Sommer-Serie
Kochheimer See: Groß, sauber und mit flachem Einstieg

Der Kochheimer See wird besonders von Jüngeren besucht

29.08.2022 | Stand 22.09.2023, 6:17 Uhr
Vicky Müller-Toùssa

Attraktiv bei vielen jungen Menschen: Der Kochheimer See zieht die Leute an – wenn sie auch das eine oder andere zu bemängeln haben. Fotos: Müller-Toùssa

Der Kochheimer See ist eines der größten stehenden Gewässer im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen. Vor allem junge Leute schätzen die Bademöglichkeiten. Ein Besuch im Rahmen unserer Sommer-Serie.



Der See, der sich zwischen den Karlshulder Ortsteilen Nazibühl und Kochheim befindet, ist vor allem bei der Jugend beliebt. Überall ertönt an diesem Feriennachmittag Musik, es wird getanzt, gepicknickt und ins kühle Nass gesprungen. Nach und nach trudeln immer mehr junge Menschen ein und die Handtücher im Liegebereich mehren sich.

Auch Cem Krautmann (19 Jahre alt) aus Untermaxfeld, David Köpf (20) aus Karlshuld und Marcel Valentin, der aus Weichering kommt, haben es sich hier gemütlich gemacht. Auf die Frage, warum sie an diesem See ihre Freizeit verbringen, entgegnen die jungen Männer unisono: „Wegen der Nähe und weil der sauber ist.“ „Wir nehmen einfach alles mit, was wir brauchen“, erzählt Valentin. Einzig der fehlende Schatten sei schon „heftig“, sagt der 19-Jährige. „Aber es geht schon.“ „Mülleimer wären super“, wirft Köpf ein. „Hier liegen schon des Öfteren Glasscherben rum, das ist nicht so toll.“ Früher sei hier auch mehr losgewesen, erzählt Krautmann. Die Zahl der Besucher habe über die Jahre extrem abgenommen. Die drei jungen Männer allerdings kommen, wenn schönes Wetter ist, jeden Tag zusammen mit ihren Freundinnen und Freunden her, direkt nach der Arbeit.

Auch Nadine Spengler ist regelmäßig hier und zwar an jedem Tag in der Woche – „wenn das Wetter passt, denn dann ist das Wasser nicht zu kalt“, erzählt die 34 Jahre alte Neuburgerin. Ihr gefalle auch, dass man hier schön flach hineingehen könne. Zwar räumt sie ein, dass es auch an diesem See nicht so schöne Stellen gebe, vor allem seitdem hier nicht mehr gemäht werde. „Aber wir haben eine Stelle gefunden, die passt.“ Ihre Cousine Franziska Höppler, die gerade für ihren vierjährigen Sohn Elias einen Pop-up-Sonnenschutz aufstellt, fügt hinzu: „Wir sind entweder direkt am Schimmerweiher oder am Kochheimer See.“ Die beiden Frauen haben Essen genauso wie Getränke mitgebracht. „Für ein Kind braucht man sowieso alles“, sagt Höppler und präsentiert zwei große prall gefüllte Kühltaschen. Von klein auf, seien sie schon an den Kochheimer See gekommen. Schade finden beide, dass viele ihren Müll liegen lassen. Auch dass relativ viel zugewachsen ist, missfällt den beiden Frauen. „Normalerweise war hier die ganze Reihe frei. Man konnte überall hingehen und sich auch hinlegen“, erzählt Spengler und Höppler ergänzt: „Ja, mähen wäre mal wieder toll.“ Die beiden Frauen bemängeln auch die große Zahl an Ameisen, die am Ufer herumkrabbeln. Beide vermuten, dass es am liegengelassenen Müll liegt, der die Insekten anlockt.

Das ist auch einer anderen Gruppe aufgefallen. Es helfe nur schnell ins Wasser zu springen, um den Ameisen zu entfliehen, sagt Ursula Kober, die sich an diesem Nachmittag mit Franz Rucker, Ariane Gerstner und Rita Mehringer am See aufhält. Die vier treffen sich seit dem Sommer 2020 fast jeden Abend am Kochheimer See, um die Abendsonne zu genießen. „Das ist wirklich unglaublich schön hier“, sagt Kober. Aber sie ist und bleibt ein Fan des Neuburger Freibads. „Das Brandlbad ist meine Heimat, da bin ich aufgewachsen. Das gehört einfach zu meinem Leben dazu“, sagt sie. Aber auch der Kochheimer See hat inzwischen einen Platz in ihrem Herzen.

DK