„Sie gehörte zum Stadtbild“
Schwester Emma Neumeier von der Neuburger Congregatio Jesu im Alter von 82 Jahren gestorben

27.02.2023 | Stand 17.09.2023, 1:58 Uhr

Gärtnerin mit Leib und Seele: Schwester Emma hielt sich am liebsten im Garten auf. Foto: privat

Sie war seit 1960 Mitglied der Congregatio Jesu in Neuburg und gehörte, so erzählt es Oberin Monika Glockann, dort „zum Inventar“. Am vergangenen Freitag ist Schwester Emma Neumeier im Alter von 82 Jahren gestorben.

An der Luisenhöhe wird man sie in Erinnerung behalten als Hauswirtschaftlerin und Gärtnerin mit Leib und Seele. Das war ihr in die Wiege gelegt. Geboren 1941 im Örtchen Asbach in der Nähe von Hofkirchen (Landkreis Straubing-Bogen), stammte die Niederbayerin aus einer Landwirts-Familie. Weil zwei Tanten von ihr in Neuburg wohnten, wechselte sie 1954 im Alter von 13 Jahren in die Ottheinrichstadt. Sie besuchte die dortige Volksschule und die Hauswirtschaftliche Berufsschule und schloss sich den Maria-Ward-Schwestern in der Stadt an. Nach einer zweijährigen Ausbildung in Augsburg kehrte sie zurück nach Neuburg. Dem Congregatio Jesu gehörte sie seit 1960 an.

Eine der ersten Schwestern in Neuburg mit Auto-Führerschein



„Wir hatten Kühe, Schweine, Hühner und Felder im Maria-Hilf-Gütle“, erzählt Oberin Monika über die damalige Zeit. „Schwester Emma hat in der Landwirtschaft gearbeitet, Acker bestellt. Und sie konnte Traktor fahren.“ Gekannt hat man sie in der Stadt auch deshalb, weil sie in den 1960er-Jahren als eine der ersten Schwestern einen Auto-Führerschein besaß. Zu ihren großen Leidenschaften zählte das Kochen. Von 1998 bis 2001 hatte sie die Leitung der Küche inne und bildete die angehenden Hauswirtschaftlerinnen aus. „Ihr Wahlspruch war ‘Kommt und esst‘, und sie liebte die handfeste, gutbürgerliche Kost“, berichtet Oberin Monika. Auf dem Garagendach der Maria-Ward-Schwestern züchtete sie ihre Fleischtomaten.

„Im Januar ist sie in die Pflege innerhalb unseres Hauses umgezogen. Sie hat die Zeit dort sehr genossen.“ Am Ende verlor sie, so Oberin Monika weiter, kontinuierlich an Kraft, „war jedoch sehr tapfer und hat nicht geklagt“. Noch am Aschermittwoch, also zwei Tage vor ihrem Tod, sei sie mit letzter Kraft mit ihrem Rollator zur Messe in der Hauskapelle gegangen. Ihre letzten Stunden wollte sie dann alleine verbringen. „Eine halbe Stunde vor ihrem Tod hat sie sich noch ein Glas Bier gewünscht“, erzählt Schwester Monika. Gestorben sei sie schließlich im Laufe des Freitags allein, so wie es ihr Wunsch war.

„Sie war eine markante Persönlichkeit“



„Ihr Tod nimmt uns schon sehr mit. Sie gehörte zum Stadtbild, war eine markante Persönlichkeit. Sie war ein sehr fröhlicher, aufgeschlossener und großzügiger Mensch“, sagt Schwester Monika. Sie erinnert sich an die letzten Worte, die Schwester Emma an sie richtete: „Sie sprach von großer Dankbarkeit.“

Die Beerdigung von Schwester Emma findet am Mittwoch um 13.15 Uhr auf dem alten Friedhof an der Franziskanerstraße statt. Im Anschluss daran feiern die Schwestern der Congregatio Jesu einen Auferstehungsgottesdienst in der Hauskapelle an der Luisenhöhe.

DK