Fördermittel nutzen
Sparfaktor Straßenbeleuchtung: Ehekirchen will auf LED umrüsten

20.10.2022 | Stand 22.09.2023, 4:20 Uhr

Fast ein Suchbild: Hier versteckt sich eine doppelte Peitschenleuchte vor dem Hintergrund der Linde und dem Maibaum an der Kreuzung Hauptstraße-Kirschgartenstraße. Sie wird zukünftig wie viele der Lampen im Gemeindegebiet mit einem neuen Kopf und LED-Technik ausgerüstet. Foto: Budke

Von Heidrun Budke

459 Leuchten sollen im Gemeindegebiet Ehekirchen (Landkreis Neuburg-Schrobenhausen) auf LED-Technik umgerüstet werden. Die geschätzten Umrüstkosten werden rund 195.000 Euro betragen. Wann sich diese Summe amortisiert haben wird, lässt sich derzeit nicht sicher sagen, denn das hängt vom zukünftigen Strompreis ab.



In der Ehekirchener Gemeinderatssitzung am Dienstagabend veranschaulichte Geschäftsstellenleiter Stefan Fäustlin die aktuelle Lage hinsichtlich der Strompreisentwicklung anhand weniger Zahlen: Für den Zeitraum 2016 bis 2019 zahlte die Gemeinde rund 2,43 Cent pro Kilowattstunde, 2019 bis 2022 waren es rund 4,76 Cent/kwh. Ab 2022 liegt den Ehekirchenern ein aktuelles Angebot über rund 42 Cent/kwh vor. Dabei handele es sich jeweils um den sogenannten Arbeitspreis, auf den noch diverse Zuschläge aufgerechnet werden, betonte Fäustlin.

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„Der Arbeitspreis beträgt nur etwa ein Viertel des tatsächlichen Strompreises“, betonte Carolin Kaiser vom Bayernwerk, die in den Gemeinderat gekommen war, um die Möglichkeiten bezüglich der LED-Umrüstung vorzustellen. Sie wusste auch, dass viele Gemeinden bisher überhaupt kein Angebot für den Strompreis bekommen hätten: „Da ist Ehekirchen in einer glücklichen Situation.“

195.000 Euro in neue LED-Beleuchtungen investieren

Kaiser hatte in ihrer Präsentation dargestellt, dass sich die Investition von rund 195.000 Euro in neue LED-Beleuchtungen in rund elf Jahren für die Gemeinde rechnen würde. Allerdings musste sie dabei den aufgrund der Förderrichtlinien vorgeschriebenen Gesamt-Strompreis von rund 22,5 Cent/kwh zu Grunde legen. „Die Berechnung ist etwas theoretisch, weil aktuell noch mit alten Preisen gerechnet werden muss – mit neuen Preisen amortisiert sich das deutlich schneller“, erklärte Kaiser.

In der kurzen Fragerunde stellte Paul Utz (ÖDP) fest: „Wenn Ihre Schätzung ein Vorschlag wäre, dann haben wir ja in einem Jahr schon die Kosten raus.“ Zudem könnte der Betrag, den die Gemeinde zahlen muss, sogar niedriger ausfallen. Zusätzlich zu der bereits geltenden Förderung von 25 Prozent, die es vom Bund gibt, „scheint es so zu sein, dass man ein zweites Förderprogramm beantragen kann – aber das ist noch nicht sicher“, formulierte Kaiser vorsichtig.

„Jede Lampe muss benannt werden“

Angesichts des möglicherweise längeren Zeitraums, bis die Förderungen bewilligt werden und der vermutlich hohen Nachfrage nach solchen Umrüstungen, fragte Bürgermeister Günter Gamisch: „Wenn wir jetzt einen Grundsatzbeschluss fassen, ist die Umstellung unserer Leuchten dann bei Ihnen eingeplant?“ Das bestätigte Kaiser ohne zu zögern und ergänzte: „Wir unterstützen Sie auch bei der Beantragung der Förderungen – da muss jede Lampe benannt werden. Alle technischen Details füllen wir für Sie aus.“ Für diese Serviceleistung berechnet Bayernwerk eine Pauschale von 400 Euro.

In den Wortmeldungen der Gemeinderäte wurde insgesamt die Meinung deutlich, dass schnellstmöglich umgerüstet werden solle. Joachim Schmalbach (CSU) fragte: „Die nicht förderfähigen Leuchten könnten wir ja sofort umrüsten, oder?“ Dies bestätigte Kaiser. Das trifft auf die Leuchten zu, bei denen nicht der komplette Kopf ausgetauscht wird, sondern die nur einen neuen LED-Einsatz bekommen.

So fassten die Gemeinderäte einstimmig den Grundsatzbeschluss, dass alle Leuchten im Gemeindegebiet auf LED-Technik umgerüstet werden sollen. Sämtliche Fördermöglichkeiten sollen beantragt werden. Die nicht förderfähigen Lampen sollen sofort umgerüstet werden. Es soll geklärt werden, wann frühestmöglich mit der Umrüstung der förderfähigen Leuchten begonnen werden kann. Außerdem soll geprüft werden, ob an dem gut beleuchteten Radweg nach Ambach mit Bewegungsmeldern gearbeitet werden kann und ob es ähnliche Stellen im Gemeindegebiet gibt, an denen dies sinnvoll wäre. Gamisch schloss das Thema mit den Worten: „Frau Kaiser, dann können Sie die Lampen für uns reservieren.“

DK