Königsmoos
Schützenheim-Umbau genehmigt

Rat stimmt Bauantrag der Gemeinde zu und macht damit Weg frei für neue Mittagsbetreuung

08.11.2022 | Stand 22.09.2023, 3:37 Uhr

Bürgermeister Heinrich Seißler. Foto: Archiv

Von Heidrun Budke

Königsmoos – Bereits in der Sitzung im September hatte der Königsmooser Gemeinderat sein Einvernehmen erteilt für den Umbau des Stengelheimer Schützenheims. Dort sollen neue Räume für die Mittagsbetreuung entstehen, die in der Schule an der Kapazitätsgrenze angekommen ist. Am Montagabend stand nun der entsprechende Bauantrag auf der Tagesordnung und erhielt erwartungsgemäß uneingeschränkte Zustimmung.

Bereits im September waren die Ratsmitglieder einer Meinung mit Bürgermeister Heinrich Seißler, der damals gemeint hatte, die Gelegenheit dürfe sich die Gemeinde nicht entgehen lassen: Da sich der Stengelheimer Schützenverein aufgelöst hat, steht das Vereinsheim mit Schießständen und Gaststätte leer. Ein Glücksfall, denn das Gebäude liegt zwischen Rathaus und Bauhof in direkter Nachbarschaft zur Königsmooser Grundschule.

Die dortige Mittagsbetreuung ist schon jetzt räumlich beengt und diese Situation wird sich voraussichtlich im neuen Schuljahr weiter verschärfen. Neun der zehn Räume im Schulhaus sind derzeit durch Klassen belegt. Wenn die erste Klasse im Schuljahr 2023/24 wieder dreizügig ausfällt – womit angesichts der Neubaugebiete im Gemeindebereich zu rechnen ist – wird auch der letzte freie Raum belegt sein. 68 Kinder, darunter 25 Erstklässler, sind derzeit in der Mittagsbetreuung angemeldet. Zusätzlich zu dem Klassenzimmer in der Schule werden drei Räume im Rathaus belegt.

So stand nun der Bauantrag der Gemeinde Königsmoos zur Entscheidung auf der Tagesordnung des Rates. Bürgermeister Seißler verwies zunächst darauf, dass die Unterlagen den Mitgliedern des Gremiums im Vorfeld zur Verfügung gestellt worden waren. Dann ging er die geplanten Maßnahmen kurz durch: Im ehemaligen Schießstand im ersten Stock sowie auf der Ostseite des Gebäudes müssen Fenster eingebaut werden. Um einen zweiten Fluchtweg zu gewährleisten, wird eine Außentreppe angebaut. Außerdem werden zwei Brandschutztüren benötigt.

Aus dem bisherigen Schießstand sollen durch das Einziehen von Trockenmauern zwei Betreuungsräume entstehen. Die ehemalige Gastwirtschaft soll für das Mittagessen genutzt werden, hier muss nur wenig umgebaut werden. Ein bisheriger Abstellraum wird zu einer Toilette für das Personal umgebaut. „Wir wollen so viel wie möglich selber machen mit den eigenen Bauhof-Leuten“, betonte das Gemeindeoberhaupt, schließlich seien diese fachlich qualifiziert, „und einen Architekten brauchen wir natürlich.“ Im September hatte Rathauschef Seißler die Umbaukosten auf gut 200000 Euro geschätzt.

In der Sitzung fragte Josef Kraus (FW), wie es denn mit der Barrierefreiheit sei. „Die brauchen wir nicht, das wurde nicht gefordert“, bezog sich Seißler auf Gespräche mit der Fachstelle im Landratsamt. Außerdem wollte Kraus wissen, ob zusätzliches Personal benötigt werde. Auch dies verneinte der Bürgermeister: „Wir gehen davon aus, dass wir mit dem auskommen, was wir haben.“ Dann fügte er hinzu: „Wie das später mit der Schulkind-Betreuung wird, das müssen wir dann schauen.“ Zum aktuellen Bauantrag hatte niemand aus dem Rat Einwände, so wurde das gemeindliche Einvernehmen ohne Gegenstimme erteilt.

Hans Steierl (FW) erkundigte sich nach dem Stand zur Erweiterung der Kläranlage: „WipflerPlan hat im September gesagt, dass es weitergeht – aber bisher habe ich nichts mehr gehört.“ Seißler betonte, dass man sehr genau darauf schaue, dass das Planungsbüro nun im Zeitplan bleibe: „Es geht voran, es gibt keine weiteren Verzögerungen.“ So solle es bald eine gemeinsame Sitzung mit Karlshuld geben, „weil es gemeinsame Themen abzustimmen gibt.“ Die Kläranlage wird von den Nachbargemeinden zusammen betrieben und erweitert. Nach diesem Termin „können wir in beiden Gemeinderäten abstimmen lassen.“

Weitere Themen der Sitzung

Erhard Berger (SPD) wollte wissen: „Macht denn die Telekom die Löcher nicht mehr zu, die sie hinterlassen haben?“ Er zählte dann mehrere Stellen im Gemeindebereich auf, an denen Unternehmen gearbeitet, aber Rad- und Fußwege nicht wieder in den Ursprungszustand versetzt habe. Bürgermeister Seißler versprach: „Wir klären, wer der Verursacher ist und kümmern uns.“

Josef Kraus (FW) fragte nach: „Wie viele ukrainische Flüchtlinge haben wir denn in der Gemeinde?“ Er werde das manchmal gefragt, habe aber keine Kenntnis. Yvonne Koch, die für die Verwaltung das Protokoll führte, soufflierte die Zahl und Seißler antwortete: „Für 24 ist der Platz da und so viele sind es derzeit auch.“ Zuständig für die Betreuung sei das Landratsamt, deshalb wisse die Gemeinde nicht immer genau Bescheid und er betonte auch: „Die Zahl wechselt oft. Derzeit sind es 24, aber ob das in ein paar Tagen noch so ist, weiß ich nicht.“

hbu



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