Seit dem 1. März sichern fünf Eurofighter des Neuburger Geschwaders den baltischen Luftraum. Neun Monate lang soll die Nato-Ostflanke aus dem lettischen Lielvarde geschützt werden.
Weniger als drei Stunden nach Übernahme der Luftraumüberwachung gab es bereits den ersten „scharfen“ Einsatz. Das Fehlen eines nach internationalen Luftverkehrsregeln zwingend aufzugebenden Flugplans führte zur Aktivierung der Alarmrotte. Dabei wurden eine russische Transportmaschine und ein russisches Aufklärungsflugzeug „visuell identifiziert“ und fotografisch festgehalten.
Tags darauf erfolgte in Anwesenheit des lettischen Verteidigungsministers Artis Pabriks die Übergabe des Mandats durch die polnische Luftwaffe, Generalleutnant Ingo Gerhartz übernahm den Auftrag. Erst zwei Tage zuvor wurde die ehemals sowjetische Luftwaffenbasis Lielvarde, rund 60 Kilometer südöstlich der lettischen Hauptstadt Riga, von der Nato zertifiziert. Zum ersten Mal in der 20-jährigen Geschichte der Nato-Mission „Verstärkung Air Policing Baltikum“ erfolgen die Schutz- und Identifizierungsflüge nun auch von lettischem Boden aus.
Am 7. März ließ sich der lettische Staatspräsident Edgars Rinkevics von Kontingentführer Oberstleutnant Swen Jacob in das Eurofighter-Waffensystem einweisen. Vier Tage später folgte eine weitere Premiere: Erstmalig war das neue Nato-Mitglied Schweden mit einer Gruppe in Begleitung eines Neuburger Eurofighters an einem Quick Reaction Alert-Einsatz der Nato beteiligt.
Auch abseits des Dienstlichen spielt sich das Leben im Container-Dorf ein. Die Einrichtung des Sportzelts steht kurz vor der Abnahme, die ersten Stadterkundungen am einzigen Tag der Woche ohne geplanten Flugbetrieb führten zur Feststellung, dass die lettische Hauptstadt Riga eine kulturell vielseitige Abwechslung zum Lagerleben bietet.
ziu
