigabe zur Unterbringung in der Dreifachturnhalle gegeben, da es sich um eine Übergangslösung gehandelt hat.“ Den Vereinen, die die Turnhalle nicht mehr benutzen konnten, dankte er für ihr Verständnis. Jugendreferentin Nadja Gibis (JU) meinte, der bürokratische Aufwand in Sachen Asyl sei zu hoch.

Wie kann in Schrobenhausen Energie in Form von Strom gespart werden?, fragte sich das Gremium. Ein erster Ansatz wäre zu überlegen, an welchen Stellen im Stadtgebiet man auf die Straßenbeleuchtung ganz oder nur zeitlich beschränkt verzichten könne. Hier wurde es sehr konkret – in den nächsten Wochen wollen die Jugendlichen sich treffen und bei einem abendlichen Rundgang erkunden, an welchen Stellen dies möglich wäre. „Nutzt die Ferien und überlegt gemeinsam, wie wir Energie sparen können“, bat auch der Bürgermeister die Jugendlichen, Vorschläge zu unterbreiten. Bei einer Klausurtagung in den Ferien steht diese Thematik auf der Agenda des Gremiums, anschließend sollen der Stadtverwaltung Vorschläge unterbreitet werden. „Hört euch in eurer Nachbarschaft um fragt die Bürger“, regte auch Nadja Gibis an.

Statt nach Berlin geht es nach Straßburg

Bei der zurückliegenden Sitzung des Gremiums wurden die Jugendstadträte informiert, dass die geplante Berlinfahrt in den Sommerferien wegen eines Fehlers im Büro des Bundestagsabgeordneten Erich Irlstorfer (CSU) nicht stattfinden kann (wir berichteten). „Ich habe für euch eine Alternative“, sagte Stadtjugendpfleger Benedikt Schmid nun: „Anstatt nach Berlin können wir von 3 bis 5. Oktober nach Schwetzingen und Straßburg zum Europäischen Parlament fahren. Dafür habe ich bereits einen detaillierten Plan ausgearbeitet.“ Mit dem parteilosen EU-Abgeordneten Nico Semsrott habe er bereits Kontakt aufgenommen. Er will die Jugendlichen in Straßburg empfangen und dafür sorgen, dass sie an einer Sitzung des Parlaments teilnehmen können. Die Organisation für die Fahrt will Schmid übernehmen. Der Vorschlag wurde vom Gremium einstimmig angenommen und soll von Jugendstadtratsseite bezuschusst werden. Ein Zuschuss aus dem Budget der Städtepartnerschaft muss noch beantragt werden.

SZ