Fest zum 100-Jährigen
Schützenverein „Gemütlichkeit“ Schönesberg feierte an zwei Tagen Gründungsjubiläum

04.07.2022 | Stand 22.09.2023, 21:35 Uhr

Die Böllerschützen bei ihrem Ehrensalut. Das Jubiläum von „Gemütlichkeit“ Schönesberg wurde mit dem Gauböllerschützentreffen verbunden. Fotos: Budke

Von Heidrun Budke

Vor 100 Jahren wurde der Schützenverein „Gemütlichkeit“ Schönesberg gegründet. Diesen runden Geburtstag feierten die Mitglieder zusammen mit Dorfbewohnern und befreundeten Vereinen am vergangenen Wochenende. Außerdem wurde der Festsonntag verbunden mit einem Gauböllerschützentreffen, bei dem mehr als 70 Schützen einen besonderen Ehrensalut abfeuerten.

Es rauchte und krachte gewaltig am Sonntagnachmittag am Schönesberger Ortsrand: In der Hitze hatten sich mehr als 70 Böllerschützen und -schützinnen mit ihren Handböllern auf einem Feld aufgestellt. In der Mitte zwischen ihnen war mit rot-weißem Flatterband eine große 100 abgesteckt – dem sollte am Ende des Böllerschießens noch eine besondere Bedeutung zukommen. Zunächst wurde nach der für solche Feste üblichen Choreografie geschossen: Erst der Reihe nach jeder Schütze einzeln, danach gegenläufig, dann im Zweitakt und schließlich alle mit einem gemeinsamen Salut. Doch damit war das Spektakel in Schönesberg nicht beendet. Die Männer und Frauen stellten sich nun an der Flatterband-100 auf, luden ihre Handböller knatternd nach und feuerten gemeinsam einen weiteren Ehrensalut, welchen die Zuschauer auch mit kräftigem Applaus belohnten.

Zu diesem Gauschützenböllertreffen war es auch deshalb gekommen, weil die „Gemütlichkeit“ Schönesberg selber seit 15 Jahren eine eigene Böllerschützenabteilung hat. Der Schützenmeister Wolfgang Eisner freute sich besonders auf das Festschießen, ist er doch selbst aktiver Böllerschütze. Am Sonntagmittag hatte Eisner zunächst zwei Ehrenmedaillen aus den Händen von Gauschützenmeister Markus Mayr in Empfang nehmen dürfen. Mayr hatte die Auszeichnungen im Namen des Bayerischen sowie des Deutschen Sportschützenbundes zum 100. Gründungsjubiläum des Schönesberger Vereins überreicht. Mayr stellte fest: „Dass gefeiert werden kann, ist dem Tatendrang mancher Mitglieder im Vorstand zu danken.“ Hinsichtlich des Ehrensaluts der Böllerschützen erklärte er weiter: „Das hat eine besondere Tradition. Es soll Hochachtung und Freude zum Ausdruck bringen.“

Ehekirchens Bürgermeister Günter Gamisch freute sich darüber, dass er im Vorfeld um die Schirmherrschaft gebeten worden war. Er hatte nachgelesen, was in diesem Amt seine Aufgabe sein würde: „Ich habe eine Checkliste gefunden“, erzählte er in seiner offiziellen Festansprache, „der Schirmherr ist für schönes Wetter zuständig – das habe ich gut gelöst.“ Tatsächlich sei er um eine wichtige Sache gebeten worden: „Ich soll darauf hinweisen, dass ein Ehrenbuch ausliegt – schreibt ein Gedicht hinein, einen Gruß und dass es euch gefallen hat.“ Das Buch werde mit Fotos vom Fest ergänzt und soll den Mitgliedern der „Gemütlichkeit“ als Erinnerung an den besonderen Geburtstag dienen. Außerdem lobte der Rathauschef die Jugendarbeit der Schützenvereine: „Ihr leistet eine wertvolle Arbeit, bei der die Tradition nicht zu kurz kommt.“

So war das Gründungsfest zwar in kleinerem Rahmen, aber nach traditionellem Ablauf organisiert: Am Samstag hatten sich die Schützenvereine aus der Gemeinde Ehekirchen zum Vereinsabend in der Festhalle auf dem Hof von Martin Scheuermeyer in der Schönesberger Ortsmitte getroffen. Mit Musik der Combo Hans, Franz und da Max feierten die Schützen bis in die frühen Morgenstunden. Am Sonntagmorgen startete das Jubiläumsfest mit der Begrüßung der Vereine, zu der auch die Böllerschützen aus dem Gau Neuburg-Pöttmes eintrafen. Nach dem Weißwurstfrühstück stellten sich alle zum Zug zur Kirche auf. Für Begleitung und die stets passende Stimmung sorgte die wie immer professionell und sympathisch aufspielende Ehekirchener Blaskapelle.

Auch den Gottesdienst auf dem Pfarrstadelplatz im Freien unterhalb der Kirche St. Johannes der Täufer umrahmte die Kapelle passend. Pater Vinson Nirappel sprach seinen herzlichen Glückwunsch aus und betonte: „Vereine sind ein wichtiger Ausgleich zum Alltag und sie fördern Talente.“ Aber Vereine verlangen auch etwas von ihren Mitgliedern: „Zeit, Verantwortung und Zusammenarbeit.“ So hatten die Vereinsmitglieder sich im Vorfeld in vielen Bereichen dafür eingesetzt, dass die Gäste ein gelungenes Fest genießen konnten.

Letztlich wurde die Hoffnung erfüllt, die der Schützenmeister der „Gemütlichkeit“, Wolfgang Eisner, in seiner Ansprache geäußert hatte: „Wir hoffen auf schöne gesellige Stunden miteinander.“ Ganz in diesem Sinne klang das Fest nach dem Ehrensalut der Böllerschützen anschließend bei Kaffee, Kuchen, in der Bar oder dem ein oder anderen Radler langsam aus. Die Schönesberger Schützen können es in Zukunft beim Betrachten des Gästebuches jederzeit Revue passieren lassen.

DK