Am Tag vor dem Schlossfestauftakt herrscht in der Oberen Altstadt eine wuselige, aber niemals hektische Betriebsamkeit. Fast überall wird fleißig gehämmert, gebohrt, geschraubt, aufgesetzt, von A nach B getragen. Aber alle Beteiligten versprühen trotz der sommerlichen Hitze, die über der Stadt liegt, gute Laune.
Froh über jeden Zentimeter Schatten
Am Karlsplatz wird die Holzkegelbahn zusammengeschraubt, vor dem Amtsgericht will ein Kaminrohr trotz aller Bemühungen nicht aufs andere passen. „Aber es hat bisher noch jedes Mal funktioniert“, sagt ein Arbeiter und lässt sich nicht aus der Ruhe bringen. Und er soll Recht behalten: Eine halbe Stunde später passt es. Neben dem Stadtmuseum ist ein Stand, wo die Arbeiter froh sind über jeden Zentimeter Schatten. „Gut, dass hier noch ein Baum steht“, sagt der eine zum anderen.
Nasser Umzug?
27 Grad zeigt das Thermometer am Donnerstagnachmittag an. Es weht eine leichte Brise, die die schwülen Temperaturen ein wenig angenehmer macht. „Morgen wird es regnen“, sagt jemand, der ein Stück Stoff auf ein Holz tackert. In der Tat sind die Wetteraussichten das große Fragezeichen. Wenn man der Vorhersage Glauben schenken darf, gibt es pünktlich zur feierlichen Eröffnung um 18 Uhr durch OB Bernhard Gmehling einen leichten Regenschauer bei Temperaturen um 20 Grad. Während des Nachmittags soll es bereits gewittern, ab dem frühen Abend soll es bedeckt, aber trocken sein.
Knochenjob am Karussell
Vor der Provinzialbibliothek scharen sich mehrere Kinder mit ihren Eltern um das dortige Handkurbelkarussell. Zu gerne würden sie sich reinsetzen, doch noch ist dies nicht erlaubt. „Schiebt ihr tatsächlich von Hand an?“, sei eine der am häufigsten gestellten Fragen, sagt Ralf Turban von den Fußballern des BSV Neuburg, die das historische Karussell schon seit 30 Jahren auf dem Schlossfest betreuen. Die Antwort darauf: „Ja, natürlich, von Hand, ohne Motor und sonstige Unterstützung.“ Und die Antwort auf die zweithäufigste Frage: Auch Erwachsene dürfen mitfahren. „Wir haben schon die kompletten Landsknechte oder die Stadtwache und das Traumtheater mitgenommen“, sagt Turban. Natürlich seien die jeweils sechsstündigen Anschiebe-Schichten auch anstrengend, doch durch den Zusammenhalt der Fußballer bei insgesamt über 60 verschiedenen Helfern aller Altersgruppen und Mannschaften von U7 bis zur AH sei die Belastung durchaus machbar. „Wer beim nächsten Mal mit anschieben möchte, kann gerne zu einem der BSV-Teams hinzukommen.“ Ein entsprechender kulinarischer Ausgleich durch flüssige und feste Nahrung sei selbstverständlich, was die dritte häufig gestellte Frage beantworte: „Nein, wir nehmen nichts ab während des Schlossfests.“
DK
Überall in der Oberen Altstadt in Neuburg wird einen Tag vor dem Start des diesjährigen Schlossfests noch fleißig gewerkelt.
